2012 – der letzte Jahresrückblick ever

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    chugchug

    Registriert seit: 19.05.2012

    Beiträge: 634

    So dann will ich auch mal.
    Als Hilfe für meine Jahresliste habe ich mir zu jedem Album, das ich mir in diesem Jahr MEHR als 1 mal angehört habe, ein paar Gedanken/kurze Reviews aufgeschrieben.
    Da es manch Anderer auch gemacht hat, werd ich das hier einfach mal reinposten.
    Das wird ein sehr langer Post, und die Spoiler Funktion gibt es ja leider nicht. Macht euch also auf eine ordentliche Wall-Of-Text gefasst:

    Abigail Williams: Becoming

    Durch Zufall habe ich entdeckt, dass die Band wieder ein Album veröffentlicht. Da mir der Vorgänger durchaus gefallen hat, trotz mangelnder Innovation, habe ich einfach mal in das Album reingehört und natürlich gab es *Trommelwirbel* wieder einen Stilwechsel.
    Dieses mal schielen Abigail Williams deutlich mehr nach Wolves In The Throne Room, und ich muss eingestehen, dass ihnen der Sound auch gut steht.
    Die Band schafft es eine ruhige, atmosphärische und mit allerhand Mystik umgebene Mischung aus Black Metal, Doom und Ambient zu erschaffen, bei denen dennoch hin und wieder ein paar symphonische Merkmale durchblitzen, die etwas an die alten Tage erinnern und verdeutlichen, dass hier immer noch die gleiche Band zugange ist, die scheinbar endlich erwachsen geworden ist.
    Als Anspieltipp nenne ich einfach mal den 17-Minüter „Beyond The Veil“, mit dem die Band ihre bisherige Perle geschaffen hat.
    8/10

    Aborted: Global Flatline

    Nach der Veröffentlichung des Titeltracks habe ich mich sehr gefreut auf das Album, klang dieser doch anders als die meisten anderen Songs aus dem Bereich Brutal Death Metal, wodurch dieser eine gewissen Frische enthielt.
    Insgesamt ist das Album als ganzes eine runde Sache geworden, welches bei mir zwar nicht regelmäßig laufen wird, aber als Abrissbirne für Zwischendurch durchaus ihre Berechtigung hat. Vor allem gefallen mir die sehr melodischen Soli sehr gut, die das Geballer auflockern und somit für Abwechslung sorgen.
    Global Flatline macht als kurzweilige Unterhaltung also definitiv ordentlich Spass!
    7/10

    Anaal Nathrakh: Vanitas

    Wo Anaal Nathrakh draufsteht, da ist auch Anaal Nathrakh drin. Ich denke es ist nicht verwunderlich, dass die Briten ihrem Sound im Großen und Ganzen treu bleiben und nur hier und da mal ein paar neue Elemente zu hören sind. Wie zum Beispiel bei „Todos Somos Humanos“, welches einige elektrische Beats beinhaltet und damit noch hektischer, chaotischer und extremer klingt, als man es von der Band bisher kennt.
    Die Highlights auf dem Album sind meines Erachtens nach vor allen Dingen „Forging Towards Sunset“, welches einen wahnsinnig starken Refrain hat bei dem Dave Hunt wieder mal sein Können bestens präsentiert, und der Rausschmeißer „A Metaphor For The Dead“, welches extrem melodisches Riffing beinhaltet und dadurch einen leichten Metalcore-Einschlag vermittelt. Dies mag im Kontext von Anaal Nathrakh zwar etwas befremdlich klingen, funktioniert jedoch hervorragend.
    7,5/10

    Arkaik: Metamorphignition
    Abgesehen von dem wirklich hässlichen Coverartwork, welches in Echt sogar noch schlimmer aussieht als auf einem Monitor, kann ich hier nicht großartig viel bemängeln.
    Arkaik spielen technischen Death Metal (Ja, noch eine von diesen Bands!), irgendwo zwischen Suffocation, Necrophagist, The Faceless und Gorod.
    Demnach bietet Metamorphignition viele technische Riffs und Fills, dazu einige chugchug-Slams, schöne Soli und einige ruhige jazzige Einsprengsel.
    Vor Innovation trieft das ganze zwar nicht, ist aber durchaus vortrefflich umgesetzt und macht Freude beim hören. Dies liegt vor allem daran, dass die meisten Songs zwar einen homogenen Sound haben, aber untereinander doch relativ abwechslungsreich geraten sind. Als Paradebeispiel dürften hierbei der Titeltrack, der „Sirens In Electric Veils“ 2Teiler und „The Omnipus“ herhalten. Vor allem Letztgenannter bedient besonderer Aufmerksamkeit, ist dieser in der Lage über 10 Minuten hinweg zu fesseln und ein völliges Feuerwerk an Ideen liefert. Einfach ein arschgeiler Song!
    Lediglich der Mittelteil von „Soliloquies…“ bis zu „The Withered…“ wird ein wenig langweilig, da sich hier doch schon ein paar Merkmale wiederholen.
    Nichtsdestotrotz ist Metamorphignition ein richtig gutes Album geworden, welches sich Fans von technischem Death Metal gerne kaufen können, sollen, müssen.
    9/10

    Ascariasis: Ocean Of Colour

    Die auf Bandcamp kostenlos erhältliche EP stellt das erste Lebenszeichen dieser noch jungen Band dar. Geboten wird eine Mischung aus technischem Deathcore mit Einflüssen aus Progressive und einigen djentigen Riffs.
    Das Ganze wirkt stellenweise wie eine Mischung aus The Red Shore, Animals As Leaders und Anomalous, was in dem ausgelutschten Brachland des Deathcore für ein wenig frischen Wind sorgt.
    Mein Anspieltipp für diese EP ist „Eleven“, welches jegliche Elemente des Bandsounds in sich vereint und die Gruppe am besten repräsentiert.
    In Zukunft kann hieraus sicherlich noch etwas sehr Interessantes entstehen!
    8/10

    Between The Buried And Me: The Parallax 2 – Future Sequence

    Da „Between The Buried And Me“ auf dem Cover des Albums steht, wäre es hier natürlich jetzt durchaus einfach, wenn ich aufgrund der vorigen Großtaten der Band einfach die volle Punktzahl hinklatsche. Da das Album trotz vieler Stärken jedoch nicht an die Vorgänger-EP oder Colors rankommt, fällt mir die Bewertung etwas schwieriger.
    Die Songs finde ich etwas komplexer, etwas chaotischer und insgesamt recht schwer zu greifen. Bei meinem ersten Durchlauf ist bis auf den vorab veröffentlichten Song „Telos“ noch nichts kleben geblieben, aber mit der Zeit haben sich dann einige gute Songs herauskristallisiert.
    Wie z.B. „Extremophile Elite“, welches unter anderem eine Gesangslinie von Parallax I erneut verwendet und somit verdeutlicht, dass die beiden Releases zusammen gehören, oder das ruhige „The Black Box“, das sich anschliessend in das brachiale „Telos“ steigert, oder das hymnische „Silent Flight Parliament“.
    Auf anderer Seite nervt mich jedoch „Astral Body“, welches ich auf dem Album recht unpassend und störend finde. Auch „Autumn“ ist ziemlich überflüssig.
    Insgesamt bleibt also ein Album, welches rein vom technischen und kompositorischen Können der Musiker die Konkurrenz weit hinter sich lässt. Im bandeigenen Kontext kann The Parallax II jedoch nicht mit den oben genannten Alben mithalten, da diese in sich stimmiger waren. Nichtsdestotrotz bietet auch dieses Album viel zu entdecken und somit einige schöne Stunden. Schliesslich ist dies immer noch Between The Buried And Me.
    9/10

