„Wenn es wo nicht genügend Ressourcen (Ackerland oder was auch immer) gibt, sollen die Leute dort keine Kinder bekommen – und wenn sie es doch tun, und dann elendig verrecken, ist mir das egal, dafür bin ich nicht verantwortlich.“
Ich habe nicht gesagt, dass mir das egal wäre; ich befürworte auch durchaus humanitäre Nothilfe in Katastrophenfällen. Aber mal ganz grundsätzlich bin ich schon der Ansicht, dass weder ein Einzelner noch ein spezifisches politisches Gemeinwesen moralisch dazu verpflichtet ist, auf die Überbevölkerung fremder, autonom agierender Staatswesen mit drastischen Einschränkungen der eigenen Lebensqualität zu reagieren. Wenn zum Beispiel einige afrikanische Völker eine riskante Reproduktionsstrategie an den Tag legen, bin ich deshalb nicht gehalten, etwa auf eigene Kinder zu verzichten oder mein Einkommen und meine ökologische Nische mit Angehörigen dieser Populationen zu teilen. Und genauso wenig muss ich mir eine pflanzenbasierte Ernährung anzugewöhnen, damit aus der westlichen Welt noch mehr Getreide exportiert werden kann und die zerstörerische demographische Dynamik noch weiter angeheizt wird.
Ich erinnere mich gerade an eine Äußerung von Irenäus Eibl-Eibesfeldt: “Wenn wir im Jahr 1,5 Millionen Menschen aus der Dritten Welt aufnähmen, würde das dort überhaupt nichts ändern – das gleicht der Bevölkerungsüberschuß, wie Hubert Markl unlängst betonte, in einer Woche wieder aus, solange es keine Geburtenkontrolle gibt. Man kann gegen eine Bevölkerungsexplosion in diesem Ausmaß sonst nichts tun, bestenfalls das Problem importieren, wenn man dumm ist.“
End of story, for me. Die Welt – besser: die Menschheit – ist nicht zu retten.
Hattest du dir nicht einmal den Präferenzutilitarismus von Singer zu eigen gemacht?
Ich hoffe nicht; das wäre mir dann doch ein wenig peinlich.
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