Re: Blind Guardian – Beyond the Red Mirror

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SirMetalhead
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Also ich bin auch sehr zufrieden. Es brauchte länger als die vorigen Alben, es gibt extrem viel zu hören und das muss man sich ein wenig erarbeiten. Aber mittlerweile werde zumindest ich dafür belohnt, die Songs zünden fast alle – herrlich!

01. The Ninth Wave
Schöner Einstieg, mag den Chorgesang. Dauert ein wenig bis zum Chorus, aber der ist pure Sonne. So strahlend kannte ich Blind Guardian bisher nicht. Aber es funktioniert.

02. Twilight Of The Gods
Für mich ähnlich wie damals „Fly“. Sehr modern ausgerichtet, viel Dur-Akkorde, nicht 100% mein Fall, aber auch nicht schlecht. Vielleicht der geradlinigste Song. Steht für mich ein wenig abseits des Ganzen (s. auch hier)

03. Prophecies
Die Gitarren erinnern mich des Öfteren an die Nightfall in Middle-Earth. Ansonsten swingt der Song ordentlich, Hooks nach Maß, gefällt!

04. At The Edge Of Time
Viele verwobene Elemente, mit seinen vielen Stimmungs- und Tempowechseln kommt der „And Then There Was Silence“ schon recht nahe, auch wenn das für mich unerreicht bleibt. Trotzdem viele gute Momente, sehr gut.

05. Ashes Of Eternity
Hier fällt mir eigentlich nur das Wort „feierlich“ ein. Auch wenn die Strophen eher düster sind, der Refrain thront über allem, extrem pathetisch. Mir fehlt immer noch das richtige Wort für diese Art von Stimmung.

06. Distant Memories
Bonus-Track auf der normalen Version. Mir gehts allerdings nicht so wie Trutz, der Refrain sticht zwar heraus, die Grundstimmung gefällt mir aber nicht so wirklich.

07. The Holy Grail
Der schnellste Song auf dem Album, gigantischer Refrain, mir gefällt die Kombination aus Chor und Doublebass. Top!

08. The Throne
Der ist mir bisher noch ein wenig zu zerfahren. Es passiert mächtig viel, aber ich kann vieles immer noch nicht einordnen. Kann mir aber gut vorstellen, dass sich da mit ein paar Durchläufen mehr noch was ändert.

09. Sacred Mind
Mein bisheriger Favorit. Erst fand ich den ein wenig befremdlich, aber ich finde, Blind Guardian haben die Integration neuer Elemente und Stimmungen hervorragend hinbekommen. Ein extremer Ohrwurm.

10. Miracle Machine

Ist für mich eigentlich kein richtiger Song, eher ein Zwischenstück der Marke „Black Chamber“. Netter Akustiksong.

11. Grand Parade
Der Name ist Programm, ne Mischung aus dem Orchestralen vom Vorgängeralbum und dem Kitsch der ersten beiden Avantasia-Werken. Hört noch jemand „Farewell“ durch? Mit neuneinhalb Minuten nicht gerade leicht verdaulich, aber zumindest ein typischer Rausschmeißer, nachdem man erstmal gesättigt ist.

Was soll ich noch sagen. Ich mochte bisher alle Blind Guardian-Alben sehr, auch dieses. Die Entwicklung mehr moderne Elemente einzubinden, begann ja bereits mit „Fly“ auf der „A Twist In The Myth“. Doch anstatt den Hörer vor den Kopf zu stoßen, machen Blind Guardian das irgendwie eine Spur geschickter. Klar, die Partysongs wie „Mirror Mirror“ oder „Valhalla“ gibts hier nicht mehr, und vielleicht hat Mark Halupczok in dem Punkt Recht, dass sie es manchmal ein wenig übertreiben. Aber neu ist das ja nicht. Am Sound störe ich mich übrigens nicht so sehr*. Vielleicht würde ich ihn schlechter einstufen, wenn ich einen direkten Vergleich hätte, aber so bin ich damit erstmal zufrieden.
Was halt seit einigen Alben immer ist, sind die Texte. Klar, Mittelerde ist ausgelutscht und prinzipiell find ich es super, dass sie sich Fantasy-Geschichten ausdenken oder sich von Werken inspirieren lassen. Allerdings gibt es dann doch einige Phrasen und Schlagwörter, die sich immer wiederholen. Dadurch verlieren die Songs vielleicht ein Stück der Frische, die sie eigentlich bieten könnten, weil einem unterbewusst bereits etwas bekannt vorkommt. Aber die Qualität der Musik kann das zumindest in meinem Fall locker auffangen. Jetzt bin ich mal gespannt, wie sich die Songs längerfristig halten. Fürs erste bin ich begeistert!

* Wie ich lese, scheinen die Presseversionen soundtechnisch noch nicht ganz vollkommen, gewesen zu sein. Vielleicht betrifft das ja ach den ein oder anderen hier 😉