Re: Slayer – Repentless

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Sauerkrautsau

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Mein Eindruck von der neuen Scheibe:

Delusions of Saviour ist mitnichten der Opener sondern lediglich der Introtrack. Melodischer und Atmosphärischer Aufbau. Das Riffing ist fast zu schade um es an ein zwei Minuten Intro zu verschenken.

Repentless. Hier nun endlich der Opener und was für einer. Repentless war zwar schon im Vorfeld bekannt, was dem Song aber in keinster Weise schadet. Er funktioniert tadellos und fügt sich ins Slayer Getriebe, dass er auch auf eine God Hates us all oder Christ Illusion gepasst hätte.

Mit Take Control wird das von Repentless vorgegebene Tempo einigermaßen gehalten. Hier wird stur nach vorne gebolzt und ein sägendes Riffing abgegeben. Läuft!

Vices. Mit diesem Track werde ich irgendwie (noch) nicht warm. Irgendwie läuft mir das zu schleppend und ich habe manchmal das Gefühl, dass da Gesang und Musik nicht im Takt sind. Dafür entschädigt das Lied mit einem guten Riff und Lead im Mittelteil.

Cast the first Stone. Ich mag diese ruhigen Aufbauten die Slayer mit Songs wie „When the stillness comes“ oder dem Intro fahren. Cast the first Stone fängt dicht, düster und atmosphärisch an, steigert sich dann in Tempo und endet in einem starken Hauptteil. Von der Geschwindigkeit nicht unbedingt das schnellste Lied, aber auch nicht das langsamste auf der Scheibe.

Mit When the stillness comes bewegen sich Slayer auf einem eher langsamen und schleppenden Level. Als ich denn Song in der Singleauskopplung zum ersten mal hörte war mein Eindruck eher mau. Hier muss ich sagen funktioniert er aber gut und fügt sich wunderbar in das Konzept des Albums ein. Nichtsdestotrotz der Song mit dem ich letztendlich am wenigsten etwas anfangen kann.

Chasing Death. Schöner Anfangsriff, geiler Lead. Der Rest ist dann typische Slayer Kost wie man sie seit Christ Illusion kennt.

Implode. Seit 2013 bekannt. Ich dachte erst nicht, dass sich der Song aufs Album verirren würde, da dies damals (meiner Erinnerung nach) dementiert wurde. Egal. Implode geht gut nach vorne und ist für mich mit einer der besten Songs des Albums.

Piano Wire. Da Ist er also, der Hannemann Song. Piano Wire klingt im melodischen Verse ein wenig nach Mandatory Suicide und im Rest ganz stark nach Slayer. Im ganzen ein Volltreffer.

Atrocity Vendor ist ein knapper 3 minütiger „schnell, in die fresse, leadquietschen“ Song der klingt, wie ein Slayer Song eben klingen muss: straight, Punkt.

You Against You. Hier haben wir wieder den Wechsel zwischen langsameren und schnelleren Riff und Gesangspassagen. Im ganzen aber einer der schnelleren Slayer Songs (Auf diesem Album).

Pride in Prejudice. Im Grunde stelle ich an drei Songs eines Albums meistens höhere Erwartungen: An den Opener, an den Titeltrack und an den letzten Song. Pride in Prejudice ist zwar kein schlechtes Lied, aber irgendwie überzeugt er mich nicht mehr nach 10, im durchschnitt guten Songs. Es bleibt nichts hängen und die letzten Töne des Albums verabschieden sich eher auf unspektakuläre Art. Standartkost.

Im Fazit kann ich für mich, die Befürchtungen, Slayer würden nach Hannemans Tod kein musikalisches Bein mehr auf den Boden bekommen zurückweisen. Das es jedem klar sein dürfte, dass wir mit Slayer der Gegenwart keine Band mehr haben, die Alben wie Reign in Blood oder Season in the Abyss schreiben muss ich eigentlich nicht erwähnen. Trotzdem beweisen Slayer ihr Können und Talent, welches sie nach wie vor haben dadurch, dass sie ein im Grunde sehr solides und knackiges Album abliefern. Die kleinen progressiven Ausflüge in melodische Riffgefilde gefallen mir, wie oben schon erwähnt in Liedern wie „When the stillness comes“, „Cast the Fire“ oder dem Intro ziemlich gut. Der Rest lässt aber keinen Zweifel daran dass wir es mit einem Slayer Album der Marke… Slayer zu tun haben.

Repentless kann zwar nicht mit den Hausmarken Show no Mercy, Hell awaits, Reign in Blood, South of Heaven, Season in the Abyss konkurrieren. Man kann es aber guten Gewissens neben eine World Painted Blood oder eine Christ Illusion stellen. Im Grunde klingt die Scheibe auch mehr nach diesen Alben, als z.B. der God hates us all. Trotz Paul Bostaph. Apropos Paul Bostaph. So gerne ich Dave Lombardo mag, und so sehr man seine Einflüsse auf den Bandsound schätzen muss, hat Bostaph sehr gute Arbeit geleistet. Mitunter auch recht interessante Schlagzeugfiguren gezimmert. Im Gegensatz zu GHUA, wo ich das Schlagzeug furchtbar fand, ein voller Erfolg.

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