    Bilocate: Summoning The Bygones

    Jordanien und Metal? Nö, noch nie was aus der Richtung gehört.
    Auf die Band bin ich auch eher zufällig gestoßen, bei dem üblichen uninspirierten Durchstöbern des Internets. Das Grundgerüst von Bilocate baut auf progressivem Death-Doom mit orientalischen Einschüben auf. Dies klingt dann ein wenig so, als hätte man Edge of Sanity mit Paradise Lost und Melechesh verbunden. Appropo Edge of Sanity, so hat doch Dan Swanö einige Gesangsauftritte auf diesem Album, welche sich hervorragend in den Sound einfügen und einige schöne Akzente setzen.
    Auch sonst ist die Musik sehr angenehm zu hören, da die Songs recht abwechslungsreich gestaltet sind. Dennoch fehlen noch die richtigen Highlights, durch die man sich die Scheibe öfters als nur Zwischendurch anhört. Somit bleibt ein Album, welches man sich gut anhören kann, aber nicht direkt zu einem Lieblingsalbum heranwächst.
    7/10

    Blutmond: The Revolution is Dead

    Dafür, dass die Revolution tot ist, bläst den Schweizern aber noch einiges an Gegenwind entgegen. Erst hat Amazon den Verkaufsstart des Albums um einige Monate nach hinten verschoben, dann wurde damit gedroht, dass die Facebookseite der Band gelöscht wird.
    Dass das Ganze ziemlich peinlich auf mich wirkt, muss ich wohl gar nicht erst betonen.
    Musikalisch haben sich Blutmond auf ihrem neuen Album wieder weiterentwickelt. Jedoch ist der Sprung diesmal nicht so groß, wie es der Schritt vom Debut zu „13 Urban Ways…“ war.
    Wo ich gerade schon auf den direkten Vorgänger zu sprechen komme: Mir gefällt der neue Output sogar noch besser als die „13 Urban Ways…“.
    Auf dem neuen Album klingen Blutmond zwar immer noch sehr experimentell und auch „anders“, jedoch wirkt die Mixtur etwas homogener und trotz der Avantgarde auch eingängiger (was beileibe nicht schlecht ist!).
    Das Album klingt hymnischer, melodischer, atmosphärischer und durchweg emotionaler.
    Schon allein der Opener ermöglicht einem einen guten Überblick über das komplette Album, nimmt aber keinen der folgenden Songs vorweg. Alle Lieder haben ihre eigene Identität, gehen schnell ins Ohr und wissen einfach zu begeistern. Oder um es in den Worten der Band zu sagen:
    Gang zom Gwafför!
    9/10

    Borknagar: Urd

    Meine erste Borknagar Scheibe.
    Ich habe mich zu Beginn ein wenig schwer getan mit dem Album. Abgesehen von „Roots“ wollte überhaupt nichts zünden.
    Irgendwie hat sich da auch bis heute nicht sonderlich viel geändert. Zwar hab ich nun ein paar mehr Songs im Kopf, kann jedoch nicht wirklich viel dazu sagen. Wenn das Album läuft, hab ich eigentlich immer meinen Spass damit, da die Songs untereinander doch komplett anders klingen aber dennoch homogen sind. Aber es will verdammt nochmal einfach kaum etwas hängenbleiben.
    7/10

    The Chariot: One Wing

    Nach einlegen der Scheibe drönt einem erstmal sehr wütendes Geschrei entgegen. Der Opener „Forget“ ist ein rasanter Hassbrocken, der so ziemlich alles klein hackt was im Weg stehen könnte.
    Jedoch geht es nicht weiter mit diesen Hasstiraden, nur kurz tauchen sie immer wieder auf im Laufe des Albums.
    One Wing ist ziemlich abwechslungsreich, so wie man es bei einer Band auch erwartet, die im Bereich des Mathcore anzufinden ist. Mit „Your“ gibt es sogar ein Acapella Stück, welches von weiblichem Gesang getragen wird.
    Man braucht viele Durchläufe, um sich hier zurecht zu finden und die Feinheiten in den Songs zu entdecken. Doch es lohnt sich, und ich hatte sehr viel Freude daran, dieses Album zu erkunden.
    9/10

    Charon: Sulphur Seraph (The Archon Principle)

    Wäre die Welt untergegangen, was sie natürlich nicht ist, so wäre dies mein persönlicher Höllensoundtrack.
    Charon haben nach 15 jährigem Bandbestehen ihr Debut rausgehauen, und dabei einen wirklich richtig düsteren und bitterbösen Hassbrocken auf die Menschheit losgelassen.
    Das Album wird mit einem atmosphärischem Intro aus schleifenden Ketten und anderen Geräuschen eingeleitet, bis dann auch schon mit dem Titeltrack die Pforte zur Hölle geöffnet wird.
    Hier funktioniert Black Metal, Death Metal und Thrash Metal Hand in Hand, es wird ein Killerriff nach dem anderen rausgehauen. Und diese Formel funktioniert über das ganze Album hervorragend.
    Allgemein versuch ich diesen Ballerbands meist aus dem Weg zu gehen, da ich vieles aus diesem Bereich für totalen Schrott halte (ich kann mir z.B. ernsthaft nicht erklären, was viele Leute an Revenge gut finden), doch dieses Album ist wirklich sehr gut ausgearbeitet.
    Die komplette Atmosphäre erinnert mich etwas an Immolations „Close To A World Below“.
    9/10

    Comity: The Journey Is Over Now
    Ich habe das Album erst 2 mal gehört, von daher verzichte ich hier auf eine Bewertung.
    Comity mischen Post Rock mit Ambient und hauen dann noch eine ordentliche Menge Converge drauf. Wer also gerne Mathcore mag und kein Problem hat mit überlangen Songs, der sollte hier einfach mal reinhören, vor allem da es die Platte kostenlos auf Bandcamp gibt.
    -/10

    The Contortionist: Intrinsic

    Vermischt man Periphery mit Cynic und packt es in ein Deathcore Gewand, so sollte man sich ungefähr vorstellen können, wie The Contortionist klingt.
    Auf ihrem 2. Album regiert eine verträumte und entspannte Atmosphäre, welches das Album sehr angenehm zu hören macht. Abgesehen also von den meist kurzen Deathcore-Ausbrüchen ist auch der Gesang meist klar vorgetragen.
    Kurzum gesagt ist dies ein gut hörbares Album in einem sehr homogenen Soundgewand. Auf Dauer wiederholt sich die hier angewandte Formel jedoch ein wenig zu stark für meinen Geschmack. Da hätte die Band noch etwas experimenteller werden können.
    8/10

    Converge: All We Love We Leave Behind

    Für mich ist Converge eine DER Entdeckungen des Jahres.
    Dabei kenne ich die Band schon gut 3 Jahre, konnte mich jedoch nie mit der Musik anfreunden. Ein Bekannter hat mir damals mal ein Video zu dem Song „No Heroes“ zugesandt, damals war mein Gehör noch ziemlich unausgebildet und daher habe ich die Band als nahezu unhörbaren Krach abgestempelt.
    Als großer Fehler wie ich nun feststellte.
    All We Love We Leave Behind ist ein wahnsinnig abwechslungsreiches, schnelles, fesselndes, intensives, emotionales, knüppelndes, trauriges, depressives, wütendes und mitreißendes Album geworden. Schon der Opener „Aimless Arrow“ zeigt sich äußerst variabel und reißt sofort in seinen Bann. Dies ändert sich auch nicht mit dem folgenden „Trespasses“, welches äußerst wild und barbarisch mit dem Knüppel über einen herfegt und sofort Energie freisetzt. Auch sonst zeigt sich das Album einerseits sehr eingängig, zum anderen hat es aber auch die nötige Komplexität und Technik die man von einem guten Mathcore-Album erwartet. Besonders erwähnenswert ist da meiner Meinung nach „Coral Blue“, welches für Converge im ersten Moment eher ungewohnt und befremdlich klingt, sich jedoch hervorragend in das Album einfügt und es damit durch weitere Nuancen erweitert.
    Insgesamt haben Converge ein verdammt starkes Album geschaffen, welches zurecht bei vielen Leuten auf den oberen Plätzen der Jahrescharts landet.
    9,5/10

