Re: Diskographiediskussion РB̦hse Onkelz

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Perkons

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als ich mit ungefähr 15 angefangen hab, öfter mal mit den Kumpels ein paar Bierchen zu zischen, war die „Onkelz wie wir“, die damals gerade erschienen ist, ein fester Bestandteil der musikalischen Untermalung. Daher ist dieses Album auch heute noch was ganz besonderes für mich und meine klare Nummer Eins unter den Onkelz-Alben.
Auch die „Der nette Mann“, „Böse Menschen, böse Lieder“, „Mexiko“ und Kneipenterroristen“ fallen in diese Kategorie. Heute höre ich die zwar nur sehr selten, wenn dann wecken sie aber doch meine nostalgischen Gefühle…
Die nachfolgenden Alben bis zur „Hier sind die Onkelz“ (Ausnahmen. „Schwarz“ „Weiß“) hab ich zwar noch irgendwo auf Tape und sicher auch dutzendmal gehört, aber so richtig geil fand ich es nicht mehr. danach hab ich dann das Interesse an dieser Band komplett verloren. Letztes Jahr auf dem Wacken hab ich sie dann zum ersten mal Live gesehen. es war sicherlich ein gutes Konzert (welche Band verwöhnt ihre Fans denn sonst noch mit drei Stunden Mucke?), aber ich konnte halt mit vielen Songs nix anfangen. Textlich geht mir vor allem diese endlose Selbstbeweihräucherung auf den Sack, und die ewige Medienschelte und das Selbstmitleid.
Zum Thema Nazivergangenheit muss ich auch sagen, dass sie doch vieles verharmlost haben. Inzwischen mag das anders sein, aber ich kann mich noch an die Interviews zu Zeiten der „Kneipenterroristen“ errinnern, wo sie das als ein paar Auseinandersetzungen mit rivalisierenden Türkengangs runter gespielt haben. Songs wie „Türken raus“ oder „Deutschland den Deutschen“ bedienen doch aber eindeutige Topoi der Neonaziszene und bei den Livedemos singt Kevin in der Tat „Schwarz-Weiß-Rot wir stehen zu Dir“, im Hintergrund hört man das Publikum „Sieg-Heil“ brüllen. Ab welchem Zeitpunkt sich die Onkelz aus dem braunen Sumpf verabschiedet haben weiß ich nicht (die Farbgestaltung des Covers von „Böse Menschen, böse Lieder“ finde ich eigentlich ziemlich eindeutig), aber letztendlich zählt doch die Tatsache, dass sie den Absprung geschafft haben.

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