Re: A Journey to the Stars – Bibsch´s und Kältetod´s buntes Sammelsorium extremer Musik

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Kaeltetod

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Draconian – Death come near me

Von Draconian durfte ich mir auf dem letzten Sampler schon einen großartigen Song anhören. Entsprechend gespannt war auf „Death come near me“. Im Gegensatz zum Aaskereia Song ist der Draconian Song extrem ruhig, es gibt keine Ausbrüche, wo die härte mal etwas angezogen wird, oder ähnliches. Hier wird Traurigkeit in all seiner Schönheit zelebriert. Der Song ist mit seinen 15:22 Minuten auch extrem ausladent und eignet sich nicht zum nebenbei hören. Muss auch gestehen, dass ich mir den Song jetzt bestimmt 4, oder 5 mal angehört habe um ihn zu verstehen und zu mögen.

Eingeleitet wird der Song von einem wunderschönen Intro, dass irgendwie etwas von Weite ausstrahlt. Als dann die schweren Gitarren einsetzen ist klar, wohin die Reise geht: Doom Metal gepaart mit einer starken Schlagseite Gothic Metal (dem guten, Paradise Lost-mäßigen). Schwelgerische Keyboard-Melodien, eine verzweifelte Gitarrenmelodie und ein sehr langsames Schlagzeug erzeugen eine verträumte, melancholische Atmosphäre. Von richtiger Dunkelheit, oder einer extrem depressiven Grundstimmung kann hier eigentlich nicht rede sein. Als dann der Frauengesang einsetzt wirkt der Song richtig zerbrechlich. Auch muss ich hier lobend hervorheben, dass sich die Sängerin nicht an irgendwelchen Opernarien versucht, sondern verträumt und verzweifelt ihren Text säuselt. Als der Refrain dann einsetzt wirkt der Song sogar fast schon Hoffnungsvoll. Der Tod wird hier anscheinend mehr als Befreiung, als wie als Last, oder etwas negatives angesehen. Aber auch nur für einen kurzen Moment. Nach dem Refrain geht es weiter hinein in die Melancholie. Die Growls passen wunderbar in den Song. Sie wirken im Gegensatz zum süßlichen Frauengesang wie ein Schatten, der sich über die zerbrechliche muskalische Untermalung legt und alles niederdrückt.

Und so bleibt es eigentlich den ganzen Song lang. Ruhige Parts wechseln sich mit herrlich verträumten Abschnitten ab, die wiederum werden von etwas härteren (sprich Growls) Einschübe aufgelockert.
Besonder sgefallen tut der Song dann, wenn sich die Sängerin und der Growlist (schreibt man das so?) ein Duell liefern. Die Mischung aus tiefen, harten und finsteren Growls, sowie dem lieblichen, leicht verzweifelten und melancholischen Frauengesang erschaffen eine Atmosphäre, die man schwer beschreiben kann. Es wirkt einfach alles wie aus einem Guss und selbst bei einer Laufzeit von über 15 Minuten ist bei mir nie soetwas wie langeweile aufgekommen. Auch das hier ist wieder so ein Song, der zum träumen einlädt. Gerade auf solche Songs stehe ich zur Zeit extrem. Ich mag es einfach, wenn ich von einem stressigen Tag nach Hause komme mich in die Musik fallen zu lassen, bzw. in die Welten, die bei dieser Musik erträumt werden kann.

Nun zur Berwertung: Leider kann ich bei dem Song hier nicht die 10 Punkte zücken, weil mir alles in allem der Song auf dem letzten Sampler doch um einiges besser gefallen hat, als der hier. (aber das bitte als meckern auf hohem Niveau abtun, beide Songs sind einsame Spitze. Denke die Qualitätsunterschiede sollte man hier auf die Band münzen, da sie anderen Bands dieses Genres nach wie vor in Grund und Boden spielt). Deshalb werde ich diesen Song „nur“ mit 9/10 Punkten bewerten. Aber das Album wandert aufjedenfall in meine Cd-sammlung. Habe die Band ehrlich gesagt ne zeitlang mal als 08/15 Female Frontes Gothic Metal Band abgetan, die versuchen an den Nightwish erfolg anzuknüpfen. Zum Glück war das ein Irrtum, den ich rechtzeitig erkannt habe (auch dank dir Bibsch). Wäre viel zu Schade (und würde der Band auch mehr als unrecht tun), sie mit so einem Stempel zu versehen und in Vergessenheit geraten zu lassen.

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The world is grey, the mountains old The forge's fire is ashen and cold No harp is wrung, no hammer falls The darkness dwells in Druin's halls