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DarayIch bin ja ein grosser Befürworter des Rechts auf Asyl
Aber man muss von diesem schwarz weiss Denken einfach wegkommen. Natürlich bedeuten die Flüchtlinge ein Problem. Davor die Augen zu verschliessen ist das Dümmste, was man tun kann. Die Frage ist, welche Probleme sind das und wie gehen wir mit ihnen um.
Das ist auch aus meiner Sicht die wesentliche Herausforderung. Der mediale Mainstream der europäischen Gesellschaften berauscht sich an der bis in letzte radikalisierten Idee einer voraussetzungslosen Menschenliebe, während die Frage nach deren Risiken und Nebenwirkungen als mindestens moralisch verfehlt ausgeklammert wird. Letzten Endes wird Diskussion eines Phänomens von politischer Dimension dominiert von apolitischen Regungen. Man glaubt, mit Gefühlen der Familienmoral auszukommen, schwelgt in rousseauistischen Harmonien und vergisst ganz nebenbei, dass all die Menschen denen schon in dieser Qualität der höchste Wertrang zuerkannt wird, ja nicht vor einer außerirdischen Invasion davonlaufen, sondern – vor anderen Menschen, die als Artgenossen naturgemäß auch Rivalen und sogar Feinde sein können.
Kurz, wir brauchen einen angemessenen Begriff vom Menschen, der die Ambivalenz unserer Beziehungen als Menschen zu Mitmenschen aufnimmt.
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