Heiligsprechung: The God Machine

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    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

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    Eine Herzensangelegenheit. Eine Danksagung an die Band, die mich sowohl in meinem Musikgeschmack/verständnis als auch als Persönlichkeit so sehr geprägt hat wie kaum eine andere. Ein Skandal, dass es bisher noch keinen Thread gab! *Raum-Zeit-Kontinuum wieder zusammengeflickt hab* nail.gif

    Bereits Mitte der 80er fand sich der Kern von The God Machine, damals noch unter dem Namen Society Line, zusammen, 1991 erfolgte die Umbenennung. Man brachte zunächst noch einige EPs raus, „Purity“, „The Desert Song“, „Ego“, denen 1993 schließlich das Debütalbum „Scenes From A Second Storey“ folgte. Schnell avancierte die Band zum Geheimtipp und Kritikerliebling vom Rock Hard bis zur Visions, als eine der Bands der 90er, die man zwar dem weitergefassten Alternative-Bereich zugeordnet hat, die man im weiten Spannungsfeld der Referenzen von Ministry über The Jesus and Mary Chain, von Warrior Soul und Jane’s Addiction über Neurosis (waren so die gängigsten Vergleiche…Fun Fact am Rande: beim ebenfalls 1993 erschienenen „Enemy Of The Sun“ von Neurosis verwendete man bei „Lost“ exakt das gleiche Sample aus „The Sheltering Sky“ wie bei „Dream Machine“) sah, die man aber nicht so recht in die Grunge-Schublade (und eigentlich auch sonst keine) stecken wollte. Es folgten Touren (vornehmlich in Großbritannien) mit unter anderem Nick Cave And The Bad Seeds, Cop Shoot Cop und Swans (man kann sich ausmalen, wie ich bei diesen utopischen Tourkonstellationen ob meiner späten Geburt in die Tischkante beiße…Narf!), die größte Chance auf einen nennenswerten kommerziellen Erfolg stellte wohl das Angebot, die Vorband für Soundgarden zu sein, dar, welches die Band allerdings nicht annahm. Das 1994er Zweitwerk „One Last Laugh In A Place Of Dying…“ wurde quasi posthum veröffentlicht, nachdem Bassist Jimmy Fernandez aufgrund eines Gehirntumors verstorben war. Sänger Robin Proper-Sheppard widmete sich fortan dem eher auf akustische Gitarren bedachten Singer-Songwriter-Projekt Sophia und dem Plattenlabel Flower Shop Recordings, Drummer Ron Austin drehte Filme. Mittlerweile sind alle Veröffentlichungen zu gesuchten Raritäten, die entsprechenden Verkäufern eine nette Rentenvorsorge garantieren, geworden, die Band hatte es indes nie über ihren Geheimtipp-Status hinausgeschafft.

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    Als man mit den Aufnahmen zu „Scenes From A Second Storey“ fertig war, war man sich vermutlich in keinster Weise darüber im Klaren, was man soeben erschaffen hat.

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    Schon bei den Kategorisierungsversuchen fangen die Probleme an: es gibt da die Riffs, die ohne eindeutige Black Sabbath-Reminiszenz den Doom Metal schrammen und aus heutiger Sicht vielleicht den modernen Sludge und Post-Metal vorweggenommen haben. Es gibt da auch sorgfältig aufgebaute Momente der Ruhe und beeindruckende kompositorische Freigeistigkeit. Über allen Stücken liegt zudem auch ein Schleier des Kryptischen, eine Art dunkler, ernsthafter, beinahe schon sakraler Pathos, der die Band in atmosphärischer Hinsicht manchmal Richtung Bauhaus (nicht umsonst hatte man auf der „Home“-EP deren „Double Dare“ gecovert), viel eher noch Richtung der etwas in Vergessenheit geratenen New Wave-Schauerromantiker und Dreampop-Vordenker The Chameleons und Sad Lovers And Giants rückt. Alles vom Winde davongetragene, lediglich erahnbare Spuren in der Wüste, die sich kaum zu ihrem Ursprung zurückverfolgen lassen, denn zitiert wird bei „Scenes From The Second Storey“ nie. Es ist vielleicht keine Musik, die mit jeder Note penetrant „Avant-Garde“ schreit und eben diesen Anspruch an sich selber stellt, jedoch Musik, bei der man bei Vergleichen und ausgelutschten Schlagwörtern ein schlechtes Gewissen bekommt, die mit jeder Note ihre ganz eigene, besondere Aura ausstrahlt. Die Songs funktionieren und entfalten sich im bandeigenen Mikrokosmos, den weder eine andere Formation, noch Robin Proper-Sheppard mit Sophia, noch The God Machine selbst in der Form reproduzieren konnten.

