Re: Jahressampler 2013 – Die Reviews

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Hellcommander

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Cult Of Luna – Vicarious Redemption
Die Band wird ja – glaube ich zumindest – häufiger mal in diesem Forum abgefeiert. Bis dato habe ich mich mangels Interesse noch nie damit befasst. Dass sich nach intensivem Hören des knappen 19-Minüter etwas an dieser Haltung ändern wird, wage ich zu bezweifeln. Sicherlich ist dieser ultralange Spannungsbogen über die ersten 6 Minuten gelungen und zeugt meiner bescheidenen Meinung nach von ausgeklügelten Songwritingfähigkeiten – nicht, weil sie sich in irgendwelchen Frickelorgien verlieren, sondern mit minimalen Mitteln spannende Momente erzeugen. Ebenso auffällig wie er gute Gitarrensound ist der nervtötende Schreihals, der dieser eigentlich atmosphärischen Musik „Magie“ und…nun ja… Atmosphäre raubt. Kurz: Er stört.
Letzten Endes baut sich dieses Stück kontinuierlich aus und auf, die musikalischen Eruptionen nehmen Stück für Stück zu, es wird lauter, zuweilen chaotischer. Für ein langes Stück dieser Art gibt es wenig Längen, aber von der Gefühlsseite her packt mich dieses Lied einfach nicht.

Chvrches – Lies
Wie nennt man das? Elektronische Musik mit lieblicher Damenstimme, die nach dem komplexeren Cult Of Luna Teil mit Eingängigkeit und einer gewissen Einfachheit punkten kann. Das ist jetzt nicht, was ich mir kaufen würde, aber besser als die momentan übliche Radiogrütze finde ich das hier allemal…

The Ocean – Hadopelagic II – Let Them Believe
Ähnlich wie Cult Of Luna wird auch diese Truppe in aller Regelmäßigkeit abgefeiert. Scheuklappenlose, „offene“, auf Atmosphäre bedachte Musik, die sich durch viele kleine Spielereien und Details auszeichnet. Vielleicht hätte man diesen Schreihalspart schenken können, wirkt etwas deplatziert. Sicherlich größtenteils gut umgesetzt, allerdings fühle ich für mich jetzt auch keinen Nachholbedarf.

Light Bearer – Matriarch
Dieses Stück ist für mich das, was ich bei positiver Formulierung vermutlich Fahrstuhlmusik nennen würde. Läuft leider grandios an meinem Ohr vorbei, setzt sich nicht fest und packt mich auch nicht. Daran ändert auch die eigentlich tolle Gitarrenarbeit leider nichts.

The Dillinger Escape Plan – When I Lost My Bet
Hach, sind die hysterisch. Nach den ruhigen Tönen des Vorgängerstücks gleicht dies hier einem Erdbeben. Auch mit der Band habe ich mich noch nie befasst. Sehr vertrackt, verkopft, wild, chaotisch, hysterisch. Recht spannend und IMO auch gelungen, da trotz der Vielzahl an Dingen, die hier passieren, immer noch eine Art Rahmen vorhanden zu sein scheint, innerhalb dessen die Band agiert. So entsteht letzten Endes doch ein Lied und kein loses Stückwerk. Doch, gefällt mir ganz gut.

Kayo Dot – And He Built Him A Boat
Toller Gitarrensound, tolle Gitarrenarbeit, toller Sänger, toller Mittelpart, herrliche Produktion, stimmungsvoll in Szene gesetzt. Mit denen werde ich mich befassen!