    Cryptopsy: Cryptopsy

    Was für ein herrliches Geballer!
    Nach dem von vielen Leuten verschmähten letzten Album gehen Cryptopsy wieder in Richtung „None So Vile“ und präsentieren einen räudigen Bastard aus Brutal Death, Grind, Technik und Melodie. Anfangs ist das Spektakel zwar noch ziemlich anstrengend, aber nach 2-3 Durchläufen hat man sich schnell reingefunden, vor allem da das Album nur eine Spielzeit von knapp 34 Minuten hat.
    Dabei sind es vor allem die kurzen, jazzigen Einsprengsel, die das Album so hörenswert macht. Zu hören z.B. Bei dem Opener, „Two-Pound Torch“, „Damned Draft Dodgers“, oder dem wohl besten Song der Scheibe, „Red-Skinned Scapegoat“. Und wenn diese Momente mal ausbleiben sollten, dann wird noch wütender und erbarmungsloser geprügelt. Somit bieten Cryptopsy auf ihrem selbstbetitelten Album eine kurzweilige, aber durchaus spaßige Mischung für die Momente, wenn man am liebsten einen Elefanten eigenhändig ausweiden würde.
    8/10

    De Profundis: The Emptiness Within

    Ein Release, welches in diesem Forum leider ziemlich untergegangen ist. Dabei sollten De Profundis mit ihrer Mischung aus Opeth, Death, Obscura und Katatonia doch so einige Freunde finden.
    War der Vorgänger stellenweise noch etwas durchwachsen, was vor allem an den recht kitschigen Gothic Einflüssen und den Vocals lag, die oftmals sehr deplatziert und aufgesetzt wirkten, so macht die Band auf The Emptiness Within deutlich mehr richtig und präsentieren einen schönes und durchdachtes Album, welches durch Detailreichtum besticht ohne den Hörer zu überfordern.
    Dabei zaubert vor allem der Bassist mit seinem Fretless Bass einige schöne Basslines aus dem Ärmel hervor. Aber auch die anderen Mitglieder können stets überzeugen und dadurch entstehen wirklich hörenswerte Songs wie z.B. „Silent Gods“, „This Wretched Plague“, „Release“, „Dead Inside“ oder das instrumentale Stück „Parallel Existence“.
    9/10

    Deftones: Koi No Yokan

    Verdammt, ist das ein tolles Album geworden.
    Koi No Yokan entführt versetzt einen von der ersten Sekunde an in eine Welt gespickt von traumhaften Melodien, sphärischem Gesang und brachialen Riffs. Hier gibt es quasi in jedem Song richtig viel Abwechslung und somit auch viel zu entdecken. Wie z.B. bei dem Opener „Swerve City“, welches mit seinem Refrain sofort mitreißt, oder die Single „Leathers“, welche nur eine von vielen Hits ist. Diese wären meines Erachtens nach nämlich noch „Poltergeist“, „Gauze“, „Rosemary“ und „Entombed“.
    Einzig und allein „Romantic Dreams“ und „What Happened To You?“ fällt ein kleines bisschen ab, aber das ist zu verschmerzen.
    Denn im Endeffekt bieten die Deftones hier ein wirklich schönes Album, welches dazu einlädt, in seinen Träumen zu versinken.
    9/10

    Der Weg Einer Freiheit: Unstille

    Ein neues Album von „Der Weg Einer Freiheit“ sorgt in der Regel immer für Kontroversen. Auch in diesem Forum gabs ja auch wieder so einige Auseinandersetzungen, ich frage mich warum ausgerechnet DIESE Band in der Lage ist, den ganzen Hass vieler Black Metal Anhänger auf sich zu ziehen…
    Abgesehen davon liefert die Gruppe mit Unstille ein ganz gutes Album, welches man sich zwischendurch immer mal wieder geben kann. Die Mischung aus melodischem Geknüppel und PostBM Anleihen funktioniert auch auf dem aktuellen Album wieder, wenngleich es nicht ganz mit der vorangegangen EP mithalten kann.
    Die größten Schwächen sind meiner Meinung nach noch immer der omnipräsente Drumsound und die etwas einseitigen Vocals, bei Letzteren wird sich in Zukunft ja schon etwas ändern, da Tobias die Band mittlerweile verlassen hat. Ich hoffe daher einfach mal, dass die Drums in Zukunft etwas anders produziert werden.
    Ansonsten gilt: Wer die Band mag und sich damit abfinden kann, dass die Gruppe sich auf Bildern wie totale Hipster gibt, der kann auch bei Unstille wieder zugreifen.
    7/10

    Dordeduh: Dar De Duh

    Hachja, ein Album auf das ich mich im voraus gefreut habe, vor allem, da ich kurz vor Veröffentlichung Negura Bunget entdeckt habe. Und Dordeduh wird von vielen ja als die „richtige“ Nachfolgetruppe gehandelt. Mit Dar De Duh haben diese dann also ihr Debüt veröffentlicht, welches mit gut 77 Minuten Spielzeit so einiges an Material liefert.
    Und leider scheitert meiner Meinung nach das Album auch daran. Es ist einfach zu viel. Während des Openers „Jind de Tronuri“ fühle ich mich noch durchaus gut unterhalten, dieser baut erst gut Atmosphäre auf und steigert sich immer weiter, bietet Abwechslung und einige sehr tolle Melodien. Doch gegen Ende geht dem Titel dann schon die Luft aus und endet dann in einer, für mich sehr nervigen, tribal-Gesangseinlage.
    Das Ganze wird im Laufe des Albums dann auch nicht so viel interessanter. Einige wirklich tolle und spannende Passagen wechseln sich mit sehr viel Langeweile ab, wo ich zumindest überhaupt gar nicht richtig zuhöre.
    Insgesamt ist dies natürlich kein wirklich schlechtes Album, aber aufgrund der extremen Längen setzt sich das gute Stück lediglich im Mittelmaß fest. Statt 77 Minuten wären ~50 wohl besser gewesen.
    5,5/10

    Drudkh: Eternal Turn of the Wheel

    Eine kalte Brise leitet dieses Stück Musik ein, Akustikgitarren gesellen sich dazu bis dann der erste richtige Song, „Breath of Cold Black Soil“, einsetzt.
    Im Grunde handelt es sich bei diesem auch um einen typischen Drudkh-Song der „Autumn Aurora“ Phase, wie der Rest des Albums auch. Wer die Band also kennt, der weiß, dass ihn atmosphärischer Black Metal mit Folkeinflüssen erwartet, der sich in überlangen Songs präsentiert, die mit einigen Gänsehautmelodien versetzt ist und einigen recht exotisch klingenden Riffs, welche die Band von dem Rest des Genres abhebt.
    Insofern weiß ich auch gar nicht, was ich hier noch groß sagen soll. Drudkh steht drauf, Drudkh ist drin und somit haben wir auch hier wieder ein gutes Black Metal Album (auch wenn „Eternal Turn of the Wheel“ leider nicht an das absolut erhabene „Blood in Our Wells“ herankommt).
    8/10

    Dying Fetus: Reign Supreme

    Schon die erste Sekunde ballert hier einem erbarmungslos den Schädel weg. Ein hastiges und wildes Arpeggio läutet Reign Supreme ein, welches fast 40 Minuten lang mit Technik, Groove und einer sehr hohen Geschwindigkeit versucht, das Hirn des Hörers möglichst weich zu kloppen.
    In einem derart ausgelutschten Genre wie Brutal Death Metal ist es im Jahre 2012 eigentlich recht schwer, den Hörer noch angenehm zu überraschen und etwas zu erbringen, woran man durchaus seine Freude hat. Doch dies gelingt Dying Fetus problemlos, was wohl auch auf ihre jahrelange Erfahrung zurückzuführen ist. Neben dem durchgehenden und völlig einheitlich klingendem Geballer vieler anderer Bands schafft die Band es, Songs zu schreiben, die sich auch im Kopf festsetzen, die unterschiedlich klingen und die nicht alle auf der gleichen Songstruktur aufbauen.
    Da kann es dann auch vorkommen, dass Hits wie z.B. „Subjected to a Beating“ entstehen, bei dem ein geiler Part auf den anderen folgt.
    Somit ist „Reign Supreme“ ein spannendes Album geworden. Dying Fetus kochen ihren Brutalodeath Eintopf zwar auch mit den bekannten Stilmitteln, schaffen es aber ohne Probleme Akzente zu setzen.
    8,5/10