    Das Fundament der meisten Stücke bildet eine Instrumentierung, die die Band zu dem Zeitpunkt verstärkt Richtung Metal rückte; Riffs, die unvermittelt schwarze Löcher in den Boden reißen, am eindrucksvollsten wohl in der zweiten Hälfte von „She Said“, Drumming, das in seiner monolithischen Schwere die Erde in zwei spaltet und somit durchaus eine entfernte Seelenverwandtschaft zu Godflesh und frühen Swans aufweist, jedoch im richtigen Moment auch lebendig und dynamisch zu klingen vermag, Bassspiel, das nicht nur im Hintergrund agieren darf und wunderbar prägnant klingt. Passend umrahmt von einem Sound, der wie die sich öffnenden Pforte zur Hölle klingt und in seinem weiten, ehrfurchterregenden Hall höchstens noch auf den ersten Songs der „Dirt“ von Alice in Chains in ähnlicher Form dargeboten wurde. You look to your sky and say how beautiful, and I look at my walls and scream let me out, and if your walls ever should come falling, I’d understand, yes i’d understand, because mine already has.
    Die brachiale, oftmals völlig entfesselt auf den Hörer hinabhagelnde Härte ist hier jedoch nicht mit den testosterongeschwängerten Kraftakten vieler Kollegen zu vergleichen; viel eher ist sie Mittel, Verzweiflung und Wut zu kanalisieren, tief empfunden, glaubwürdig vermittelt, immer auf einem höchst ambivalentem und fragilem Gerüst fußend. Robin Proper-Sheppard ist halt auch einfach ein Mann, dem man ein „I’m tired of hiding“ jederzeit nachempfinden kann, bei dessen „Let me out!“ man unwillkürlich mitschreit. Es ist kein technisch außergewöhnlicher oder makelloser, leicht nasaler, aber unglaublich ausdrucksstarker Gesang, der auf den Stücken noch das zusätzliche i-Tüpfelchen darstellt. Bei dem zunächst sehr zurückgenommenen und von Akustikgitarren geprägten, dann schwer doommetallischen und schließlich in den Abgrund stürzenden „The Blind Man“ ist sein klagender Gesang von einer bis heute beispiellosen Eindringlichkeit. Have you ever held something beautiful knowing that it will eventually die? I’m tired of waiting. Treffer, versenkt. Das saß. Weltschmerz wurde vielleicht nie direkter und gleichzeitig unplakativer vertont.

