Re: Der Untergang (Hitler-Kinofilm)

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minuteman

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EvilutionDas fängt schon damit an, das der Film schwarz/weiß ist. Das nimmt zum einen dem Grauen des Krieges seine Detailiertheit und lässt es seltsam diffus wirken. Auch wird durch dieses Stilmittel eine gewisse Distanz zum Zuschauer gewahrt, so als würde er ein Märchen schauen.

Dadurch das Film in schwarz-weiß ist, wird mir eher ein vertrautes Bild vor Augen geführt, denn aus jener Zeit sind für mich aus meiner näheren Umgabung nunmal keine Foto- oder gar Filmdokumente in Farbe erhalten, so daß der Film in Farbe auf mich eher fremder wirken würde. Der Film ist unabhängig von der Farbe schon unmenschlich genug.

EvilutionEin weiterer Punkt ist, dass wenn in einer Szene erst eine grausame Vorahnung den Zuschauer in Besitz nimmt und letztendlich doch nur Wasser aus der Dusche kommt, es dem Zuschauer viel zu leicht gemacht, zwischendurch doch einmal erleichtern aufzuatmen, oder zu sagen: Das ist Geschichte und heute nicht mehr möglich.

Ich denke schon, daß man die Angst der Juden sehr gut spüren und nachvollziehen kann und jeder erwartet eigentlich, daß Gas und kein Wasser aus den Duschen kommt. Als Verharmlosung möchte ich das nicht sehen.

EvilutionDadurch, dass der Film dann noch mit der Befreiung der KZ Insassen endet denkt man sich viel zu leicht „war ja alles garnicht sooo schlimm“.

Wie hätte der Film denn enden sollen? Hätten alle Juden im Film sterben sollen oder hätte man das zeigen sollen, was sich wirklich abgespielt hat, nämlich die Befreiung der Juden durch alliierte Streitkräfte? Wenn einer am Ende des Filmes denkt „war ja alles gar nicht so schlimm“, dann hat die betreffende Person entweder die ganze Zeit geschlafen oder sie hat eine politisch weit rechts orientierte Einstellung. (Die versuchen das nämlich immer so zu verharmlosen).

EvilutionTypische Hollywood Kacke also. Pearl Harbor muss ja auch unbedingt mit einem total lächerlichen und unrealistischen Gegnschlag enden und wenn der 11. September mal verfilmt wird, endet er Film garantiert damit, dass am Ende noch ein paar Feuerwehrmänner aus dem zig hunderttausend Tonnen schweren Trümmerhaufen rauskrabbeln.

Pearl Harbor…nach dem Überraschungsangriff der Japaner kam es zum Gegenschlag der Amis. Allerdings wird der Film schon etwas zu heroisch präsentiert. Vor allem die Liebesgeschichte darin stört doch sehr, wie ich finde.

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midriff-glockenspiel-fucking-pot-bullet-fart Ya gotta say it like ya fuckin' mean it at least. :wink: