Re: Lantlôs – Melting Sun

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Rekhyt

Registriert seit: 02.10.2010

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The DepthsIch meinte eigentlich, dass die „richtigen“ Lantlôs fuer mich nach deren Debuet gestorben sind. Das danach kann gewiss was, ist aber mit dem Debuet nicht annaehernd zu vergleichen.

Ein Namenswechsel oder eine neue Band daraus zu gruenden waere meiner Meinung nach angebracht und richtig gewesen. Evolution ist nichts schlechtes, hier aber war es eher eine Metamorphose, deshalb passt .neon, Agape etc. nicht mehr in das von mir erwartete Bild von Lantlôs, dem Heimatslosen, dem Greis einer degenerierten Generation. Das erfuellt nur das Debuet.

Ich kann im Großen und Ganzen verstehen, was du sagen willst, finde aber, dass es eine doch sehr subjektive Sichtweise ist.
Das zweite Album hat zwar große Veränderungen mit sich gebracht, aber der negative Grundgedanke der Verlorenheit ist durchaus erhalten geblieben. Zur Heimatlosigkeit kamen ein paar weitere Gefühlsfacetten wie Sehnsucht und verträumte Lethargie. Die früheren Depressionen und die leichten Nuancen von Suizidalität waren aber nach wie vor zu vernehmen. Das Drumherum hat also einen krassen Wandel vollzogen, aber das Grundgefühl war für mich definitiv noch da.
Agape war dann sehr experimentell und kryptischer als der Vorgänger. Doch auch hier haben wir noch klar das Gefühl von Heimatlosigkeit kombiniert mit einer durch Isolation erzeugte, stark abgewandelte Wahrnehmung der Umwelt. Siehe allein schon die Lyrics von „Bliss“ oder „Intrauterin“. Zudem gab es mit „White Miasma“ einen guten Song, der sowohl vom Sound, als auch von den Lyrics an Lieder von den ersten beiden Alben erinnert hat.

Sicherlich hätte sich Markus überlegen können, die Band umzubenennen, sie in Nebenprojekte aufzuteilen, oder sonst was anzustellen. Aber er bleibt halt ein Musiker, der gerne herumexperimentiert und seine Werke am liebsten unter dem Namen „Lantlôs“ veröffentlicht. Ein roter Faden zieht sich schließlich bisher (mal stärker, mal schwächer) durch alle Alben – die Flucht aus der Realität.

Über das neue Album mag ich, nach einem Song, noch nicht urteilen. Ob es am Ende ein Sonnenschein-Album wird, oder nicht, sehen wir ja dann. So wie ich Markus aber kenne, wird trotzdem mindestens eine ordentliche Portion Melancholie mit an Bord sein.

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