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    Die musikalische Farbpalette und emotionale Ausdruckskraft von „Scenes From The Second Storey“ wäre damit aber nur unzureichend umrissen. Exemplarisch dafür steht „It’s All Over“ als Ruhepol des Albums. Hauchzart und so fragil, dass man sich kaum zu atmen traut, wird die Akustische gezupft, zieht sich eine unaufdringliche Bassline durch den Song, werden die Drums mit äußerster Behutsamkeit gespielt. Ohne Falltür, ohne Hintergedanken, ein vertonter Dachvorsprung bei strömendem Regen. And she said why do all the things have to change just when they mean the most.
    Was SFTSS aber musikalisch ausmacht und sich wie ein roter Faden durch die ansonsten durchaus sehr unterschiedlichen Songs zieht, ist eine geradezu jungendlich-naive Experimentierfreude. Der Sound von The God Machine ist angelegt zwischen Alternative Rock und Grenzenlosigkeit; eine Herangehensweise, von der sich Robin Proper-Sheppard später distanzierte, welche er in aller Bescheidenheit als „sperrig“ bezeichnete, die dem Album allerdings ein Spannungsreichtum und eine Unberechenbarkeit verleiht, die jeden Durchgang äußerst mitreißend gestalten. Die Kompositionen befinden sich meist an der Klippe mit dem Blick zum Abgrund gewendet, manche gehen noch einen Schritt weiter; der instrumentale Noiserock-Rausch „Temptation“ zeigt, wie The God Machine aus einem einzelnen Rifffragment eine Welt in sich aufzubauen vermögen. „The Desert Song“ scheint nach einer herzzerreißend traurigen Melodie zu Beginn keinen Anfang und kein Ende mehr zu kennen; das monotone, unnachgiebige, rhythmisch ausgerichtete Bassspiel und Drumming geben eine halbwegs zusammenhaltende Struktur, darüber legen sich Schicht um Schicht Geräusche, Sprachsamples, Erinnerungen, Assoziationen, Trugbilder. Es ist quasi das musikalische Äquivalent dazu, desorientiert und von den flackernden nächtlichen Lichtern und vom unüberblickbaren Chaos eingeschüchtert durch eine Großstadt zu irren. Immer wieder taucht Robin Proper-Sheppards Stimme auf, doch man kann sie nicht lokalisieren. …And eight weeks later hands still reaching for something.

    „Seven“, der mit 16:39 Minuten übrigens längste Song des Albums, fängt mit hallenden Drumtakten und einer von diesen in Stein gemeißelten Basslines an. Gesang und Gitarre setzen ein, das Stück richtet sich auf. Immer riesiger und unüberblickbarer wird es, „Seven“ wächst an zu einem beeindruckenden Gebirgsmassiv, dessen Gipfel eine delirierende, feedbackdurchsetzte, in Verbindung mit dem monumentalschweren Drumming absolut erhabene Gitarre bildet. Nach dem Aufstieg kommt das große Nichts; unbeirrt und variationsfrei spielt Ron Austin diesen hypnotischen Takt als einzige Konstante, als Skelett weiter, von dem sich mit dem weiteren Verlauf immer mehr das Fleisch löst. Von überall und nirgendwo kommt dann dieses „I don’t exist“, das zu dieser Kulisse wohl kaum besser hätte passen können, immer mehr driftet diese psychedelische Halbwegs-Melodie der Klarinette auseinander, bis auch von ihr nichts mehr übrig bleibt und das Stück sich final in einer absoluten Leere wiederfindet.

    Das folgende „Purity“ mutet da wie das vollkommene Gegenteil seines Vorgängers an, so derart ernst und höchst konzentriert gespielt klingen die Streicher der ersten Hälfte. Sie dienen quasi als Prolog zum Album-Crescendo, zu einem von flirrenden Gitarren und sich in seiner Intensität stetig steigernden Drumming getriebenen, so euphorischen wie verzweifelten Höhepunkt, der zwar viele Fragen stellt, nicht mal ausdrücklich optimistisch gestimmt ist, und doch bewirkt, dass alles für einen kurzen Moment einen Sinn bekommt. Es ist wie das befreiende Schnappen nach Luft, nachdem der eigene Kopf fast länger unter Wasser gehalten wurde, als man es aushalten konnte. Ein Stück, dem die Bezeichnung „perfekt“ eigentlich nicht gerecht wird, wenn ich es mir recht überlege wahrscheinlich der beste Song, der jemals komponiert wurde. If I show you the truth will you show me the beauty, if I show you the pain will you show me the purity if I show you the scars will you show me yours, it’s the same all over, it’s the same all over, you were never there , you were never there.
    Der abschließende Epilog „The Piano Song“ übernimmt dann die Aufgabe, den Kopf wieder unter die Wasseroberfläche zu drücken, eine Klaviermelodie, die nach den aufwühlenden, doch irgendwie versöhnlichen Tönen von „Purity“ ungleich niederschmetternder wirkt. The God Machine halten nichts von Happy Ends.

