Eine Liebesgeschichte verpackt unter dem Vorwand autodestruktiven Verhaltens und des Sadomasochismus:
Die junge Lee Holloway (Maggie Gyllenhaal), Abschlussbeste im Schreibmaschienenkurs, mit Hang zu „selfinflicted wounds“ und devotem Gebaren) bewirbt sich um den Job der Sekretärin bei dem Anwalt Edward Grey (James Spader). Zwischen den Beiden entwickelt sich eine bizarre Beziehung: Edward kann seine leicht manischen An- und Eifersüchtsfälle gegenüber Lees Verlobten an seiner Schreibhilfe auslassen und Lee wiederrum genießt die sadistische Ader ihres Chefs und kostet seine „Liebkosungen“ voll aus. Doch natürlich kommt es, wie es kommen muss und die Beziehung der Protagonisten kulminiert in einerm grotesken Finale.
Mehr gibt es bei der Story nicht zwingend zu veraten, es passiert auch grob genommen nicht so dermaßen viel. Dennoch weiß der Film einigermaßen zu unterhalten: Die Dialoge sprühen gelegentlich vor einen Wortwitzen, die Kamera und der Schnitt heben sich erfreulicherweise vom Einheitsbrei Hollywoods ab (wobei man hier aber keine Arthouse-Schnörkel oder sonst etwas erwarten sollte) und die Schauspieler (allen voran Maggie Gyllenhaal) liefern super Leistungen ab.
Wo „Secretary“ eine einigermaßen positive Herangehensweise an die Metapher der Selbstgeißelung kreiert, bietet der ähnlich-gelagerte „Downloading Nancy“ eine viel nihilisterische und depressivere Grundstimmung und verweigert dem Rezensenten auch nur den Hauch von Optimismus.
Gibt es eine Empfehlung vor „Secretary“? Sagen wir es mal so: als der Film 2002 auf DVD rauskam hatte er den großen Vorteil, dass „Downloading Nancy“ noch nicht gedreht wurde. Einmal kann man sich den Film durchaus ansehen aber im direkten Vergleich fällt „Secretary“ gegen „Nancy“ deutlich ab. Für die schauspielerische Leistung und die gelungene Umsetzung gebe ich dennoch 6/10 Punkten (auch, weil die geifernede Herrschaft mit Maggies blanken Titten belohnt wird, yihaa).
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