    Eis: Wetterkreuz

    Erst einmal muss ich sagen, dass das Digibook von dem Album wirklich vorzüglich aussieht! Sehr tolle Aufmachung.
    Die Musik selber ist relativ traditioneller melodischer Black Metal mit sehr viel Atmosphäre. Diese wird vor allem durch die leicht rauhe Produktion erzeugt und den immer wiederkehrenden Sprachsamples von Kinski.
    Dabei zeigt sich das Album auch recht variable, wodurch ein Titel wie z.B. „Auf Kargen Klippen“ äußerst brachial aus den Boxen tönt und später dann „Bei Den Sternen“ etwas ruhiger und weniger harsch vorgeht. Jedoch schafft es die Band vorzüglich, dass dies dann zusammen sehr homogen klingt und nicht in irgendeiner Weise zerstückelt.
    Neben den beiden genannten Titeln ist auch noch der Opener sehr empfehlenswert, welcher das Album auch als alleinstehendes Stück sehr gut repräsentiert und in seiner Essenz zusammenfasst.
    Der Titeltrack und „Am Abgrund“ passen dann zwar auch gut in das Album, konnten mich persönlich aber nicht ganz so vom Hocker reißen wie die anderen Songs.
    8/10

    Enslaved: Riitiir

    Hier gibt es eigentlich die modernen Enslaved, wie man sie kennt. Das Album finde ich stellenweise recht anstrengend, was vor allem an den extrem vielen Details liegt. Wenn man sich unter Kopfhörern mal einen Titel wie z.B. „Death in the Eyes of Dawn“ anhört dann bemerkt man etliche Kleinigkeiten, die man so beim Nebenbeihören nicht mal ansatzweise bemerkt. Glücklicherweise gibt es aber durch den Klargesang, der auf diesem Album deutlich stärker vertreten ist als auf dem Vorgänger, genügend Anhaltspunkte um die Songs dann nach einigen Durchläufen doch zu identifizieren.
    Als Anspieltipps nenne ich einfach mal „Roots of the Mountain“, „Thoughts Like Hammers“
    und „Forsaken“.
    9/10

    The Faceless: Autotheism

    Geilgeilgeilgeilgeil
    Ok, viele Fans können sich mit der Entwicklung von the Faceless nicht wirklich anfreunden, meiner Meinung nach ist es jedoch genau der richtige Weg.
    Man kann schon nach wenigen Sekunden sagen, dass dies nicht mehr die gleichen Faceless sind, die einst mal Akeldama eingespielt haben. Hier und da gibt es noch einen Breakdown, aber Metalcoremelodien hört man hier nicht mehr, ebenfalls ist ein Großteil des Gesangs nun klar vorgetragen und es gibt keine hohen Shouts mehr.
    Die Band klingt nun deutlich progressiver als vorher, stellenweise klingen sie sogar ein bisschen wie Opeth.
    Ansonsten bin ich der Meinung, dass die Band mit dem 3-Teiler „Autotheist Movement“ so ziemlich das Beste ihrer ganzen Karriere veröffentlicht haben. Auch der bereits bekannte Titel „The Eidolon Reality“ überzeugt, wie fast alle anderen Songs auch.
    Lediglich die Trackliste find ich ein wenig seltsam, „Hail Science“ wirkt ziemlich deplatziert.
    Sonst gibt es von meiner Seite nichts zu mäkeln.
    9,5/10

    The Firstborn: Lions Among Men

    Ein Album, welches leider für lange Zeit in dem Datenwirrwarr meines PCs schlummerte.
    Da das gute Stück ja 2012 erschienen ist und ich möglichst alle Releases, die ich in irgendeiner Weise dieses Jahr komplett hören konnte, hier aufführen wollte, habe ich dem Album noch mal einen Durchlauf gegeben.
    Und ich war völlig überrascht über die grandiose Leistung, die die Portugiesen hier auffahren.
    Schon der Opener und gleichzeitiger Titeltrack zeigt ein dermaßen starkes Songwriting: Der Song baut sich langsam zunehmend zu, während die Spannung exponentiell zunimmt. Eine derart flüssige Spannungskurve kriegen nur wenige Bands so grandios hin.
    Auch sonst ist der Rest der Musik sehr überzeugend. Progressiver Avantgarde Black Metal mit orientalischen Einflüssen wird hier geboten, der jedoch nicht so klingt, als hätte man einfach bei Melechesh geklaut. Stattdessen ist die Musik hier viel eigenständiger, man kann die Band sofort an ihrem Klang erkennen.
    Leute, hört mal rein! Auf Bandcamp kann man das Album kostenlos runterladen.
    Ich muss mal zusehen, dass ich mir das gute Stück auch mal physisch zulege, falls ich mal ein paar Euros übrig habe.
    Ein Album, das mit jedem Durchlauf einige cm wächst.
    9/10

    Geraniüm: S/T
    Crust hat dank Fall of Efrafa einiges an Bedeutung gewonnen in letzter Zeit, und auch Geraniüm schliessen sich dieser musikalischen Bewegung an und liefern mit ihrem selbstbetitelten Debut, welches kostenlos bei Bandcamp runtergeladen werden kann, ein kurzes aber dafür sehr gutes Geschoss ab.
    Abgesehen von der bereits genannten Band kenne ich mich in diesem Genre nicht sonderlich gut aus, von daher kann ich da nicht wirklich viele Vergleiche mit anderen Bands ziehen. Geraniüm gehen sehr straight und rasant zu Werke und schaffen so Songs, die einerlei sehr viel Energie in einem freisetzen, zum anderen kommen aber auch viele Riffs zu Einsatz, die einen aufhorchen lassen.
    Schon der Opener „Homeostasis“ kommt erbarmungslos aus den Boxen und zieht einen sofort mit ins Geschehen.
    Insgesamt ein gutes Album, die Band hat in Zukunft sicherlich noch einiges an Potential.
    8,5/10

    Gojira: L’Enfant Sauvage

    Aha, die Elefantenwurst?
    Naja, wie auch immer. Gojira haben sich in der Metalszene schon einen ziemlich großen Namen gemacht und haben auch schon länger ihren ganz eigenen Sound, an dem man sie sofort erkennt.
    Demnach gibt es auf dem neuen Album auch keine großen Überraschungen sondern den typischen Gojiracore.
    Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Album ein kleines wenig enttäuscht hat, es hatte so ziemlich gar keine Langzeitwirkung bei mir. Vielleicht hab ich es mir 4-5 mal angehört bis es in den Schrank gewandert ist. Das liegt meines Empfindes nach daran, dass sich die Titel teilweise doch etwas ähneln und die Vorgehensweise der Band wirklich bekannt ist. Teilweise fühle ich mich dann etwas gelangweilt bis zu dem Ende. Ein anderes Problem sehe ich darin, dass mit „Explosia“ und dem Titeltrack die besten Songs sofort am Anfang des Albums verschossen werden.
    Insgesamt hat mir der Vorgänger also besser gefallen, obwohl auch dieser einige Längen hatte.
    6,5/10