    „Scenes From The Second Storey“ ist keines dieser „perfekten“, will meinen bis ins Detail durchkonstruierten Alben (was ich einigen Werken aus meiner Liste durchaus attestieren würde), um Gottes Willen. Es ist ein Album, dem man eine gewisse Spontaneität und Unbedarftheit anhört, so schwer einige Songs in ihren Thematiken und ihrem musikalischen Fundament auch wiegen mögen. Es ist auch kein Album von sonderlich großer historischer Bedeutung. Nicht nur im Bezug darauf, dass es wohl nur wenige TGM-Enthusiasten meines Schlages gibt, auch blieb der Sound von The God Machine bis heute nicht bloß unkopierbar, sondern auch (leider!) weitgehend unkopiert. Einige Bands transportierten danach (oder als einigermaßen hörbare Inspirationsquelle davor) noch den Geist von The God Machine oder ließen ihn zumindest in ihrer Herangehensweise erahnen, und doch gab es immer zentrale Unterschiede: Bands wie Swans, Converge, vor allem auch The Angelic Process tun weh; The God Machine tun nicht zu knapp auch weh, sie heilen aber auch Wunden. Musik ist Eskapismus, „Scenes From The Second Storey“ ist Leben. Musik für Heimat- und Rastlose, Musik für Suchende. Innerhalb der Grenzen des für Kunst Möglichen hat kein Album in seiner emotionalen Ausdruckskraft auf mich so direkt, so ehrlich, schlichtweg so menschlich gewirkt, von keinem anderen Album habe ich mich in der Weise vor den Abgrund geworfen, zerstört, wieder aufgebaut und schlichtweg so verstanden gefühlt. „Scenes From The Second Storey“ nimmt als musikalisches Nonplusultra nicht nur einen bis heute immensen Einfluss auf meine Hörgewohnheiten, es hat mich auch wie kein anderes Album als Persönlichkeit geprägt; auch weil es genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Der beste Beweis dafür, dass Musik Leben retten kann und ein Album, das ich wohl noch mit ins Grab nehmen werde.

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    „One Last Laugh In A Place Of Dying“ habe ich bisher immer eher stiefmütterlich behandelt. Dass so etwas nach einem Debüt wie „Scenes From The Second Storey“ eigentlich fast zwangsläufig passieren musste, hätte mir durchaus von vornherein klar sein können, vielleicht hätte es die veränderte Erwartungshaltung noch abfedern können, dass mir das Zweitwerk von The God Machine (stilistisch) einfach nicht mehr so sehr entspricht und auch bei weitem nicht die Intensität vom Debüt auffährt.

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    Moment – die Einleitung liest sich ja wie ein Verriss. Nochmal ganz von vorne: „One Last Laugh In A Place Of Dying“ entstand eigentlich unter zunächst recht normalen, dann aber abrupt ins Tragische kippenden Umständen. Es ist ein eigentlich unvollendetes Album, was sich zwar eher auf die betont schlichte Gestaltung des Artworks und die beibehaltenen Arbeitstitel („The Life Song“, „The Devil Song“…) ausgewirkt hat, aber dennoch wie eine leise Ahnung über dem Album schwebt. Ebenso wie ich es nicht wirklich vermeiden kann, über den grüblerischen, introvertierteren Songs einen zarten Schleier des Todes zu vermuten…als hätten sie es geahnt. Bassist Jimmy Fernandez verstarb während der Aufnahmen, riss vermutlich keine entscheidenden neuen Ideen, aber die Band mit sich in den Tod. Und hinterließ ein Album, das fast als Gegenentwurf zu SFTSS durchgehen könnte: wo die Songs noch von ihrer impulsiven Härte lebten, klingt man nun höchstens in den ersten beiden Songs wie eine noch etwas feingliedrigere Version von Helmet, verlagert sich aber sonst weitgehend auf ein musikalisches Gerüst aus relativ zeittypischem Indie Rock und gemäßigtem Slowcore. Wo die Stücke des Debüts noch irgendwie urwüchsig klangen und sich weitgehend unkontrolliert in alle möglichen Richtungen ausbreiteten, klingt „One Last Laugh In A Place Of Dying“ so sorgfältig, fein und gehalten gemacht wie Porzellan. Wo das Debüt noch anklagte, aufschrie, wo es noch der emotionale Höhepunkt eines Dramas war, ist OLLIAPOD das Nachdenken und Reflektieren danach, die Wutausbrüche verhalten und irgendwie deplatziert. Und da ist auch schon der Knackpunkt: mit dieser musikalischen Grundentschlackung gingen ein Teil der Originalität und all die Elemente des TGM-Sounds, für die ich die Band so liebe…

