The Adversary
achja? wo denn?
Gegenfrage: Kann ein soziales Engagement nicht auch aus rein weltlichen Motiven geschehen?
The Adversary
wer behauptet das denn?
Das christliche Menschenbild. Das Individuum wird als von Natur aus böse, schlecht und vor allem schuldig abgestempelt. Jesus war es nach christlicher Betrachtung, der diese Kollektivschuld auf sich nahm und dafür gestorben ist. Nur durch die Befolgung dessen, was Jesus predigte, kann das „Reich Gottes“ auf Erden erlangt werden. Dahingehend wurde eine Zeit lang alles Nichtchristliche als böse und schlecht abgetan und zeitweise gewaltsam bekämpft.
Ein anderes Indiz ist die Geschichte der Arche Noah. Gott sah, dass die Menschen böse wurden und er wollte sie mit Ausnahme der Familie Noahs auslöschen. Auch hier liegt ein total negatives Menschenbild zugrunde, welches besagt, dass man angeblich nur durch die Befolgung christlicher Wertvorstellungen ein „guter“ Mensch werden kann – damit verleugnet die Bibel die Tatsache, dass die Menschen ohne den sozialen Instinkt niemals so etwas wie eine Kultur aufbauen könnten oder gar überleben konnten. Nur durch das Zusammenspiel einer Gemeinschaft, gegenseitiger Hilfe und durch Zusammenhalt schaffte der Mensch es, die Urzeit zu überwinden und – zumindest oberflächlich gesehen – zivilisiert zu werden.
The Adversary
wieso sollte man sich Liebe verdienen müssen? Ist Liebe nicht das Recht und Gefühl eines Menschen das er sich nicht verdienen muss?
Würdest du Arbeiten gehen, wenn du das Geld auch umsonst kriegen würdest, die Arbeit aber im übertragenen Sinne sogar dafür sorgt, dass am Ende noch weniger bleibt?
The Adversary
Wieso sollte man an seinem Charakter arbeiten? Ein Mensch ist wie er ist und schluss.
Niemand wird als Lügner, Betrüger, Heuchler, Mörder, Kinderschänder, Nazi, etc. pp. geboren. Es ist allen vorran die Erziehung und es sind die persönlichen Erfahrungen, die einen Menschen zu dem machen, was er letztendlich wird. Meist sind es negative Erfahrungen und Schicksalsschläge, die einen Menschen reifen lassen. Vor allem aber ist es die Angst vor Konsequenzen, die ihn disziplinieren.
The Adversary
Justiz und Nächstenliebe sollte man getrennt voneinander sehen.
Darf ein Mörder nicht geliebt werden, aber trotzdem in den Knast kommen?
Es geht mir nicht um Extrembeispiele wie die Mörder, sondern alltägliche Begebenheiten wie Intriganz, Verlogenheit, Dekadenz, Unreife und Einfältigkeit. Alles könnte im Keim erstickt werden, wenn der Mensch nicht diese inkonsequente Gutmütigkeit in sich hat, die ich auf den Fakt zurückführe, dass wir nichtsdestotrotz in einem christlichen Abendland leben, was heißt, dass Glaube und Kirche zwar nicht mehr präsent sind, die ihnen zugrundeliegenden Verhaltensweisen aufgrund der einstigen Omnipräsenz dieses Wertefundus aber immer noch praktiziert werden.
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"Die Forderung unserer ach so toleranten Gesellschaft, andere Überzeugungen zu achten mutierte mittlerweile zu einer Forderung, keine eigene Überzeugung zu haben." http://www.lastfm.de/user/FurorTeutonicus/