    Gorod: A Perfect Absolution

    Nicht nur das Cover ist sehr bunt. Auch die Musik ist äußerst abwechslungsreich und spannend. Gorod verpacken die Anleihen aus Jazz und Funk nun noch besser in ihre Musik und sind somit in der Lage, sich stark von dem Rest der Szene abzuheben.
    Die konventionellsten Titel sind wohl „Birds of Sulphur“, „The Axe of God“ und „Tribute of Blood“. Alle anderen Titel haben sehr starke Einflüsse aus den oben genannten Genres. Das hört man vor allem sehr deutlich bei „5000 at the Funeral“ und „Varangian Paradise“. Wer also gerne mal etwas Abwechslungs in seiner technischen Vollbedienung sucht, der sollte sich das Album mal zu Gemüte führen.
    9/10

    The Great Old Ones: Al Azif

    Der Post Black Metal boomt zur Zeit ja sehr stark, umso erfreulicher ist es, wenn eine unbekannte Band vorbei kommt und mit ihrem Debut fast die komplette Konkurrenz wegfegt.
    Al Azif klingt recht rau, verwaschen und düster, hat jedoch absolut wunderschöne Melodien und Harmonien, welche das Album vom Rest abhebt und dazu auch noch eine bedrückende und tieftraurige Atmosphäre schafft. Der Titeltrack und gleichzeitige Opener reisst einen schon beim ersten Durchlauf in diesen tiefschwarzen und erdrückenden Sog, aus dem man auch nicht so schnell heraus kommt. Dies wird auch konsequent fortgeführt mit den folgenden Songs, bis das Album mit „My Love For The Stars“ auf ergreifende und wahrlich emotionale Art und Weise beendet wird.
    Völlig großartig!
    9/10

    The HAARP Machine: Disclosure

    Als ich mir das Album zulegte hab ich Djent erwartet. Doch schon nach ersten 2 Songs habe ich gemerkt, dass dies hier ein astreines Tech-Death Album ist und rein gar nichts mit Djent zu tun hat, abgesehen davon, dass auch diese Gruppe sehr progressiv vorgeht.
    Als auffälligstes Merkmal ist wohl der Einsatz von Sitar und Koto, welche von Al Mu’min gespielt werden, der wohl auch sonst den Rest des Songwritings übernimmt. Dadurch kann sich The HAARP Machine von dem Rest der TechDeath Szene abgrenzen und klingt nicht wie eine billige Kopie von Necrophagist und Konsorten.
    Wenn überhaupt Vergleiche möglich sind, dann erinnert mich die Band am ehesten an the Faceless, da auch hier das ein oder andere jazzige Riff vorhanden ist, oder auch mal ein Piano vorkommt (z.B. Bei From Vanity to Utility).
    Insgesamt ein ziemlich gutes Album, welches sich Fans von TechDeath bedenkenlos kaufen können, falls sie mal etwas Abwechslung möchten.
    8,5/10

    Hacktivist: Hacktivist

    Die Vermischung als Djent und HipHop mag man als Trendhurerei bezeichnen, die ihresgleichen sucht. Doch selbst wie sehr man die Vermischung dieser beiden Stile hassen möchte, das Zeug macht verdammt nochmal Laune!
    Die EP wird von einer sehr düsteren Atmosphäre dominiert, welche durch die Rap-Vocals nochmals deutlich verstärkt wird (die Atmosphäre erinnert mich sehr an das Debut von Vildhjarta!). Das Ganze klingt hoffnungslos, aber gleichzeitig auch sehr wütend und angepisst.
    Schade ist nur, dass das gute Stück lediglich eine Spielzeit von 19 Minuten hat, das ist dann schon recht kurz und ich hoffe, dass die Band bald mit einem Full Length nachlegt. Lieder wie „Cold Shoulders“ sprechen zumindest für eine großartige Zukunft.
    9,5/10

    Hour of Penance: Sedition

    Ist eigentlich alles beim alten. Highspeed Brutal Death Metal mit sehr viel Technik und einiges an Groove. Die Band bläst einem völlig erbarmungslos die Birne weg, ist aber nicht in der Lage das Genre irgendwie weiter auszuloten. Wer von dem letzten Fleshgod Apocalypse Album enttäuscht war sollte sich die Scheibe mal zu Gemüte führen (vermutlich hat man es eh schon getan), jedoch kann dieses Album nicht mit Großtaten wie Mafia mithalten.
    7/10

    Ihsahn: Eremita

    Ach je, was für eine Enttäuschung. Ich möchte nicht sagen, dass Ihsahn ein schlechtes Album veröffentlicht hat, vermutlich ist er dazu aufgrund seines Perfektionismus auch gar nicht in der Lage, doch Eremita ist etwas, was ich mir in dieser Form nicht von dem guten Herrn gewünscht habe.
    Eremita klingt einfach anders. Es wirkt auf mich sehr anstrengend, kaum greifbar, einfach in einer ganz anderen Welt. Fast so, als wäre Ihsahn hier viel zu verkopft vorgegangen.
    Natürlich gibt es auch einige Stellen, die im Kopf bleiben, wie z.B. „Something out There“, welches sehr rasant abläuft und aufgrund der Keyboards auch stark an das Meisterwerk Prometheus erinnert, oder das mit weiblichem Klargesang versehene „Departure“. Doch insgesamt ist nach einem Durchlauf bis auf solche Kleinigkeiten kaum etwas hängen geblieben.
    Das schwierige für mich ist hier auch, dass dieses Album teilweise sehr unterschiedliche Stimmungen verbreitet. „Catharsis“ oder der Bonussong „Recollection“ eignen sich meiner Meinung nach super zum entspannen, während „The Grave“ eine absolut menschenfeindliche Atmosphäre hat und sehr sehr düster klingt.
    Es scheint, als würde ich noch extrem viel Zeit brauchen, um das zu sehen, was Ihsahn mit diesem Album zeigen wollte.
    Immerhin ist es im Laufe des Jahres von der anfänglichen extremen Enttäuschung doch noch stark gewachsen, was an sich ja kein schlechtes Zeichen sein kann.
    8/10

    Maladie: Plague Within

    Aus dem nichts in meinen CD-Spieler, und da hat sich das Album auch eine lange Zeit gehalten.
    Maladie, das Nebenprojekt von Björn, dessen Hauptband Tombthroat ist, ist in der Lage, mit ihrem Debut etwas zu schaffen, was in einer gewissen Weise recht paradox klingt. Zum einen klingt das Album wahnsinnig abscheulich und hasserfüllt, andererseits ist es so tieftraurig und depressiv wie kaum ein anderes Album, welches ich dieses Jahr hören durfte. Neben all dem Wahnsinn, der teilweise auch an Deathspell Omega erinnert, vermittelt Plague Within einen Eindruck von absoluter Hilflosigkeit und Trauer. Dieses Album berührt mich in meinem innersten Kern, fast bei jedem Durchlauf könnten mir Tränen in die Augen kommen, aufgrund der melancholischen Grundstimmung des Albums.
    Meiner Meinung nach ein Album, welches jeder einmal gehört haben sollte, mit dem sich jeder mal beschäftigen sollte. Alleine mit „Yersinia Pestis“ hat die Band einen absoluten Übersong geschaffen.
    10/10

    The Mars Volta: Noctourniquet

    Das gute Stück ist mein erstes Mars Volta Album und war zugleich mehr oder minder ein Blindkauf, als ich es im Media Markt für läppische 7€ gesehen habe.
    Zuerst hatte ich einige Probleme mit dem Album, was vor allem an den vielen elektronischen Einflüssen lag, welche angeblich auch neu auf diesem Album sind. Glücklischerweise sind auf dem Album aber auch einige eingängige Lieder wie z.B. „The Malkin Jewel“ oder der Titeltrack vorhanden, an denen man sich orientieren kann. Nach einigen weiteren Durchläufen findet man sich dann immer etwas besser ein und erkennt somit auch mehr Details. Vor allem die 2. Albumhälfte gefällt mir mittlerweile richtig gut.
    Für eine Top Platzierung reicht es dann am Ende zwar nicht, aber dennoch hat die Band mit diesem Album mein Interesse geweckt und ich werde mir in Zukunft wohl mal was aus dem Backkatalog zulegen.
    8/10