    …doch es blieb mehr, als ich anfangs eigentlich gedacht habe. Es blieben Songs, die einen nicht unvermittelt kalt erwischen, die keinen tiefen Spalt im musikalischen Weltbild hinterlassen, die aber anstupsen, bestätigen, aufmerksam zuhören und aufmerksames Zuhören fordern, die schließlich doch bewegen. Songs wie das oberflächlich so unauffällig und behäbig, auf dem zweiten Blick aber doch so auf den Punkt komponierte „Painless“. Songs wie das stockfinstere und verbitterte „The Life Song“. Songs wie „The Hunter“, das mit seiner auf dem Drumming basierenden Steigerung und den Streichern irgendwo noch den Nachhall von „Purity“ transportiert. Songs wie „Boy By The Roadside“, die Vertonung eines perfekten archetypischen Alternative Rock-Songs, mit einer Textzeile für die Ewigkeit: „And if you should see me with my face up against the wall, well don’t stop to talk“. Songs, bei denen ich nicht wirklich in Worte fassen, aber fühlen kann, wovon sie handeln…und denen ich Recht geben muss, unbedingt. Songs, wie sie scheinbar nur das Leben selbst schreiben konnte…oder eine unendlich talentierte Band wie The God Machine.

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    In der Zeit ihrer Aktivität (1991-1994) veröffentlichte die Band zudem noch folgende Singles/EPs:

    – „Purity“ von 1991, auf der die Rohfassungen von „Home“, „The Blind Man“ und eben „Purity“ zu finden waren, die zwei Jahre später in überarbeiteten Versionen alle ihren Weg auf „Scenes From The Second Storey“ fanden
    – „Ego“ und „Home“ (1992/93), auf denen unter anderem Coverversionen von Bauhaus („Double Dare“) und Echo & The Bunnymen („What Time Is Love?“) enthalten waren
    – „The Desert Song“ (1992), auf die ich im folgenden Abschnitt etwas näher einzugehen gedenke…

    …stellt es doch die mit Abstand hochwertigste dieser EPs/Singles dar. Die vier darauf enthaltenen Stücke (ausgenommen „Prostitute“ vielleicht) zählen zum Besten, was die band veröffentlicht hat, und können als ideale Ergänzung zu SFTSS betrachtet werden. Die um zweieinhalb Minuten längere Fassung von „The Desert Song“ zum Beispiel offenbart eine neue Betrachtungsweise auf das Motiv; diese Version klingt nicht so hermetisch in sich verkeilt, sie breitet sich freier aus, erlaubt sich mehr Variationen, klingt eher nach abendlicher Wüste als nach orientierungslosem Herumirren in der nächtlichen Großstadt. „Commitment“ ist der noch vor „The Blind Man“ am meisten an Doom Metal angelehnte Song des Trios, fängt an als vertonter Vorschlaghammer, zieht sich zurück, bis fast nichts von ihm übrig bleibt, und reißt zum Schluss nochmal alles mit sich nieder. „Pictures Of A Bleeding Boy“ ist vielleicht sogar noch vor „It’s All Over“ die schönste, fragilste und berührendste TGM-Ballade.

