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Ach, schade. Einige gute Momente hat das Album, aber den Klargesang halte ich für kaum ertragbar – einzige Ausnahme bildet die „the devil in i“. Ansonsten gibt es da wenig Highlights.
Ich gebe aber auch zu, dass bei mir da auch Gründe abseits der Musik reinspielen, was sicherlich alles andere als fair ist.
Die Band hat so ziemlich jeden Reiz verloren den sie in den Anfangstagen irgendwie hatte. Die Musik hatte Dampf – besonders die Iowa hat bis heute mal gar nichts von ihrer Energie eingebüßt. Das Debüt ebenso wenig.
Die Selbstdemontage der Band begann zu dem Zeitpunkt als sie angefangen haben sich als wichtig zu erachten. Als sie ständig in sämtlichen Medien unterwegs waren. Da begann der Versuch auch als Musiker ernst genommen zu werden – sie wollten nicht mehr als die lärmenden Freaks in albernen Kostümen wahrgenommen werden. Sie fingen an ihre Sound zu erweitern – die Songs wurden strukturierter, melodischer und wurden dadurch (für mich) schon mal langweiliger.
Live fingen sie an ruhiger zu werden. Es ging mehr um das Entertainment – um die Show. Vorbei waren die Zeiten der unberechenbaren, extremen Shows. Die Bandmitglieder trugen keine toten Tierchen auf der Bühne, schlugen sich nicht mehr blutig auf der Bühne oder prügelten sich mit den Fans. Sie wurden stattdessen routinierter, vorhersehbarer, langweiliger.
Das die Leute mittlerweile deutlich älter sind als zu diesen Zeiten (ich glaube ich habe sie 99/2000 das erste mal gesehen) ist klar. Das man diese „Stil“ auch nur begrenzt aushalten kann ist mir ebenfalls klar. Aber diese Auftritte, diese Zeit hat mein Bild dieser Band einfach geprägt. Alles was nach dieser Phase kam war für mich irgendwie falsch und das hat sich bis heute nicht geändert.
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Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)