    Meshuggah: Koloss

    Bei einer Band wie Meshuggah darf man sich wohl zurecht fragen, wem diese Band heutzutage noch etwas beweisen müsse. Demnach weiß man eigentlich auch genau, was einem bei einem neuen Meshuggah Album erwartet.
    Obgleich ich auch wusste, was ich auf Koloss hören würde, hat mich dieses Album sehr enttäuscht.
    Alleine schon der Opener schafft es, mich über die ganze Spielzeit von 4 Minuten und 42 Sekunden zu langweilen. Danach wird es zwar mit „The Demon’s Name is Surveillance“ deutlich besser, jedoch gibt es auch später noch einige echte Talfahrten in Richtung Langeweile. Wie z.B. bei „Break Those Bones…“.
    Zwar gibt es auch auf diesem Album wieder einige richtig geile Riffs und somit auch Songs, wie z.B. „Demiurge“, aber insgesamt haben die Songs meiner Meinung nach zu viele Unterschiede in der Qualität. Dazu kommt noch die extrem sterile und trockene Produktion, die meiner Meinung nach gar nicht zu Meshuggah passt. ObZen hat mir da deutlich besser gefallen.
    5/10

    Monuments: Gnosis

    Als passende Überleitung hätten wir dann hier auch eine Band, die ohne Zweifel stark von Meshuggah beeinflusst ist.
    In der Szene des „Djents“ haben sich meiner Meinung nach 4 Bands neben ihrem offensichtlichen Vorbild einen Namen gemacht. Das wären Tesseract, Vildhjarta, Periphery und mit ihrem Debut nun auch Monuments.
    Vom Sound her nisten sich Monuments irgendwo zwischen Tesseract und Periphery ein, gehen jedoch viel aggressiver und Groove-orientierter zu Werke.
    Dadurch hat man dann brachiale Riffs wie man sie in „Doxa“ hören kann, harte Breakdowns („Empty Vessels Make The Loudest Noise“) und sehr eingängige Klargesang Refrains (eigentlich jedes Lied).
    Auf dem letzten Song, „Denial“, gibt es dann noch eine Gesangseinlage von Spencer Sotello, den man ja von Periphery kennt. Dieser fügt sich ebenfalls sehr gut in den Sound ein und liefert hier nochmals ein richtiges Highlight.
    Ein Album welches man sehr gut am Stück hören kann und welches Spass macht, meine Lieblingstitel sind „Admit Defeat“, „Doxa“, „97% Static“ und „Denial“.
    9/10

    Motorpsycho & Stale Storlokken: The Death Defying Unicorn

    The Death Defying Unicorn: A fanciful and fairly far-out musical fable.
    Aha, alles klar. Der komplette Titel des Albums ist schonmal abgefahren genug.
    Ich muss gestehen, dass ich vor diesem Album noch nichts kannte von Motorpsycho, und man mag behaupten, dass dieses Doppelalbum ein Blindkauf von mir war.
    Hier trifft progressive Rock auf eine gewaltige Ladung Jazz und etwas Klassik, das Ganze wird in einem Gewand präsentiert, welches zumindest mich ein wenig an ein Hörbuch erinnert.
    Die Musik ist teilweise ziemlich anstrengend, da hier wirklich wahnsinnig viele Details vergraben sind und bei einer Spielzeit von mehr als 80 Minuten wird man auch so Einiges übersehen bei den ersten Durchläufen. Ich persönlich hab jedoch das Gefühl, dass CD2 etwas besser reinläuft als die Erste, da Titel wie z.B. „Sharks“ oder „Into The Mystic“ doch schon irgendwie hängen bleiben.
    Insgesamt fällt es mir recht schwer dieses Album zu bewerten, was auch an der Länge liegt. Zu entdecken gibt es vieles, doch ich ertappe mich selber manchmal dabei, dass ich von der Musik wegdrifte, da es auf Dauer doch ein wenig langwierig ist. Nichtsdestotrotz gehört dieses Doppelalbum wohl zu den interessanteren Releases in diesem Jahr.
    8/10

    Naglfar: Teras

    Hier kann ich mich eigentlich auch recht kurz fassen, wenn ich sage, dass Naglfar auf ihrer neuesten Scheibe typischen schwedischen Black Metal spielen, angereichert mit sehr vielen Melodien und stets mit viel Tempo voraus.
    Natürlich gibt es nebenbei noch einige Variationen, dass sich das Album nicht die ganze Spielzeit über durch die Gehörgänge ballert und somit nicht langweilig wird.
    Mit „Pale Horse“ hat die Gruppe dann auch noch einen echten Hit am Start, welcher sich sofort im Gehörgang festsetzt.
    Ein gutes Album für Zwischendurch, Langzeitwirkung konnte ich jedoch kaum feststellen.
    7/10

    Ne Obliviscaris: Portal of I

    Mein Album des Jahres.
    In dem Jahre 2012 mit großen Innovationen zu rechnen ist eher unwarscheinlich, dennoch hat diese australische Band es geschafft, mit ihrem Debut-Album einen äußerst gelungenen und selbstständigen Einstand hinzulegen.
    Hierbei fällt vor allem der Einsatz der Geige auf, die dem Sound eine sehr starke emotionale Komponente hinzufügt. Diese ist für das Album vor allem deshalb so wichtig, weil einige Songs ohne dieses Instrument vermutlich gar nicht funktionieren würden.
    Ich kann jedem nur ans Herz legen, sich dieses Album zu kaufen. Hier gibt es wahnsinnig viel zu entdecken, das Album verströmt eine wunderbare verträumte Atmosphäre trotz häufigen Blastattacken und ich kann beim besten Willen keinen Mangel ausfindig machen, der mich tatsächlich stört.
    Wer erst einmal hier reinhören möchte, der sollte sich einfach mal „Xenoflux“, „Forget Not“ oder „And Plague Flowers the Kaleidoscope“ anhören.
    Mit einem Blindkauf macht man aber auch nichts verkehrt.
    10/10

    Nile: At the Gate of Sethu

    Eine neue Nile ist immer gut, könnte man sagen.
    So erkennt man die Band auch schon nach den ersten paar Sekunden von der neuen Scheibe.
    Viel geändert hat sich nicht, außer dass jetzt vermehrt etwas „Klargesang“ auftritt, wodurch das Album von der Stimmung her ein wenig an die älteren Alben erinnert.
    Insgesamt also eine runde Sache, auch wenn Nile mit ihrer bekannten Formel Keinen mehr überraschen und das Album somit nur wenig Langzeitwirkung hat.
    6,5/10

    The Odious: Joint Ventures

    Wenn man nachts um halb 1 im Internet rumsurft und auf nocleansinging.com irgendwelche Jahresbestenlisten durchliest, dann scheint man wohl doch mal Glück zu haben eine wirklich tolle Band zu entdecken.
    Die Amerikaner von the Odious haben ihr Debutalbum Joint Ventures erst im Dezember veröffentlicht, aber dennoch sind sie auf dieser Liste gelandet. Nach dem ersten Hördurchlauf kann ich auch behaupten, dass dies völlig zurecht geschehen ist.
    Die Band vermischt Jazz Fusion, Funk, Death Metal/Core, Progressive Rock und weitere Genres, um ihren Sound zu kreieren. Das Ergebnis erinnert dann ein wenig an Between the Buried and Me, doch ist dies auch der einzige Vergleich den ich an dieser Stelle ziehen kann, da die Band einfach extrem eigenständig klingt.
    So ist es auch ein leichtes, dass man über die ganze Spielzeit bestens unterhalten ist und ein Highlight auf das nächste folgt. Lediglich Fail Science! (was wohl eine Anspielung auf The Faceless ist) stört den Hörfluss ein wenig. Aber nichtsdestotrotz ist dies ein sagenhaft gutes Album, welches sich jeder einfach mal anhören sollte. Schliesslich gibt es das Teil für lau auf Bandcamp.
    9,5/10