    http://www.myspace.com/thegodmachine
    http://www.youtube.com/watch?v=4hDRF8TuFic
    http://www.youtube.com/watch?v=F9VAgfrSeRo
    http://www.youtube.com/watch?v=k67uejNr9FA

    Ach ja: Was mich dazu veranlasst, das gerade jetzt zu schreiben (well, die Frage hat sich bestimmt niemand von euch ernsthaft gestellt floet.gif)? Das da:

    http://www.amazon.de/Scenes-Second-Storey-God-Machine/dp/B000008G1X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=music&qid=1268250681&sr=8-1
    http://www.amazon.de/One-Last-Laugh-Place-Dying/dp/B000025BOD/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=music&qid=1268250681&sr=8-2

    Dass bisher weder auf amazon.com/-co.uk noch auf der offiziellen Sophia-Seite was davon zu lesen war, macht mich eigentlich stutzig. confused.gif
    Aber hey, es ist ein Anfang! huepf.gif

    Highlights von metal-hammer.de
    #6005373  | PERMALINK

    Ilo

    Registriert seit: 23.09.2007

    Beiträge: 13,393

    Oh, erst jetzt den Thread entdeckt. Ja, was soll ich sagen, kennst meine Meinung, und hast das Ganze auch genauso beschrieben wie ich es empfinde – bei jedem Song. Und überhaupt ist es mal ein Album, wo es sich wirklich lohnt das Ganze mal Song-by-Song abzuackern, weil jeder Song für sich eine doch so eigene Geschichte erzählt.

    Das Nachfolgewerk habe ich leider immer noch nicht gehört. Aber vielleicht ists auch gut so.

    #6005375  | PERMALINK

    MetalEschi

    Registriert seit: 25.05.2005

    Beiträge: 15,655

    Was für ein Aufwand. Und was für eine Resonanz

    --

    #6005377  | PERMALINK

    Ilo

    Registriert seit: 23.09.2007

    Beiträge: 13,393

    Joa, schon echt bitter. Dabei dacht ich gibt’s hier durchaus paar God-Machine-Heads?!

    #6005379  | PERMALINK

    Lazarus_132

    Registriert seit: 18.05.2009

    Beiträge: 19,104

    hmm die songs gefallen mir schonmal gut… werde ich mir mal merken =)

    --

    [COLOR=#ff0000]Last.fm[/COLOR] [COLOR=#ffa500]Musiksammlung[/COLOR] [COLOR=#00ffff]Filmsammlung[/COLOR] [COLOR=#00ff00]Comicsammlung[/COLOR] "Die Bestie hat meine Parkanlagen verwüstet! Das verzeihe ich dir nie! NIEMALS King Ghidorah!!!"
    #6005381  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    Haha, es geschehen doch noch Zeichen und Wunder…:lol:

    IloDas Nachfolgewerk habe ich leider immer noch nicht gehört. Aber vielleicht ists auch gut so.

    Vielleicht…die „The Desert Song“-EP solltest du aber schon irgendwo auftreiben, die schließt stilistisch und qualitativ eigentlich nahtlos an das Debüt an.

    MetalEschiWas für ein Aufwand. Und was für eine Resonanz

    Dazu muss man aber sagen, dass ich das SFTSS-Review und die Einleitung einfachheitshalber von meiner 46-Alben-Liste kopiert habe…und dazu gab es Resonanz. 😉

    IloJoa, schon echt bitter. Dabei dacht ich gibt’s hier durchaus paar God-Machine-Heads?!

    Ja, deswegen hat mich das Untergehen des Threads zunächst auch überrascht…

    #6005383  | PERMALINK

    The Victimizer

    Registriert seit: 12.01.2006

    Beiträge: 1,368

    Hab ich leider erst vor ein paar Monaten für mich entdeckt. Sowas von gottgleich.

