Re: Lasst es uns wagen! Verärgerter_Bahnkunde vs Tenalach!

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Veraergerter_Bahnkunde

Registriert seit: 26.06.2009

Beiträge: 9,660

So dann neigen wir uns langsam, aber sicher dem Ende zu:

13. Todtgelichter – Expectations

Ok. Kenne ich auch entfernt. Verbinde ich persönlich mit melodischem Death und Black Metal. Hab mich aber nie näher damit beschäftigt, weil es irgendwo an mir vorbeiging.

Diesen Song kenne ich nicht, aber das Muster bleibt das Gleiche: es ist ganz nett, die Instrumentalfraktion kann auch spielen, aber mir ist das eine Spur zu melodisch und zu klinisch produziert. Es fehlt an Härte und Dreck. Und der Klargesang ist hier auch eher nicht meine Baustelle, weil er fast durchweg beliebig austauschbar erscheint. Ich werde entfernt an Lacuna Coil erinnert. Aber hier mangelt es am viel zitierten Funken, da springt nichts über.

Würde mich jetzt absolut nicht stören, wenn ich irgendwo auf ner Feier bin und sowas läuft, aber kaufen oder ausgiebig hören würde ich es nicht.

5/10

14. Of the Wand and the Moon – Tear it Apart

Hach ja. Die bzw. den Herrn kenne ich natürlich. Kim Larsen und sein Nordic Folk Projekt. Und nebenbei bemerkt bin ich irgendwo fast froh, dass er mittlerweile sowas macht, Saturnus mag ich nämlich beispielsweise nicht.

Aber mit seinem jetzigen Projekt schafft es Herr Larsen, in jedem Song eine super Atmosphäre aufzubauen und so auch hier. Tear it Apart ist ein treibendes Folkstück, welches durch schöne Melodiebögen und angenehm unaufgesetzten, sanften Gesang zu überzeugen weiß. Sicher keine „Partymucke“ aber absolut was für den MP3-Player, wenn in den Öffentlichen mal wieder nur Idioten sind. Durchweg entspannend und schön.

Ich fänd es bei der Musik nur fast etwas besser, wenn er in seiner Heimatsprache bzw. in einem alten nordischen Dialekt singen würde. Das würde das Gesamtbild meiner Meinung nach noch deutlich positiver dastehen lassen. Aber das ist dann eher Geschmackssache. Sehr guter Song.

9/10

15. Swallowed – Reverence through Darkness

Hoi. Was haben wir denn hier?

Eine finnische Band, die laut Internet Death/Doom Metal spielt. Joa, das würde ich dann so unterschreiben.

Der Song fällt quasi mit der Tür ins Haus, um sich dann im Schneckentempo durch den Flur zu wälzen und dabei die Wände von oben bis unten mit Schweineblut vollzukotzen. Hm joa. Tach auch, kann ich Ihnen irgendwie helfen? Anscheinend nicht.
Hier regiert Chaos und Dissonanz, aber das macht bei solchen Bands/Songs auch den Reiz aus. Soundtechnisch ginge das wohl sogar noch misanthropischer, aber man kann es ja immer übertreiben. Der Sound hier steht dem Song gut zu Gesicht, extrem verzerrte Soli suhlen sich am oben erwähnten Schweineblut, während von hinten behäbig aber durchsetzungsfähig die Drums alles was noch steht in Zeitlupe umprügeln.

Das Ding ist wirklich eklig, aber in der Form wirklich gut. Gottseidank bin ich kein Vegetarier, keine Ahnung ob ich diese Massen an Schweineblut sonst verkraftet hätte.

8/10

16. Redwood Hill – Dybbuk

Ok, das ist jetzt der zweite Death Doom-Song in Folge. Hier geht man etwas anders an die Sache heran (mit weit weniger Dissonanzen und…Schweineblut :haha:), aber auch hier haben wir einen sehr behäbigen und schwerfälligen Kandidaten, der aber durch dieses Tempo erst so richtig Wucht entwickelt.

Die Band kannte ich nebenbei bemerkt noch nicht, also musste ich wieder kurz nachschlagen: Dänen, welche genremäßig in Post-Black/Sludge/Post-Metal eingeordnet werden. Kann ich nur bedingt nachvollziehen, aber gut.

Zumindest das Post Metal-Thema wird ab der Hälfte des Songs praktiziert, es wird ruhig und melancholisch. Diese Pause wurde sehr gut in den Song eingearbeitet und ist ein kleiner Höhepunkt. Stören? Im Gegenteil, wenn das so weitergegangen wäre, wie am Anfang, hätte ich wohl gesagt, es ist ein bisschen einseitig.

Nach dem kurzen Innehalten wird weitergewalzt und der Song verliert sich jetzt in der Tat vollständig in einem Post Metal-Song mit typischen Merkmalen. Es macht Spaß, da zuzuhören. Ein kleines Outro darfs dann auch noch sein.

Gefällt mir spontan recht gut, da muss ich mir mal ansehen, ob das mit den anderen Songs der Band auch so funktioniert. Zeitgleich muss ich aber sagen, dass es sehr weit weg vom absoluten Brüller ist. Aber es kann ja nicht alles legendär geil sein.

7,5/10

17. Sólstafir – Necrologue

Ja gut, ich denke mal, dass man über diese Band nicht viele Worte verlieren muss. Die Isländer zählen zu meinen Alltime Favourites und das Album Köld darf man gerne als Monument bezeichnen. Hier haben wir also Necrologue. Ein Song der ruhig beginnt und sich im Verlauf immer wieder aufbäumt. Darüber thront wie immer Adalbjörns (die isländische Rechtschreibung spare ich mir jetzt mal dreist) Stimme.

Sólstafir sind eine dieser Bands, die es schaffen, mit ihrer Musik Bilder im Kopf zu erzeugen. Und zwangsläufig hat man irgendwann Island mit seiner rauen Landschaft, dem schwarzen Sand und den Vulkanen im Kopf, die sich mit wunderschönen Wasserfällen und anderen Naturwundern abwechseln. Und genauso ist auch diese Musik, die Sólstafir seit Jahren spielt: rau und zeitgleich wunderschön, dass es einem manchmal fast die Worte raubt. Man muss eigentlich auch nicht viel sagen, sondern sich das einfach anhören.

Super Band, super Song. Wobei ich persönlich wahrscheinlich einen anderen genommen hätte (Svartir Sandar, Pale Rider, I myself the visionary Head oder Bloodsoaked Velvet).

+354/10 (für Unwissende:+354 ist die Ländervorwahl Islands :haha:)

Den Bonussong bewerte ich morgen oder am Montag.

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- Have no fear for the devil my dear - - you know we all need the devil sometimes -