Re: Welche Partei?

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Daray

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Grenadier

Ich habe nicht gesagt, dass es Abstimmungen gibt. Ich habe gesagt, dass es in der direkten Demokratie Abstimmungen gibt, bei denen nur Ja oder Nein resultiert. In einer Anarchie wäre alles möglich.
Diese Aussage ist schonmal deshalb falsch, weil sich eine Anarchie durch das Fehlen vieler Dinge definiert, die und deren Konsequenzen, Vorteile und Nachteile dann eben schonmal alle ausgeschlossen sind 😉
das würde in der tat eben auch Wahlen und Abstimmungen betreffen. Ich kann mir nciht vorstellen, wie eine anarchistische Gesellschaft handlungsfähig sein soll, ohne die Freiheiten des Individuums einzuschränken. Vielleicht kannst du mir das erklären.
Nehmen wir ein einfaches, weil von anderen Gruppen unabhängiges Beispiel: Wir haben eine selbstversorgende Kommune, die Vorräte für den Winter eingelagert hat. Nun wird offensichtlich, dass die Vorräte nicht ausreichen bis Ende Winter. Was kann die Kommune machen, dass das Essen reicht und/oder niemand hamstert?

Meiner Meinung nach kann sie nichts tun, ausser sie entwickelt Regeln und Gesetze und schränkt die Freiheiten seiner Mitglieder ein, ja unterdrückt sogar einige seiner Mitglieder.

Germanen wandern in Rom ein, das Römische Kaiserreich zerbricht, neue Reiche entstehen, das Römische Reich im Kernland geht in das Ostgotische Reich über, es gibt keinen alten „Römische Bürger“-Zusammenhalt mehr, jeder kann das Land bewohnen. Der Zusammengehörigkeitsfaktor wird das Christentum. Reicht dir das?

Und dabei haben sich Anarchien gebildet? Nein, es haben sich neue „Nationen“ gebildet. Deine Beispiele zeigen eben, dass es nicht zur Anarchie kommt sondern, dass die Menschen wieder neue Staaten bilden.
Eine Wahl hat das Wohl des eigenen Volkes im Auge. Man will den Staat auch stärken und damit schafft man eine Konkurrenzsituation zu anderen Völkern. In einer Anarchie gibt es keine Völker. nur das Ich.Also stehen nicht mehr Völker mit Völker in Konkurrenz sondern jeder mit jedem. Wie ich sagte: der Mensch ist des Menschen Wolf.

Ausserdem, du sagst es gibt keine Völker mehr, aber – ich zitiere wieder – „In einer Anarchie müssen die Menschen gut sein um einen gesellschaftlichen Zusammenhalt aufrechtzuerhalten“.
Was bitte ist ein gesellschaftlicher Zusammenschluss denn bitte sonst? Nur das Wort zu eliminieren lasst das Ding nicht verschwinden 😉

Die Reichen haben die Staatsstruktur aufgebaut (Aristokratie), der Staat hilft nur ihnen, die Armen können auch in einer gesetzlosen Welt leben. Es ist ein Märchen, dass der Staat die Armen schützt (die Unwissenheit, von der ich spreche), dieselbe Situation existiert in der Sklaverei. Der Staat schützt den Wohlstand, also ist er untrennbar mit dem Kapitakismus verbunen.

Das ist Dummfug. Die Kapitalisten waren immer schon an einer Reduzierung des staatlichen Einflusses interessiert. Keine Zölle, keine Arbeitsgesetze, keine sozialen Abgaben.

Kapitalismus kann absolut prima ohne Staat funktionieren. Kapitalismus und Staat haben ersteinmal nichts miteinander zu tun. Durch das Abschaffen des Staates wird der Kapitalismus nicht verschwinden, er würde aufblühen. Währungen wie bitcoin und co. zeigen ja heute bereits, dass staatenlose Währungen möglich sind.

Ein Kommunismus kann nie auf Dauer auf Staatsebene existieren. Der Kommunismus hat von oben herauf diktiert, was gut isr, mit dem Resultat, dass sich Leute von ihm abgewandt haben. In einer Anarchie existiert dieser Druck nicht, wodurch die Menschen freiwillig gut sein können und auch gut sein müssen, wenn sie nicht wollen, dass jemand sie bedroht.
Es tut mir leid das zu sagen, aber das ist mit Abstand das Naïvste, was ich je gelesen habe. Du sagst ernsthaft, dass alle Menschen gut sind, wenn man sie einfach machen lässt?

Also z.B. so, wie die Kapitalisten damals, als es keine Gesetze zum Schutz der Arbeiter gab, da waren die ganz lieb mit denen und erlaubten ihnen14 Stunden am Tag zu arbeiten…

Selbst Kant, aûf dessen kategorischen Imperativ du dich vermutlich beziehst, sagt ganz klar, dass der moralische Mensch auf dieser Welt keine Gerechtigkeit erfahren kann. Deshalb glaubt man an das Himmelreich als Anreiz auf Erden moralisch zu sein.

Da fällt mir ein: du hast immer noch nicht gesagt woher der Massstab für „gutes Handeln“ kommen soll…

Das ist Unsinn. Du gehst davon aus, dass der kategorische Imperativ aufgeht. Nicht einmal der Erfindet des kategorischen Imperativ hat dies geglaubt, daher hat er erklärt,

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