Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

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Saro

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Beiträge: 7,079

Accept – Balls to the Wall
VÖ: 1983

Udo Dirkschneider: voc.
Wolf Hoffmann: guitars
Jörg Fischer: guitars
Peter Baltes: bass
Stefan Kaufmann: drums

Tracklist:

1. Balls to the Wall
2. London Leatherboys
3. Fight it back
4. Head over Heels
5. Losing more than you’ve ever had
6. Love Child
7. Turn me on
8. Losers and Winners
9. Guardian of the Night
10. Winter Dreams

Die Musik von Accept

Auf dem selbstbetiteltem Debüt, Accept und dem darauffolgenden I’m a Rebel, orientierte man sich noch stark am Musikstil der NWOBHM. Es gab zwar hier und da nen ordentlichen Song, doch waren die Alben im Grunde nichts, was aus der Masse herausstach.
1981, nur ein Jahr nach dem Zweitling I’m a Rebel, kam dann wie aus dem Nichts, mit Breaker der musikalische Umbruch. Nach wie vor spielte man traditionellen Heavy Metal, doch zeichnete sich ab diesem Meilenstein ein, nein, DER ureigene Stil ab, den Accept aus der Masse herausstechen lies. Dieser Sound wurde auf dem nachfolgenden Klassiker Restless and Wild (1982) verfeinert und schliesslich mit Balls to the Wall perfektioniert.
Spätestens jetzt brachte man mit Accept das einzigartig, charakteristische Gitarrenspiel von Wolf Hoffmann, den unvergleichlichen Kreichgesang von Udo und das Können, Hits am laufenden Band zu schreiben, in Verbindung.
Ausserdem absolut typisch im Accept-Sound: Die Background-Chöre. Diese klingen so „maskulin“, wie ein Schwadron Stahlarbeiter auf Kegeltour;-)

Das Album

Grösstenteils befinden sich auf Balls to the Wall die typischen Accept-Midtempostampfer. Killer wie London Leatherboys und Balls to the Wall (dazu gleich mehr)walzen einfach alles nieder und hinterlassen nichts als Schutt und Asche.
Stücke ála Fight it Back (was für Screeeaaams…!), Turn me on oder Losers and Winners nehemn wie durch Geisterhand Besitz von Euch und Ihr könnt garnicht anders, als die Nackenwirbel zu strapazieren!
Mit dem fantastischen Head over Heels und dem nicht minder starken Love Child, ziehen Accept zwar wieder die Handbremse an, jedoch büßen dieser Kracher nicht einen Funken ihrer Eigendynamik ein.
Etwas rockiger geht es bei Losing more than you’ve… zur Sache. Obwohl eine klassische Rock Nummer, lässt „Losing“ zu keinem Zeitpunkt die für Accept typischen Trademarks vermissen. Super!
Wie ich finde, waren Balladen nie wirklich eine von Accept’s Stärken. Dafür sind die anderen Songs einfach zu stark, als dass eine Ballade sich gegen diese Metal-Klassiker durchsetzen könnte.
Aber, wie sagt man so schön? Ausnahmen bestätigen die Regel. Winter Dremas ist diese Ausnahme. Es ist geradezu grandios, mit welch atemberaubender Melancholie Udo Dirkschneider diese Sternstunde in Accept’s Schaffenswerk vorträgt!

Nun möchte ich aber nochmal genauer auf den Namensgeber und Opener des Albums zurückkommen. Balls to the Wall lässt sich nicht mit einem Wort beschreiben. Der Song besitzt eine eigene Urgewalt, ist Ohrwurm und Metal-Highlight zu gleich und macht einfach keine Gefangenen. Kenner werden mir beipflichten, wenn ich sage, dass Balls to the Wall mehr Testosteron in sich vereint, als Chuck Norris und Tim Taylor jemals zusammen produzieren könnten;-)
Wenn der Refrain einsetzt läuft es einem so kalt den Rücken runter, dass man vor Freude, Tim Taylor-like, losgrunzen möchte! HarHarHar
Wohl kaum ein anderer Song hat mehr Haare am Sack, als Balls to the Wall! Vom Anfang bis zum Ende gleicht dieser Track einer unaufhaltsamen Abrissbirne (wie im Videoclip bestens untermalt wird) und lässt zartbeseidete Bon Jovi Groupies instand in Ohnmacht fallen!
Perfekt!

Balls to the Wall ist ein rundum perfektes Album mit tonnenweise Ohrwürmer, alle
bestens zum mitsingen und/oder abbängen geeignet.

Accept – Balls to the Wall (Clip)
http://www.myvideo.de/watch/331676/Accept_balls_to_the_wall

Accept – London Leatherboys
http://www.youtube.com/watch?v=08Ssd639IXI&feature=related