Re: Gaming Mäuse

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Daray

Registriert seit: 18.04.2004

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Sooo, meine Eindrücke und Entscheidung:

Getestet wurden alle Mäuse an meinem Desktop Gaming PC mit Windows 10 auf einem Logitech G440 Kunststoff Mousepad mit einem Razer Bungee Mauskabelhalterdingens.
Ich habe eine lange Geschichte mit allerlei Logitech Eingabegeräten. Zwar würde ich nicht sagen, dass ich ein Fanboy bin, aber es ist gut möglich, dass ich nicht 100%ig objektiv sein kann in diesem Vergleichstest, einfach weil ich Logitech gewöhnt bin.

Ersteindruck
Wir haben drei Mäuse deren Aussehen von schlicht, simpel und elegant (Deathadder) über futuristisch-stealthartig-hässlich (G502) hin zu überladen und an einen gestrandeten Wal erinnernd (Tyon) reichen.

Alle drei sind reine Rechtshändermäuse.

Farbig leuchten tun sie alle. Wieso eine Maus leuchten muss, hat sich mir allerdings noch nicht ganz erschlossen und daher ist wo sie leuchten und wie sie leuchten für mich kein Kriterium.

Das Kabel sind allesamt stoffummantelt, wobein das der G502 etwas dicker und steifer ist. Da ich prinzipiell ein Bungee verwende hat sich dies jedoch zu keinem Zeitpunkt als störend erwiesen.
Die Deathadder bietet ein vergoldeten USB Port, was den edlen Look abrundet.

Die Deathadder fühlt sich am leichtesten an, gefolgt von der G502 (ohne die beiliegenden Gewichte) und der Tyon am Ende.

1.Platz: Razer Deathadder Chroma
2.Platz: Logitech G502
3.Platz: Roccat Tyon

Ausstattung

Der optische Eindruck täuscht nicht, die schlichte Deathadder hat kaum mehr als das nötigste an Board. Neben rechter und linker Maustaste ist da ein Scrollrad, welches auch als mittlere Maustaste fungiert und zwei Daumentasten.

Die G502 kommt mit grosszügigerer Ausstattung daher. Das Mausrad läst in gerasterten oder Freilauf umstellen und zudem zur Seite neigen und neben den Standardtasten stehen 6 weitere Tasten zur freien Verfügung. Der Maus liegen zudem 5 gewichte zu je 3.6 Gramm bei, mit denen sich das Gewicht und die Gewichtsverteilung vorne/hinten beeinflussen lässt.

Die Tyon bietet noch ein paar Knöpfchen mehr, wobei einer als Umschalttaste fungiert und so jede der Tasten mit zwei Funktionen belegt werden kann. Damit hat man inklusive Haupttasten und Mausrad 32 Funktionen auf der Maus versammelt und das ohne, dass sie wie ein MMO Ziegelstein wirkt. Die Maus hat zudem zwei eher ungewöhnliche „knöpfe“ das eine ist ein nach links oder rechts kippbarer Knopf hinter dem Mausrad, das andere eine Art Mini-Schubregler an der Kante von Oberseite und Daumenwand.

Bei allen Mäusen sind die Tasten beliebig programmierbar über ihre jeweilige Software.

Software

Die Software für die G502 musste ich nicht installieren, da die Maus die Logitech Gaming Software verwendet, welche bereits diverse Eingabegeräte an meinem Computer steuert. Dafür verlangte die Maus gleich mal ein Firmware Update, dass rasch und problemlos vonstatten ging. Man findet sich schnell in der Software zurecht und grafisch ist das ganze hübsch und anschaulich präsentiert. Das Programmieren könnte allerdings mit weniger Klicks vonstatten gehen. Die Software beietet auch die Möglichkeit die Maus auf den Untergrund bzw. das Mousepad abzustimmen.

Beim Installieren der Razer Synapse Software dann die böse Überraschung. Die Razer Software und die Logitech Software können sich nicht leiden. Alle meine Logitech Eingabegeräte verloren ihre „Sonderfunktionen“. Ob das Absicht ist oder einfach damit zu tun hat, dass die beiden Softwares mehr oder weniger versuchen dasselbe zu tun, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall hab ich es auf die Schnelle nicht hingekriegt, dass die beiden friedvoll nebeneinander arbeiten.

Die Software von Razer ist etwas düsterer und bedrohlicher designt als das Logitech Pendant macht aber alles sehr ähnlich, auch hier scheinen alle Razor Eingabegeräte über diesselbe Konfigurationssoftware konfiguriert zu werden. Ich hatte keinerlei Mühe mit der Bedienung der Software.

