Ich war ebenfalls gestern in Karlsruhe und habe das Ganze mit gemischten Gefühlen verfolgt.
Zwar war ich primär für Pharmakon dort, wofür alleine sich der Abend schon gelohnt hat, aber das große Fragezeichen waren Swans.
Nach gefühlt 20 Minuten „Intro“ (ein Typ, der einen Gong in an- und abschwellende Schwingung versetzt) bequemten sich dann auch endlich nach und nach die restlichen Bandmitglieder auf die Bühne und es konnte losgehen. Das strapaziert selbst die Nerven des hartgesottentsten Zuhörers… Das restliche Set schwankte dann, wie hier bereits angekündigt, zwischen ausgedehntem Drone, mitreißendem Groove, bisweilen (kalkuliertem?) Chaos und einigen wenigen tatsächlichen Band-Momenten. Ich muss noch mal betonen, dass ich keines ihrer Alben kenne, aber die musikalische Substanz des Live-Auftritts war schon etwas dürftig. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass man mit Lautstärke versucht zu kompensieren, was an besagter Substanz fehlt. Das bisweilen am Rande der Ekstase stattfindende Abfeiern einiger Fans war mir dementsprechend ein Rätsel. Vielleicht habe ich schlicht die Genialität der Band nicht erkannt. Vielleicht kennen eben diese – im Gegensatz zum Groß des Publikums überwiegend junge – Teile des Publikums nicht viel anderes aus dem Genre. Die Frage bleibt wohl unbeantwortet. Wenn ich jedenfalls an die Auftritte von Mamiffer oder Kodiak + N denke, wurde aus meiner Sicht in allen Belangen mehr geboten. Aber am Ende das Tages bleibt auch das natürlich Geschmackssache.