    Pantheion: The Faustian Disciplines

    Pantheion habe ich 2011 über ein Review entdeckt, in welchem die Band verheißungsvoll als eine eigenständige Mischung aus frühen Dimmu Borgir und Emperor bezeichnet wurde.
    1 Jahr später liegt dann nun auch die fertige CD vor mir, in einem wirklich richtig leckerem Design.
    Insgesamt kann man die Beschreibung aus dem Review auch unterstreichen (ich würde noch ein paar Parallelen zu Agrypnie beschreiben), auf „the Faustian Disciplines“ wird rasender, symphonischer Black Metal mit einigen atmosphärischen Einschüben gespielt. Dem Album merkt man definitiv seine lange Reifezeit an (einige der Lieder haben schon über 10 Jahre auf dem Buckel), da die Musik sehr homogen und völlig hochwertig wirkt.
    Für die Höchstbewertung reicht es dann jedoch nicht ganz, da meiner Meinung nach die letzten 2 Titel etwas abfallen, wenngleich auch nicht in der Mittelmäßigkeit rumplätschern.
    Dennoch kann ich nicht leugnen, dass Songs wie z.B. „Jurisprudence“ und „Alchemy“ deutlich über
    diesen thronen (die meines Erachtens auch die besten Songs des Albums sind, unbedingt anhören!).
    Als Fazit lässt sich sagen, dass dies ein ausgesprochen gutes Debut-Album ist, welches dazu sogar noch aus dem Keyboard Black Metal stammt, der in den letzten Jahren völlig in der Belanglosigkeit versunken ist. Hoffentlich lässt das nächste Album nicht so lange auf sich warten!
    9/10

    Periphery: II: This Time It’s Personal

    Woa, hier folgt wirklich ein Hit dem Nächsten.
    Periphery haben mit ihrem 2. Album ein wirklich richtig gutes Album geschaffen, welches Fans von modernem, progressivem Metal Freudestränen in die Augen jagt.
    Eine absolut gelungene Produktion trifft hier auf eine wahnsinnig technische Instrumentalfraktion und extrem eingängigem Gesang. Zu letzterem habe ich häufiger gehört, dass dieser auf dem letzten Album nicht so knorke war, aber zumindest auf II präsentiert sich Spencer als echtes Goldkehlchen. Schliesslich trägt er dazu bei, dass Songs wie „Facepalm Mute“ oder „Scarlet“ sofort ins Ohr gehen und auf Teufel komm raus sich lange Zeit dort festhaken.
    Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass sich das Album gegen Ende hin dann noch ein wenig in die Länge zieht und man ein wenig müde wird von diesem Spektakel. Dennoch ein wahnsinnig gutes Album, welches zurecht in meinen Jahrescharts auftauchen wird.
    9,5/10

    Psycroptic: The Inherited Repression

    Zu dem Album fällt mir ehrlich gesagt nicht so viel ein. Eine nette Scheibe für Zwischendurch, die kurzweilig Spass macht aber fast gar keine Langzeitwirkung hat oder dazu verlockt, mal wieder aus dem Schrank geholt zu werden (wie bei vielen Nuclear Blast Veröffentlichungen in der letzten Zeit).
    Sehr löblich finde ich, dass Psycroptic das Thema TechDeath anders angehen als die meisten anderen Bands aus diesem Sektor, da ein sehr starker Schwerpunkt auf durchgängigen Groove gelegt wird.
    Was vermutlich zu meiner obigen Aussage beiträgt ist wohl der Umstand, dass sich manchmal die Riffs und Songs zu sehr ähneln, wodurch etwas Langeweile auftaucht. Aber immerhin gibt es bei „Euphorinasia“ und „Deprivation“ mal etwas Abwechslung dank akustischer Gitarre.
    7/10

    Secrets of the Moon: Seven Bells

    Während es Leute gibt, die dieses Album in den höchsten Tönen loben gibt es auch Einige, welche das Album eher mittelmäßig finden. Zu Letzteren zähle auch ich mich.
    Abgesehen von dem wirklich grandiosen „Serpent Messiah“ und „Nyx“ ist mir von dem Album nichts wirklich lange geblieben, ausser die recht aufgesetzt wirkenden Vocals bei „Blood Into Wine“, wodurch dieser Titel auf mich recht peinlich wirkt.
    Auch sonst habe ich jetzt einige Monate nach Veröffentlichung überhaupt nicht das Interesse, der Scheibe nochmal einen Durchlauf zu geben, wenn dann würde ich mir nur die 2 oben genannten Lieder einzeln anhören.
    Bei manchen Menschen hat es halt gezündet, bei mir nicht.
    6/10

    Shining: Redefining Darkness

    Rasierklingen raus!
    Oder auch nicht?! Shining haben sich mit ihrem neuesten Output meines Erachtens nach völlig dem DSBM abgewandt. Viel mehr klingen sie jetzt wie eine Black Metal Version von Opeth, was ich aber durchaus sehr gut finde.
    Das Album klingt nicht mehr so kalt und düster wie es einst auf V:Halmstad der Fall war. Viel mehr gibt mir der Klang der Musik ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Das mag im Kontext von Shining sehr befremdlich klingen, jedoch hat ja auch schon das helle Artwork und der Albumtitel ohne Bezifferung auf eine Veränderung hingedeutet. Das einzige was geblieben ist, war das lächerliche Auftreten in den Teasern.
    Insgesamt ein sehr schönes Album, welches vor allem durch einige der klaren Gesangslinien stark bei mir punkten konnte. Das Einzige, was mir hierbei noch ein wenig gefehlt hat, war ein echter Hit wie z.B. „Förtvivlan, min Arvedel“ und die Melodie bei „The Ghastly Silence“ trübt meines Erachtens auch ein wenig das Hörerlebnis. Wer sie kennt, weiß auch genau, was ich meine…
    8/10

    Skyharbor: Blinding White Noise

    Dan Tompkins ist hier an Board, also muss ich doch gar nicht mehr sagen?!
    Demnach war also damit zu rechnen, dass hier großartige Gesangsleistungen vorliegen, doch auch Instrumental kann das Album überzeugen, da es eine recht ruhige, beharrliche und entspannte Atmosphäre verbreitet.
    Meines Erachtens hört man das gute Ding auch direkt am Stück.
    Was ich jedoch bemängeln würde ist die 2. CD/EP/BonusCD oder was auch immer. Hier ist Dan nicht dabei und die Musik ist auch durchaus aggressiver mit gutturalem Gesang. Dazu muss ich nicht erwähnen, dass die tolle Stimmung der 1. CD hier nicht vorhanden ist. Aber da dies nur 11 Minuten sind, kann ich da locker drüber hinwegsehen…
    9/10

    Soen: Cognitive

    Durch Zufall bin ich auf diese Band gestoßen, als ich gelesen habe, dass Steve diGiorgio ein neues Projekt am Laufen hat. Nebenbei ist noch der ehemalige Opeth Drummer dabei.
    Soen spielen recht ruhige und eingängige Variante des progressiven Rocks, dazu mit einigen melancholischen Anspielungen.
    Ein wie ich finde sehr gelungenes Album, das ich das ganze Jahr über immer wieder gehört habe. Da das Songwriting recht abwechslungsreich ist, kommt hier auch keine Langeweile auf.
    Zwar bemängeln manche Leute fehlende Eigenständigkeit, da die Gruppe angeblich wie eine Tool Kopie klänge, jedoch kenne ich mich mit Tool noch nicht genug aus, als dass ich dies bewerten könnte.
    Mir jedenfalls gefällt das Album richtig gut und wird wohl auch in Zukunft noch in meiner Anlage rotieren.
    9/10

