Re: Asylrecht und Migration

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Roy Black Metal

Registriert seit: 12.03.2004

Beiträge: 5,065

Souls to DenyStimm ich zu, aber genauso wenig dürfen wir unreflektiert alle Muslime über einen Kamm scheren, die Heilige Schrift des Islams in den Schmutz ziehen und fragwürdige Militäroperationen durchgehen lassen. Auch das wir angeblich der islamischen Welt moralisch immer sooo überlegen sein sollen… naja.

Ich überlasse unreflektiertes Muslim-Bashing gern den Populiten aller Couleur. Eine Reflexion muss aber nicht unbedingt immer in einem postiven Ergebnis münden. Ich beschäftige mich seit Jahren hoch interessiert mit dem Islam. Meine Meinung über ihn wird dabei aber eher kritischer als freundlicher. Das hat ebenso wie eine fundierte Koran-Kritik nichts mit Herabwürdigung zu tun. Gerade als Nicht-Muslim würde ich von der islamischen Welt gern einige Antworten auf brennende Frage haben. Ganz generell: Eine Kritik am Islam ist nicht automatisch eine Herabwürdigung oder Beleidigung der Menschen, die ihm anhängen. Das religiöse Fundament der Gläubigen sollte soweit gefestigt sein, dass sie auf Kritik antworten können. Was in der islamsichen Geistesgeschichte auch ölange der Fall war. Das es heute kaum mehr möglich scheint, einen kritischen Dialog zu führen, der mehr als eine kleine akademische Oberschicht erreicht, ist ja wiederum Ausdruck der Krise, in der sich der Islam befindet.
Aber hier geht es um weit mehr als nur den Islam. Es geht um wirtschaftliche Umwälzungen, politische Neuorientierungen und eine unglaublich junge Gesellschaft, welche die vorgefunden Strukturen in frage stellt. Dummerweies eben auch auf sehr radikale Weise.

Souls to Deny Und was hat die IS-Terrororganisation mit dem Thema zu tun?

Und genau deshalb hat der IS hier sehr wohl etwas zu suchen. Denn er ist Kind der wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Krise. Die allermeisten Unterstützer haben nachweislich im übrigen kaum religiöse Interessen, sondern handfeste wirtschaftliche. Trennen lässt sich das alles nicht. Den IS mit „Das hat nichts mit dem Islam zu tun“ zu verharmlosen heißt ganz einfach, die Zusammenhänge zu missachten. Das Christentum, und jede andere Weltreligion auch, konnte in der Vergangenheit einer Konfrontationen mit seinen Extremisten nicht ausweichen. Wenn der Islam jeden Zusammenhang mit dem Islamismus verneint, hat er keine Chance mit diesem Problem irgendwie fertig zu werden.

Souls to Deny Was jetzt genau? Der Punkt war Gegenstand einer Diskussion zwischen Grenadier/Bahl und Leukon. Damit wurde seine IQ-Hypothese arg entkräftet.

In die IQ-Diskussion möchte ich mich gar nicht einmischen (ich halte sie für kaum zielführend und mir widerstrebt auch der zugrunde liegende Biologismus), aber was ich ausdrücken wollte: Die Gegenüberstellung einer islamischen Hochkultur des Mittelalters zu einer angeblich fürchterlichen mittelalterlichen Epoche Europas kann dir nicht als Argument dienen, da sie ein Kontrukt der Aufklärung ist und eine reine Kampfmetapher vergangener Zeiten. Sie ist schon seit langem widerlegt. Nur ein fachlicher Einwand.

Grenadiers letzter Einwand allerdings…. bist du juddys Zweitaccount?

Edith: Eine bitte an viele hier:
Könnt ihr aufhören „Muslimische Welt“ und „arabische“ Welt als synonyme Begriffe zu verwenden? Das ist einfach Unsinn und grundlegend falsch.

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Oberste moralische Instanz des Forums. Kaiser von Europa und Imperator des Forums. Unterwerft euch, hopp hopp!
UlverRoy hat recht, alle Anderen keine Ahnung.