Re: Neofolk

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Tenalach

Registriert seit: 22.12.2010

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NOK

Vielleicht hat er mich für EricAdams gehalten.

Ich hab versucht, es einigermaßen neutral und sachlich zu halten. Dann sag ich’s eben jetzt: Ich mag das, was ich von Death in June kenne, wirklich gern und halte die gängige halbinformierte Kritik in dieser Hinsicht für oberflächliche Nazireflexe. Ich kann vollkommen nachvollziehen, dass ein SS-Totenkopf, Titel wie „Rose Clouds of Holocaust“, das Horst-Wessel-Lied etc. vielerorts für gehobene Augenbrauen sorgen, um es vorsichtig zu formulieren, aber ein wenig informieren sollte man sich dann doch über diese raffinierte Doppelbödigkeit, mit der Pearce spielt (vielleicht bloß nicht unbedingt durch diese neue Biographie, die ich immer noch nicht ausgelesen habe, weil sie zum Gutteil aus reichlich schwülstigen Lobeshymnen besteht), bevor man dazu aufruft, seine Konzerte zu verhindern.

Ich weiß zwar nicht, was für zwielichtige Gestalten (außer Ulver 😉 ) sich noch bei deren Konzerten tummeln, und was das für eine Geschichte mit dem Interview war, wo Pearce etwas über „ostdeutsche Pogrome gegenüber Zigeunern“ fallen ließ, dennoch meine ich, dass man es sich mit dem plakativen Faschostempel ein klein wenig zu einfach macht. Den unreflektierten Koscherstempel traue ich mich zwar auch noch nicht ganz auszupacken, aber das ist ja auch gewissermaßen Teil der Fazination, dass man die politischen Hintergründe nicht ganz so offensichtlich preisgibt. Sicher kann man das schon machen, wie im Falle von Der Feuerkreiner, die auf „Unsere Zeit“ pazifistische Botschaften eingebaut haben, Rome, die sich klar als „on the left side of things“ deklarieren, oder Jägerblut („1896-1906“ <3), auf deren MySpace-Seite ein "Kein Bock auf Nazis"-Banner prangt, aber zumindest im Falle von Death in June ist es der Faszination auf keinen Fall abträglich.

Ebenso geht's mir ja auch bei meinem Industrialsteckenpferd Ait!. Da könnte auch mal wieder ein neues Album kommen, jetzt wo der Typ seine Luxusmodeboutique fertig aufgebaut hat. 😀

Verzeihung, ja hab mich vertan. Wollte eigentlich EricAdams zitieren.

@ericadams

Was meinst du wie ich geguckt hab, als ich das erste mal diese wundervolle Musik mit anscheinend rechten Gedankengut gehört habe? Ich hab aber nicht blind einen Stempel abgegeben, sondern hinterfragt und geforscht. Genau dies macht das Genre ja so einzigartig. Es regt zum nachdenken an, zum hinterfragen. Die Musik ist mit Sicherheit nichts für solche die was schon voreingenommen an die Sache rangehen, den die werden immer ein Brett vorm Kopf haben!

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