    Spawn of Possession: Incurso

    Mit der Veröffentlichung von „Where Angels Go, Demons Follow“ war ich erst ein wenig skeptisch. Irgendwie klang das ganze sehr stark nach Obscura?!
    Jedoch wurde die Band nicht zu einem Obscura Klon, wie ich schon bei dem ersten Durchlauf festgestellt habe. Tatsächlich war ich nach diesem 1. Durchlauf absolut begeistert von der Scheibe. Ein wahnsinnig verfrickeltes, verwirrendes und schlicht brutales Geballer!
    Mit solchen Ungetümen wie „The Evangelist“ oder „Apparition“ machen Spawn of Possession klar, wo der Knüppel hängt und bringen jeden Fanatiker von Technik in den Himmel.
    Geiles Album, keine Frage. Doch manchmal ist es dann doch schon etwas zuviel des Guten.
    9/10

    Stagnant Waters: Stagnant Warters

    Steht jemand auf akustischen Masochismus?
    Wenn ja, dann sollte Stagnant Waters genau das richtige sein.
    Hier trifft Black Metal auf Grindcore, Noise, Electro, Drone, Ambient und den nötigen Wahnsinn, um ein Album zu schaffen, welches extrem an den Nerven zerrt, anstrengend ist und einen die ersten paar Male völlig überfordert.
    Zwar können Titel wie „Algae“ oder „Castles“ auch sehr schnell stecken bleiben im Kopf, doch die anderen Songs werden einem weiterhin Kopfschmerzen bereiten.
    Ich selber habe festgestellt, dass man die meisten Feinheiten und die Songstrukturen überhaupt nur feststellt, wenn man ein Paar gute Kopfhörer hat und man ganz konzentriert auf die Musik achtet. Wenn es nebenbei läuft wird man kaum etwas davon im Kopf behalten und es klingt nur nach Krach.
    Definitiv nichts für Zwischendurch, doch manchmal braucht man sowas. An den Tagen, an denen man sich wünscht, dass die Welt untergehen würde…
    8,5/10

    Stealing Axion: Moments

    Djent ist momentan der neuste Trend, wie es einst der Metalcore oder Deathcore war. Auch wenn die meisten Djent Bands niemals auch nur ansatzweise den Erfolg haben werden, wie manche Metalcore Bands.
    Stealing Axion ist eine weitere Band aus diesem neuen Musikbereich. Und wie es bei jedem neuen Trend ist, so gibt es auch einige mittelmäßige Gruppierungen, die per se nicht schlecht sind und durchaus Musik machen können, dabei aber nichts präsentieren, was man vorher nicht schon gehört hat.
    Moments klingt wie eine Mischung aus Meshuggah und Tesseract, erreicht jedoch nie die Klasse die Bands. Dazu kommt noch, dass das Album mit 76 Minuten viel zu lang ist, da das Spielchen nach einiger Zeit sehr monoton wird. Zwar bemüht sich die Band durchaus um Abwechslung, wodurch plötzlich eine Ballade wie „It’s Too Late Now“ auf dem Album gelandet ist, aber wirklich passend ist das nicht und sonderlich spannend ist das Stück über 5 Minuten auch nicht.
    Das meiste richtig gemacht hat die Band bei dem 2Teiligen Titeltrack, der insgesamt 23 Minuten läuft und viele Schwächen der vorigen Songs ausbügelt.
    6,5/10

    Swans: The Seer
    Ein Album, das als eines der emotionalsten und destruktivsten musikalischen Werke seit der Jahrtausendwende beschrieben wird.
    Ob man nun dazu steht oder nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn bei Swans merkt man, dass sie Niemandem gefallen wollen, außer sich selbst.
    Und behält man dies im Hinterkopf, so sollte man The Seer nicht als einfaches Musikalbum beschreiben sondern viel mehr als ein modernes, avantgardistisches Kunstwerk.
    Da ich mir dieses Werk erst kurz vor dem Jahreswechsel gekauft habe, hatte ich eigentlich noch nicht genügend Zeit, um Rücksicht auf meine Jahresliste zu nehmen. Denn fast 120 Minuten Musik sind nicht sonderlich schnell verdaut, vor allem bei einer Band, die Post Rock, Drone, Ambient und alle anderen möglichen Genres miteinander mischt.
    Doch schon jetzt kann ich sagen, dass dies ein Album ist, welches man am Stück hören sollte, ein einziger Titel wirkt isoliert einfach nicht. Es fehlt der dramatische Aufbau, die Gewalt, die Unterdrückung, die Angst, die man beim hören von The Seer hat.
    Mit diesem Werk muss ich mich noch weiter ausgiebig beschäftigen. Daher verzichte ich vorerst auf eine Bewertung.
    -/10

    Tombthroat: Eden Apocalypse

    Wie ich schon oben bei Dying Fetus geschrieben habe: Brutal Death Metal ist ausgelutscht. Doch dennoch kann dieses Genre auch 2012 noch tierisch Spass machen, wie Tombthroat auf ihrer neuen Scheibe beweisen.
    Das Album wird von einem stimmungvollen, deutschsprachigen Intro eingeleitet und dann geht das Gemetzel schon los. Ein absolut rasender Bastard aus Brutal Death Metal und Grind fegt hier aus den Boxen und zerstückelt in Hochgeschwindigkeit alles, was versucht standzuhalten.
    Ich war bei meinem ersten Durchlauf schon überrascht über die Intensität und Brutalität des Liedguts, ungeübte Hörer würden hier wohl schon nach dem 1. „richtigen“ Song die CD aus dem Player nehmen und verbrennen.
    Doch wenn man am Ball bleibt dann findet man hier durchaus einige sehr coole Riffs zwischen dem nahezu völlig unverständlichem Gesang und Blastbeats. Beispielsweise schielt in der einen Sekunde mal Dying Fetus hervor, in der Anderen hört man mal etwas Suffocation oder Necrophagist.
    Insgesamt eine starke Scheibe und ich wage zu behaupten, dass dies das beste Brutal Death Release des Jahres ist. Mein momentaner Lieblingssong ist wohl I, Supremacy.
    9/10

    War From A Harlots Mouth: Voyeur

    Ein dunkles Intro erklingt. Streicher erzeugen eine bedrohliche Atmosphäre und ziehen in einen Sog von unendlicher Schwärze.
    Nicht nur das Cover Artwork von diesem Album ist absolut finster. Auch die Musik repräsentiert diese abscheuliche, furchteinflößende Atmosphäre.
    Beim hören von Voyeur fühlt man sich hilflos, verloren und verlassen.
    Brachiale Soundwände brechen erbarmungslos über einen herein, furiose Blastbeats zerlegen alles in ihrem Weg, der Sänger schreit völlig angepisst und erbarmungslos.
    Dieses Album überfordert einen die ersten Durchläufe extrem stark. Doch irgendwie liegt darin die Faszination, dass man dieses Album immer wieder auflegt. Allein zu versuchen, den Takt mitzuzählen, ist schon eine wahnsinnig schwierige aber auch spassige Aufgabe.
    Fire, walk with me…
    9,5/10

    Wodensthrone: Curse

    Wodensthrone ist eine Black Metal Band aus England, die in ihre überlangen Songs einige Folkelemente etablieren und so einen sehr atmosphärischen Sound basteln, der an Drudkh erinnert.
    Dabei fängt das Album mit einem 39sekündigem Intro noch sehr ruhig an, bis es dann mit „Jormundgandr“ voll losgeht. Im Laufe der Spielzeit von ganzen 66 Minuten schaffen die Briten es glücklicherweise, das ganze Album über eine gewisse Spannung aufrecht zu halten. Dabei knallen sie eine wahnsinnig tolle Melodie nach der anderen raus.
    Wer Bands wie Drudkh, Fen, Winterfylleth oder ältere Helheim mag, der sollte hier unbedingt mal reinhören. Tolles Album!
    8,5/10

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    also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehen.
    Highlights von metal-hammer.de
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