Die Software für die Tyon ist wesentlich unübersichtlicher als die anderen beiden, aber bei der Anzahl der programmierbaren Tasten und deren Doppelbelegung auch nicht sonderlich verwunderlich. Man muss allerdings auch hier kein Genie sein um die Maus so zu konfigurieren wie gewünscht. Die Software scheint nur auf ein Produkt ausgelegt zu sein.
Die Software hat zudem das dümmste Feature, das mir in einer Mouse Software je begegnet ist. Es gibt eine Statistik, die genau auflistetn welche Tasta man wie viele Male betätigt hat, die Strecke, die man zurückgelegt hat etc. Soweit so gut, machen die andern auch, aaaaaber bei Tyon erhält man Trophies… Achievements wenn man bestimmte Anzahl Klicks und dergleichen erreicht hat… was für ein überflüssiger Unsinn!

1. Platz: Razer Deathadder Chroma / Logitech G502
3. Platz: Roccat Tyon

Ergonomie

Bevor ich loslege, muss ich anmerken, dass ich meine Mäuse meist im Fingertip Grip halte. Dies bezieht sich also alles auf meine Hände und Griffart.

Auf der G502 fanden meine Finger von Beginn weg ihren perfekten Platz. Die Knöpfe sind ohne Aufgabe der Halteposition erreichbar mit Ausnahme der beiden Knöpfe hinter dem Scrollrad, die verlangen, dass man Zeigefinger oder Mittelfinger arg verbiegt. Die Materialien fühlen sich gut an, der Grip auf den Seiten ist gut. Das Scrollrad der G502 hat was komisches, möglicheriwese liegt es am Material oder an der groben Oberflächenstruktur, auf jeden Fall gibt es Angenehmeres.

Auch bei der Tyon finden die Finger rasch ihre Grundposition und auch hier sind die Tasten gut platziert. Der nach links und rechts auslösbare „Fin-Switch“auf dem Rücken der Maus, der zwischen Zeige und Mittelfinger ruhen soll, war für mich nicht zu bedienen ohne die Maus fast komplett loszulassen. Der Schubregler ist trotz der geringen Grüsse erstaunlich brauchbar. Die Anzahl der Spiele, die mir in den Sinn kommen, in denen er sinnvoll ist, lässt sich jedoch an einer Hand abzählen. Das bedienen der Zweitfunktionen der Knöpfe mittels Umschalttaste funktioniert auch in der Praxis, die Bewegungs-Kontrolle ist in der Zeit aber eingeschränkt.

Die Deathadder scheint mir definitiv nicht für den Fingertip Grip gemacht zu sein. Die Maus fühlt sich „falsch“ an, als würde sie immer leicht quer stehen. Die Maus scheint mir definitiv für eine aufliegendere Griffart gemacht worden zu sein. Möglicherweise aber auch eine Gewöhnungssache.

1.Platz: Logitech G502
2.Platz: Roccat Tyon
3.Platz: Razer Deathadder Chroma

Praxistest Gaming

Für FPS sind die Knöpfe der Deathadder absolut ausreichend. In anderen Spielen fehlt mir die Möglichkeit andere Funktionen auf der Maus zu haben. Der Druckpunkt der Knöpfe ist 1A. Die Maus ist genau und durch ihr geringens Gewicht sehr schnell und beschleunigungsfreudig. Aber das geringe Gewicht hat auch Nachteile. Mir ist sie hinten zu leicht. Das mag auch wieder damit zu tun haben, dass sich meine Griffart und diese Maus nicht vertragen. Der Druckpunkt der Knöpfe ist 1A.

Egal ob FPS, RTS oder was auch immer für mich als nicht MMO Spieler hat die Tyon mehr Funktionen als ich brauche. Ansonsten ist sie eine gute Maus deren herausragende Features (der „Fin-Switch“ und der Schubregler“) vermutlich all Schaltjahr einmal benutzt werden.

Nachdem ich die richtige Gewichtsverteilung auf dpi Rasterung herausgefunden hatte, war die G502 für mich den anderen beiden (und übrigens auch der zu ersetzenden G500) um Meilen voraus. Die Maus hat die perfekte Grösse für meine Hand und alles funktioniert ohne zu denken. Abgesehen von dem komischen Scrollrad^^
Veränderungen an der Maus (z.B. dpi oder Profil Einstellung und dergleichen) werden direkt auf meinem Keyboard Display angezeigt.

Fazit

Für mich ist die hässliche G502, mit ihren riesigen Spaltmassen, über die ich später sicher nich fluchen werde, die richtige Maus.
Die nötige Eingewöhnungszeit an die neue Haltung und der Konflikt mit der Logitech Software verunmöglichen der flinke, simplen Deathadder den Sieg.
Weit abgeschlagen die Tyon, die nichts schlecht macht, aber eben halt schlechter als die anderen.

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