Re: Welche Band/s habt ihr zuletzt live gesehen?

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Saro

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Bochum Matrix – seit letztem Sommer ist es, trotz Navi, eine echte Herausforderung dort hinzufinden, da fast alle zuführenden Straßen wegen Baustellen gesperrt oder nur in eine Richtung, die falsche Richtung, befahrbar sind. Aber mit ein wenig Geduld, schafften wir es dann doch noch hin.

Da Massacre ja bekanntlich absprangen, diese Honks:evil:, blieben also noch drei Bands übrig. Den Abend eröffneten Loudblast, die es sich mit ihrem doomigen Death Metal schwer taten, die schon recht zahlreichen Besucher anzuheizen. Als weiteren Negativpunkt empfand ich auch die eintönigen Growls, die das alles zudem noch recht monoton wirken ließen. Zum Ende ihres Sets waren dann zumindest die ersten Reihen guter Stimmung.

Schon beim Soundcheck stellte sich heraus, dass Band Nummer 2, Abysmal Dawn, nicht nur ’ne ganze Ecke flotter und brachialer zu Werke gehen würden, sondern auch spielerisch versierter waren. Ihr Death Metal, der mich stellenweise an eine Mischung aus Deicide und Hypocrisy zu Penetralia-Zeiten erinnerte und sowohl kopositorisch als auch gesangstechnisch (der Sänger ging schon recht abwechslungsreich zu Gange, wurde aber auch von seinem Bassisten und Leadgitarristen unterstützt) ’ne ganze Ecke mehr zu bieten hatte, konnte schließlich auch mich zum Bangen animieren, was sich aber als gar nicht einmal sooo einfach herausstellte, da es zu diesem Zeitpunkt im vorderen Drittel schon richtig voll war.
Abysmal Dawn haben mir immerhin so gut gefallen, dass ich mir gleich mal zwei Alben zulegte.
Einziger Wermutstropfen war der übersteuerte Bass, und ich war das erste Mal richtig froh, mein Ohropax dabei zu haben. Dass es soundmäßig nochmal eine Ecke schlechter geht, bewiesen die Soundmänner bei Death.

Death dta live in der Matrix in Bochum 2015.

Ja, der Sound schien mir zwar etwas verwaschen, was ansich aber nicht das wirkliche Problem war. Fies wurde es, als es immer wieder zu Knackgeräuschen während des Gesangs kam. Es dauerte eine ganze Weile, bis das Problem behoben werden konnte.
Zur Band selbst muß ich sagen, dass sie mich komplett aus den Latschen gehauen hat! Welch übergeile Performance! Ich meine, nicht nur dass die Band Spielfreude ohne Ende ausstrahlte und auch spielerisch alles top war, auch der Chuck-„Ersatz“ Max Phelps machte wirklich einen tollen Job, zudem hatte er sogar eine gewisse optische Ähnlichkeit. Doch einmal abgesehen von seiner Präsenz, blieb er während der Ansagen und Anfeuerungen schön passiv, sodass zu keinem Zeitpunkt Zweifel über den eigentlichen Grund des Konzerts aufkam: Tribute to Chuck. Als ebenfalls angenehm empfand ich, dass Basser Steve Di Giorgio, welcher die Ansagen übernham, nicht ständig darauf rumritt, sondern nur ein, zwei mal Huldigungen/Danksagungen in Richtung des verstorbenen Ausnahmekünstlers sandte und hin und wieder mal kurze Anekdoten oder Hintergrundinfos zu manchen Songs erzählte. Für zwei, drei Songs konnte sich Phelps ein wenig ausruhen und es kam Steffen Kummerer auf die Bühne. Der war zwar spielerisch auch über jeden Zweifel erhaben, konnte es vom Stimmvolumen aber nicht mit Mark Phelps aufnehmen.
Die Setlist war der Oberhammer! Recht früh wurde es von Di Giorgio angekündigt, dass wirklich jedes Death-Album im Set berücksichtigt würde, und er hielt sein Wort. Natürlich kann man es nur den wenigsten wirklich recht machen und über ein Scream Bloody Gore hätte ich mich sehr gefreut, aber enntäuscht war ich deswegen nicht. Dafür war der Rest einfach zu umwerfend! Außerdem regelt auch ein Zombie Ritual alles! 🙂

Vorne wurde es so extrem eng, dass ich mich dann irgendwann ins hintere Drittel zurückzog. Dort hatte ich dann auch ein bisschen Platz zum Bangen, doch ich erwischte mich immer wieder dabei, dass ich gebannt der Band zusah und der Musik „lauschte“.^^ Mir wurde wirklich so nach und nach klar, dass ich schon viiieeel zu lange Zeit kein Death mehr gehört habe. Mensch, war diese Band, dieser Künstler genial! Bin immer noch ganz euphorisch! 🙂

An Nettospielzeit bekam man ca. 95 Minuten geboten, was durchaus fair ist.

Ich habe Death nie mit Chuck gesehen, von daher habe ich keine Referenz, aber gemessen an der Euphorie der Besucher, ist diese Tribute-Band wirklich jedem Death-Fan ans Herz zu legen. Jeder einzelne Pfennig für diese Karte war bestens investiert!