    #6005385  | PERMALINK

    Ego-Shooter

    Registriert seit: 21.05.2010

    Beiträge: 43

    Hammer-Band ohne Frage, und ich habe mich riesig gefreut, daß die beiden Scheiben neu gepresst worden sind. Die hat man ja nur ganz ganz schwer und ebenso teuer bekommen bisher. Ich habe gleich beide bestellt (bester Preis meines wissens je 15,49 € bei grooves-inc.com) und die sind heute gekommen. Glücklicherweise scheinen die auch nicht remastered zu sein, rundum geile Sache. Danke für den langen Bericht, muß ihn unbedingt noch lesen, am besten während The God Machine läuft natürlich …

    Übrigens finde ich das Zweitwerk „One Last Laugh in a Place of Dying“ genau so genial wie das Debut. Nur mit der Nachfolgeband „Sophia“ kann ich nicht so viel anfangen.

    --

    #6005387  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    Ego-ShooterGlücklicherweise scheinen die auch nicht remastered zu sein […]

    Puh, beim ersten Mal das „nicht“ überlesen…*Schweiß von Stirn wisch*

    Finger weg vom Klang der „Scenes From The Second Storey“, so, wie es ist, klingt es perfekt. Allein schon der Drumsound…

    #6005389  | PERMALINK

    Ego-Shooter

    Registriert seit: 21.05.2010

    Beiträge: 43

    palezPuh, beim ersten Mal das „nicht“ überlesen…*Schweiß von Stirn wisch*

    Finger weg vom Klang der „Scenes From The Second Storey“, so, wie es ist, klingt es perfekt. Allein schon der Drumsound…

    Ich glaube, die haben die Dinger genau so nachgepresst wie die schon damals waren, inklusive des Artworks. Nicht mal das jahr 2010 ist irgendwo zu sehen, sondern nur die ursprünglichen Erscheinungsjahre 1992 und 1994. Aber wer braucht schon Loudness War Remasters mit Luxus-Booklets? Ich jedenfalls nicht. 😯

    --

    #6005391  | PERMALINK

    Ego-Shooter

    Registriert seit: 21.05.2010

    Beiträge: 43

    Na sowas, ich habe vorhin für rateyourmusic eine review über die Re-issue von „Scenes from the Second Storey“ geschrieben, und ein paar Stunden später ist diese auf der frontpage erschienen, was erstens eine große Ehre ist und mich vor allem für die Scheibe freut, da rateyourmusic hauptsächlich von Amis genutzt wird, und TGM dort ja bekanntlich noch unbekannter sind wie hier.

    Die Review ist hier zu bewundern:

    www.rateyourmusic.com

    etwas runterscrollen, sechste review von oben.

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    #6005393  | PERMALINK

    Moloch

    Registriert seit: 15.02.2006

    Beiträge: 4,288

    Ego-Shooter(bester Preis meines wissens je 15,49 € bei grooves-inc.com)

    Gut zu wissen, muss ich amazon nicht zwei Zwanziger in den Schlund werfen!

    #6005395  | PERMALINK

    Ego-Shooter

    Registriert seit: 21.05.2010

    Beiträge: 43

    MolochGut zu wissen, muss ich amazon nicht zwei Zwanziger in den Schlund werfen!

    grooves ist generell top was die Preise angeht, in 80% der Fälle der günstigste Shop meiner Erfahrung nach. Service ist auch OK, man muß denen hierbei aber manchmal etwas Feuer unterm A*sch machen. Was man allerdings wissen sollte: die verschicken aus der Schweiz, der Versand dauert also drei Tage, hinzu kommt noch die Zeit welche grooves benötigt um die Sachen zu besorgen (steht immer beim Artikel dabei). Insgesamt also deutlich langsamer als amazon, aber wem das nichts ausmacht der kann eine Menge Geld sparen.
    Ach so, Versandkostenfrei ab 20 €.

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