Re: Nightwish – Endless Forms Most Beautiful

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Ever Dream

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11. The Greatest Show On Earth: Da ist es also, das größte Monstrum, das NIGHTWISH bisher auf uns losgelassen haben. 24 Minuten zählt der dicke Longtrack und die wollen natürlich gut gefüllt sein. Genau das gelingt schon mal mit dem tollen Piano-Intro. Langsam setzt Orchester ein, eine wunderschöne Pianomelodie offenbart sich, wird nebst dem Orchester von Flötenklängen umsiedelt und lässt ein weiteres mal dieses große Moviefeeling aufkommen. Das beherrschen Nightwish in Perfektion, was sie hier einmal mehr unter Beweis stellen. Floor Jansen glänzt hier mit aussagekräftigem Operngesang und verdeutlicht erneut, wie vielschichtig sie mit ihrer Stimme umzugehen weiß. Anschließend wird die Pianomelodie aus dem Intro wieder aufgegriffen, ehe Mr. Donockley zum Dudelsack greifen darf, um der Atmosphäre einen tollen Stempel aufzudrücken. Nun begrüßt uns erneut eine Erzählerstimme, die das lange doch sehr wirkungsvolle Intro zu einem Abschluss bringt und den Song in die Vollen gehen lässt. Bei wem die folgende Melodie keine Gänsehaut erzeugt, der sollte sich jeglichen musikalischen Erguss selbst verbieten. Wahnsinn, was für eine intensive Stimmung hier aufkommt…Die erste Strophe zeigt sich mit verzerrtem Gesang seitens Floor und die folgende Bridge könnte durch ihren Hymnencharakter fast schon als Chorus durchgehen. Der eigentliche Chorus legt allerdings nochmal eine Schippe drauf, gestaltet sich sehr intensiv und zeigt eine wahnsinnig starke Gesangsperformance von Floor. Dies möchte ich definitiv als absolutes Highlight der gesamten Platte benennen, großes Kino! Natürlich setzt man auch hier wieder auf fette orchestrale Parts, die mit viel Chorgesang umschmückt werden. Der Chorus erhält nun in abgewandelter Form Einzug, präsentiert sich im folgenden in einer Reprise Version, wodurch die nächste Gänsehautattacke nicht auf sich warten lässt…Die nächste Explosion schreitet voran, Chor und Trommeln erzeuge eine ungemein dichte Atmosphäre, die dennoch sehr druckvoll wirkt. Sounds aus dem Tierreich werden eingespielt, die Atmosphäre wird von einem sehr düsteren Gewand umhüllt. Mit großem Gebrüll folgt die nächste ruckartige Explosion und dicke Riffs sowie ein domninanter Bass verleihen der Nummer einen ordentlichen Härtegrad. Auch Marco darf hier mal wieder gesanglich zeigen, was er drauf hat und sich mit der grandiosen Floor Jansen das wohl intensivste Gesangsduell der gesamten Platte liefern, wobei jenes Duell wohl den zweiten Refrain des Longtracks markiert. Atmosphäre erhält erneut Einzug, ehe sich wieder ein deutlich aggressiverer Part in den Vordergrund spielt. Der zweite Chorus präsentiert sich ein weiteres mal, woraufhin sehr druckvolle beats folgen. Der zweite respektive dritte Part (wenn man das lange Intro mitzählt) nähert sich energisch seinem Ende und switcht nun in ein balladeskeres Gewand um, das von seichten Streichern umrandet wird. Troy Donockley darf nicht fehlen und führt uns auch hier wieder in beeindruckender Form in die Kunst der Blasinstrumente ein. Nun folgt ein bewegendes Zitat von Richard Dawkins („Most people are never going to die because they are never going to be born.“), das den Geist der Platte bzw. insbesondere den des Longtracks verkörpert. Was dann folgt, ist der wohl eindringlichste Orchesterpart des Albums, der mir ungelogen während der Listening Session ein paar Tränchen in die Augen trieb. Hier zeigt sich Tuomas Holopainen’s ganze Erfahrung in Zusammenarbeit mit einem Orchester. Das ruhige Ende lässt uns nach dieser aufreibenden Reise erschöpft mit ruhigem Meerrauschen und angenehmen Walklängen zurück, auch wenn der Ausklang vielleicht einen Tick zu lang geraten ist. Sei’s drum, jede Sekunde dieser 24 Minuten war der pure Hörgenuss und so endet „Endless Forms Most Beautiful“…

Tja, was soll ich sagen? Mir ist es schlichtweg nicht möglich, ein NIGHTWISH Album mit kurzen knackigen Worten zu umschreiben und so fiel mein Bericht der Listening Session weitaus länger aus, als geplant. Mir war es ein Bedürfnis, unseren Lesern diese umfangreiche Platte in ihrer Gänze näher zu bringen und ich hoffe, das ist mir mit diesem Track by Track Special gelungen. Im Endeffekt muss ich sagen, dass „Endless Forms Most Beautiful“ wie ein Best Of Album erscheint, das alle Elemente einbindet, für die NIGHTWISH stehen, sich aber auch an neue Ideen und Experimente heranwagt, die es zu entdecken gilt. So würde ich die Scheibe als sehr rundes Paket bezeichnen, das viel Zeit benötigen wird, sich komplett zu entfalten, aber dennoch schon bei nur einem Durchgang extrem viel in mir auszulösen wusste…

Da stehts, und jetzt husch ins Bettchen Kinder!

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