Re: Neaera Tour-Tagebuch!

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Neaera_Armamentarium

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Beiträge: 7

Trier, 21.10.

Moin mal wieder, Hammerheads!!!

Gestern war Trier, heute Tag vier, HÖ HÖ HÖ…Zum Glück war die gestrige Show nicht mal ansatzweise so schlecht wie dieser Reim, im Gegenteil! Wir hatten uns alle schon auf diese Show gefreut, schließlich war auch das Summer Blast mal wieder einer der Höhepunkte unserer diesjährigen Festival-Saison!

Diesmal findet die Show im Keller des Ex-Hauses statt, wo wir, ebenfalls im Rahmen des Summer Blast Festivals, 2006 schon eine sehr euphorische Crowd und eine dementsprechend geile Show erleben durften. Die Zeichen stehen auf Mosh.

Das Ex-Haus ist sowieso einfach eine obergeile Location. Neben einem sehr geräumigen Backstage-Raum verfügt das Jugendzentrum auch über einen Fitnessraum (Pumpeeeen!) und, was vor allem für an Bewegungsarmut leidende Tour-Busreisende wie Deadlock und Neaera attraktiv ist: eine kleine Sporthalle mit zwei Handballtoren.

Fußball-Challenge

Kurzerhand tigern Johannes und Tom von Deadlock während unseres Soundchecks also los zur nächsten Tankstelle, um einen halbwegs brauchbaren Fußball zu besorgen. Der wird auch umgehend einer harten Belastungsprobe unterzogen; es werden aus den Deadlock- und Neaera-Reihen Teams zu je 3 Leuten rekrutiert, und los geht die Indoor-Fußballschlacht ohne Rücksicht auf Knochenbrüche und Bänderrisse! Vor allem Deadlock-Shouter Johannes erweist sich als echte Sportskanone, und die beiden Huschka-Brüder (Deadlock-Basser und -Mercher ) fahren eine alles niederwalzende Kamikaze-“Taktik“.

Auch Sängerin Sabine, die sogar mal im Verein war, gibt einen astreinen Libero ab. Wer das Turnier am Ende gewinnt, ist nicht mehr wirklich wichtig, Hauptsache, man hat sich ordentlich verausgabt und ´ne Runde geschwitzt. Die befürchteten Zerrungen, Bänderverletzungen oder ähnliches bleiben wie durch ein Wunder auch aus, lediglich die Hose von unserem Mercher Kalle bekommt beim Versuch einer Blutgrätsche ein riesiges Loch im Schritt ab. Und Stefan, der Deadlock-Mercher, kriegt einen Ball in die Eier, hahahaha!

Leider stellt sich nach dem Match bei Teilen des Neaera/Deadlock – Tourtrosses leichte Ernüchterung ein, als klar wird, dass der Löwenanteil des Mittagessens bereits verputzt worden ist. Anscheinend haben da ein paar Leute doppelt zugeschlagen, ohne die Anzahl der darbenden Bands richtig zu kalkulieren … Leicht genervt behilft man sich mit einem improvisierten Salat-Sandwich, um den knurrenden Magen vollzukriegen.

Die Show

Musikalisch gesehen ist das heutige Package durchaus vielfältig. Von den lokalen Support-Bands beeindrucken vor allem die Jungs von Silenced In A Broken Mirror mit einer technisch sehr ausgefeilten Gitarrenwand.

Aufgrund organisatorischer Probleme kommt es leider zu einer Verschiebung im Zeitplan, als zwischendurch das komplette Schlagzeug, welches eigentlich auch für Maintain bestimmt sein sollte, abgebaut werden muss. Unverständlicherweise haben in letzter Konsequenz aber Deadlock unter der Verzögerung zu leiden, die die vom Publikum geforderte Zugabe leider nicht spielen können. Wie man sich aber anhand der lautstarken Forderung denken kann, sind sie ansonsten mehr als gut beim Trierer Publikum angekommen.

Jetzt geht der Abend auch für uns los, und die Show hält, was die eingangs genannten Vorzeichen versprechen; die Sons und Daughters of Mosel Darkness geben von Anfang an Vollgas! Vor der Bühne entsteht bereits bei ‘Spearheading…’ ein Pit, der die ganze Show über in ständiger Bewegung ist. Die Decke und die daran befestigte Beleuchtung sind sehr niedrig, weswegen man zwischendurch immer mal wieder Crowdsurfer ausmachen kann, die sich an den Traversen entlang hangeln, während unter ihnen die Menge den Mosch feiert. Ganz normales Trierer Chaos also, so wie man es halt von allen bisherigen Shows dort gewohnt ist, hahaha!!!

Irgendwie scheint sich die Wall of Death so langsam fest in unserem Programm zu etablieren…Benny fragt erstmal vorsichtig nach, wer Bock hat, und ein Großteil der Crowd nimmt die verklausulierte Einladung dankend an. Wieder ist es ‘Armamentarium’, zu dem die Leute im Pit „Braveheart“ nachspielen ;).

Ich habe zugegebenermaßen an diesem Abend leichte spielerische Probleme, da Schweiß und Hitze bei den letzten Shows den Saiten wohl sehr stark zugesetzt haben, wodurch sie an Spannkraft eingebüßt haben. Aber das Publikum scheint es nicht zu stören. Es ist wohl auch eher eine subjektive Geschichte. Naja, die Stimmung bleibt auf jeden Fall den ganzen Abend über auf einem sehr hohen Level!

Mit ‘The Orphaning’ bauen wir an diesem Abend einen komplett neuen Song mit in die Setlist ein, und die Trierer gehen ab, als wäre die Nummer schon immer fester Bestandteil des Programms. Geil! Wieder ballern wir dank der Leute eine Zugabe hinterher, dann sind auch alle bedient.So könnte man einen Sonntagabend öfter ausklingen lassen – Vielen Dank, Trier!

Nach der Show geht es zum Runterkommen in den Backstage-Bereich. Coolerweise hat das Organisatorenteam um Promoter Tim anscheinend doch noch einiges an Essen retten können, so dass man noch einigermaßen zulangen kann!

Usere Freunde von Deadlock habenderweil ganz andere Probleme: sie müssen heute Nacht noch nach München weiterreisen, da ein Großteil der Band am nächsten Tag arbeiten muss. Das nennt man Einsatz! Man muss echt Respekt davor haben, wenn man es schafft, Musiker- und „normales“ Arbeitsleben so aufeinander abzustimmen.

Für den Rest von uns geht es ab ins Hotel. Nach der Doppelpackung aus Chaotenfußball und Metal-Show sind alle recht froh darüber, am nächsten Tag ( Day Off ) erst einmal eine kleine Auszeit nehmen und auch mal auspennen zu können. Wenn da nicht die Renovierungsarbeiten wären, die auf unserer Etage stattfinden…wir Trottel!!!

Bald gibt’s mehr!

Liebe Grüße von unterwegs

Euer

Benjamin Donath und die Neaera Crew

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