Re: Jahressampler 2014

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Dr. Jones

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Wir wollen die Kommentare mal nicht unkommentiert lassen ^^

@Adebisi Shank: Das ist eines der Gute-Laune-Alben des Jahres für mich gewesen, es sprudelt ja auch geradezu vor Euphorie und Spielfreude. Sicherlich Geschmackssache, aber meiner Meinung nach dank der quirligen Melodien und dem durchgeknallten Stilmix ein guter Dosenöffner. Ich würde das Ganze zwischen Alternative und Math Rock mit Videospiel-Flair einordnen.

@The Jezabels: Ja, da scheiden sich die Geister. Einige finden das Album zu banal oder, wie du sagtest, seicht. Aber mich hat die ganze Wohlfühl-Melancholie sofort gepackt und die wattigen und zuckersüßen Melodien haben sich direkt ins Herz gefräst. Dazu sind die Vocals natürlich einfach schön und vor allem im letztem Drittel hat das Stück einen federleichten Groove und geradezu Mitsing-Zwang ^^

@Pianos Become the Teeth: Du hattest es ja schon richtig erkannt, die Band hat mal irgendwo was mit Screamo zu tun gehabt. Allerdings haben sie mit dem neuen Werk diese Einflüsse komplett abgestreift und sind auf einen mit Post-Rock versetzten Emo-Stil umgestiegen. Laut einem Interview hat diese stilistische Veränderung emotionale Gründe, auf den Vorgängern versuchte der Sänger den Tod seines Vaters noch auf eine wütendere Art zu verarbeiten, während er auf „Keep You“ bereits eine andere Phase der Trauerbewältigung erreicht hat. Dementsprechend gibt es hier sehr einfühlsame Vocals und subtil gesetzte Harmonien zu hören, die aber nicht minder ergreifend geworden sind. Allerdings flaut das Album mit Verlauf leider etwas ab, „April“ ist für mich dennoch einer der stärksten Songs des Jahres.

@La Dispute: Ich habe die beiden Stücke nicht grundlos hintereinander gesetzt, denn auch La Dispute haben sich mit ihrem neuen Album beinahe gänzlich von ihrer Hardcore-Vergangenheit verabschiedet. Das Album hat allerdings einige Durchlaufe benötigt, bis es gezündet hat, denn auf die entspannte, eigentlich schon meditative Stimmung muss man sich erst mal einlassen. Aber gerade wenn man dies tut, hat man ein Album wie aus einem Guss, in dessen musikalischer Welt man prima schwelgen kann. Gerade „Woman (in Mirror)“ fand ich auf diese Weise immer anrührend schön, weshalb du es jetzt auch zu hören bekommen hast 😉

@Esben and the Witch: Für mich eine der Entdeckungen des Jahres und mit heimeliger Atmosphäre auch eher Wohnzimmer-Musik. Das Album verbindet gekonnt Elemente aus Gothic Rock, Post-Punk, Post-Rock und Indie und ist durch diese Vielfalt ein spannendes Hörerlebnis geworden. Diesen Song habe ich gewählt, weil mir der mäandernde Aufbau so gut gefallen hat und mich die gesamte Atmosphäre immer wieder fasziniert hat. Das Blasinstrument ist übrigens tatsächlich eine Trompete. Wenn dir die epischen Kompositionen gefallen, dann kann ich dir dieses Album ans Herz legen, die beiden Vorgänger sind wesentlich straighter.

@Perfume Genius: Wenn du den Song schon verstörend findest, empfehle ich dir nicht, das zugehörige Video anzuschauen ^^
Mir gefällt der Song, denn er ist absolut außergewöhnlich und auf betörende Art verstörend. Ich habe allerdings auch den experimentellsten Track ausgesucht, das Album hat noch einiges mehr zu bieten. Ich wollte eigentlich erst eine Nummer nehmen, wo der gute Herr fragil singt und sich selbst behutsam am Klavier begleitet. Aber dann dachte ich mir doch, no risk, no fun :haha:

@run the Jewels: Viel Hip-Hop-Alben habe ich mir dieses Jahr gar nicht angehört, aber Run the Jewels haben mich nach ihrem starken Debüt aus 2013 mit der neuen Scheibe direkt wieder abgeholt. Diese düster-pulsiernden Beats, dazu die tighten Grooves und ein experimenteller Ansatz. „Early“ hat mich bereits beim ersten Hören begeistert, klasse Performance und tolles Feature. Und Run the Jewels 3 wurde bereits angekündigt ^^