Re: Jahressampler 2013 – Die Reviews

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Jahressampler 2013 / chugchug

01. 65daysofststatic-Prisms

Hab von der Band, da ich in der Visions was von ihr gelesen hatte, Postrock mit elektronischen Spielereien erwartet. Letztere sind auch gar nicht so schlecht eingewoben. Der Beat klingt ziemlich nach Drum n‘ Bass, was mir schon mal zusagt. Die Gitarren steigern sich im Verlauf immer mehr, was zwar im Postrock nichts Besonderes ist, aber das Experiment geht ganz gut auf. Gegen Ende wird es dann ambienter und der Song wird schön zu Ende gebracht.

6,5/10

02. Ef- Delusions Of Grandeur

Hatte ich damals mal Live gesehen in einen kleinen Schuppen in Leipzig. Hatte schon Eindruck hinterlassen. Deshalb war ich auch gespannt, wie Ef momentan so klingen. Die melancholische Gitarrenarbeit ist geblieben, wird aber durch Bläser, Piano und Indiegesang ergänzt. Das Stück spielt mit einen guten Verhältnis aus Laut-Leise und überzeugt durch gutes Songwriting. Der Song steigert sich zu einen fulminanten Höhepunkt, der einfach mal sehr schön ist. Gerade das Drumming ist gegen Ende sehr treibend.

7,5/10

03. Altar Of Plagues- God Alone

Hatte ich mit Post-Blackmetal assoziiert, klingt aber für meine Ohren relativ progressiv mit unvorhersehbaren Parts, Tempowechseln und einer eher schleppenden Ausrichtung. Zumindestens bleibt trotz dieser Finessen die Atmosphäre ziemlich verstörend und macht Lust auf mehr, auch wenn ich noch Potential nach oben erwarte auf Albumlänge. Wirkt mir noch etwas strukturlos.

5,5/10

04. A Lot Like Birds- Hand Over Mouth, Over And Over

Klingt nach elektronischen Postrock mit Prog-Einsprengseln. Der Sänger scheint noch sehr jung zu wirken. Auch arbeitet man mit Samples. Die Gitarren klingen kraftvoll, besitzen aber noch wenig Individualität und die Shouts finde ich eher saftlos. Da ist mehr möglich.

4,5/10

05. Shai Hulud- I Saturnine, Reach Beyond The Sun

Da wollte ich unbedingt mal reinhören. Die Shouts klingen schon ziemlich fett. Die Gitarren und das Schlagzeug sind treibend. I Saturnine knallt somit ganz gut rein. Dieser geht in Reach Beyond The Sun über. Der Song ist noch schneller und hat sogar Powerchords im Repertoire, wird aber durch mehr progressive Übergänge geprägt, gestaltet sich somit variabler. Im Großen und Ganzen sind beide Songs ganz ordentlich gemacht, wenn auch nicht der helle Wahnsinn.

6,0/10

06. Fallujah- Venom Upon The Blade

Diese getriggerten Drums gehören verboten. Ohne diese ist das mal sehr variabler, geradezu progressiver Deathmetal mit melodischer Gitarrenarbeit und tollen atmosphärischen Parts, die sogar an Dream Theater erinnern. Das hat irgendwie was, muss ich zugeben.

8,0/10

07. Dark Tranquility- Uniformity

Die mochte ich sogar sehr gerne, aber das hier ist so eine emotions- und kraftlose Vorstellung, die weder über packende Hooks noch über gelungene instrumentale Parts verfügt. Es plätschert so völlig belanglos vor sich hin. Das ist erschreckend.

1,5/10

08. Tesseract- Of Matter (Proxy, Retrospect, Resist)

Die werden als junge, aufstrebende Band zwischen Djent und Prog sehr gefeiert momentan. Der Sänger macht auch einen sehr frischen, jungen Eindruck. Die Gitarren versuchen sich durch verschiedenartige meshuggahähnliche Variationen. Das ist sehr mathematisch und mir fehlt es da manchmal auch an Spontanität und Witz. Zumindestens bringt der Sänger noch ein gewisses Maß an Emotion rein. Die Stimmung ist recht gelungen, ebenso wie der Spannungsbogen ok ist. Nur sollten sich die Jungs in Zukunft nicht ganz so ernst nehmen und musikalisch auch mehr wagen als dieses allzu Formelle.

4,5/10

09. White Moth Black Butterfly- Ties Of Grace

Klingt wie kitschiger Postrock mit Gesang. Alles so liebevoll und gänseblümchenmäßig, so mit Kuschelkeys und anathemamäßigen Gesang Richtung Wolke 7. Und vor allem muss ich gestehen, das manchmal durchaus zu mögen, aber leider nicht hier, da von allem eine Schippe zu dick aufgetragen wurde. Und der Track lässt nur zwei Dinge zu: Kuscheln oder Kotzen.

0/10

10. Shaded Enmity- And Life Was Great…

Schwer zu beschreiben, klingt postig, wechselt zwischen Shouts und Screams, hat eine super melodische Gitarrenarbeit und gräßliche Triggerdrums. Der Song ist eher gemächlich, midtempo. Atmosphärisch erinnert das an frühe Dimmu Borgir. Die Gitarren sind mehr so Göteborgstil. Auf jeden Fall ist das alles ganz ordentlich, spannend, mitreißend. Grad dieses Melodische fesselt. Dark Tranquility sollten echt einpacken. Geil!

8,5/10

Fazit:

Der Sampler hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck zwischen himmelhochjauchzender Euphorie und zu Tode betrübt sein. Nieten und Hits gehen Hand in Hand, aber auch Sachen, die nur Ok sind. War aber sehr unterhaltsam und bei manchen werf ich mal einen genaueren Blick drauf.

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