Re: Neaera Tour-Tagebuch!

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Neaera_Armamentarium

Registriert seit: 10.10.2007

Beiträge: 7

Hi HAMMERheads,

und sorry für das späte Update. Wir haben einige stressige Tage und insbesondere Nächte hinter uns… Hier jetzt aber die nächsten Berichte:

Wien, 24.10.2007

Nach einer geruhsamen Nacht in der Backstage-Musikerpension kann man der heutigen Etappe von München nach Wien entspannt entgegensehen. Am späten Vormittag machen wir uns also auf den Weg.

Wir freuen uns alle auf eine weitere Show in der österreichischen Hauptstadt, wo wir während der letzten Jahre schon an die acht Mal Station gemacht haben. Und das nicht ohne Grund, denn die Konzerte dort garantieren immer eine Hammerstimmung. In der „Arena“, wo wir heute Abend zocken, waren wir das letzte Mal vor gut einem Jahr, zusammen mit unseren Kumpels von Misery Speaks. Und die Show war mit die beste auf der damaligen Österreich-Mini-Tour. Leider werden wir wohl diesmal die gewohnte Stadtbesichtigung ausfallen lassen müssen, da wir erst relativ spät ankommen werden und der Zeitplan dementsprechend straff sein wird. Schade, denn Wien ist einfach sehr schön.

Die Anreise

Die Autofahrt verläuft eher ereignislos (wie auch sonst) und wir treffen am späten Abend in Wien ein. Auf dem letzten Abschnitt der Fahrt folgen wir dem Deadlock-Bulli, da unser Navi leider das Straßennetz von Wien nicht eingespeichert hat. Wir Deppen! Leider scheinen die anderen ihre Navi-CD auch beim Ramschverkauf erstanden zu haben ;), denn die Fahrt führt statt über den Wiener Ring quer durch die Innenstadt.

Im Venue

Trotzdem sind wir pünktlich zum Get-In an der Wiener Arena, und es heißt erstmal: Essen fassen. Dann wird der obligatorische Soundcheck abgehakt. Auch der verläuft ohne Probleme und der Sound scheint auf jeden Fall schon Mal ähnlich dick wie in München. Das kann nur ein gutes Omen sein! Von der Arena sind wir aber auch nichts anderes gewohnt. Nach dem Soundcheck verstauen wir unseren Krempel im Hotel, das sich genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet.

Wie schon in München stehen auch heute nur die drei Bands des „Armamentarium“-Tour-Packages auf dem Programm. Optimal an einem Mittwochabend, da am nächsten Tag die Leute wieder früh aufstehen müssen. So können sich alle nach Leibeskräften auspowern!

On stage again

Und genau das passiert. Schon als Maintain bei kompletter Dunkelheit die Bühne entern, machen die Metalheads in der Arena ihrer Begeisterung mit lautstarkem Jubel Luft. Die Hamburger heizen dem Publikum richtig schön ein, und die Meute mosht sich warm für Deadlock.

Die sechs geben wie gewohnt von der ersten Sekunde an Vollgas und werden von den Wienern mit offenen Armen empfangen. Von vorne bis hinten können die Leute fast sämtliche Texte mitsingen. Die Kombination von Sabines Stimme und der derben Death Metal Sound-Wand verursacht echtes Gänsehaut-Feeling. Großer Sport mal wieder von Deadlock, die uns eine schwitzende, hoffentlich aber noch nicht komplett ausgelaugte Menge zur weiteren Verfügung übergeben.

Was dann folgt, ist eine Arena-Show nach Maß: Schwitzen, moshen, pogen, Circlepit, cowdsurfen und dann noch mal von vorne. Das scheint zumindest die Devise unserer Mitstreiter aus der Österreichischen Hauptstadt zu sein. Die erste Reihe lässt ununterbrochen die Matten kreisen, während weiter hinten die Einladungen zu den oben genannten Pit-Sportarten dankend angenommen und in die Tat umgesetzt werden. Gleich mehrmals wird im Kreis durch die aufgeheizte Arena gefegt, die an diesem Abend ihrem Namen alle Ehre macht. Die Wall of Death wird abermals relativ früh im Set eingebaut und klappt wie am Schnürchen. Auch das österreichische Publikum zeichnet sich durch ein hohes Maß an Disziplin und Toleranz aus; wer sich das Konzert lieber von weiter hinten ansehen will, wird in Ruhe gelassen, anstatt dass Unbeteiligte zur unfreiwilligen Teilnahme am Pit genötigt werden.

Als Benny den letzten Song ansagt und „ein paar von Euch“ bittet, ruhig mit auf die Bühne zu kommen, um Party zu machen, oder zwecks Crowdsurfen runter zu springen, verschwimmen die Grenzen zwischen Band und Publikum vollends. Zwischen 10 und 15 Leuten (sorry, ich konnte leider nicht genau nachzählen…) entern die Bühne und bangen mit Benny um die Wette, während der Rest von uns damit beschäftigt ist, sowohl das letzte verbliebene Maß an spielerischer Tightness, als auch das vom Umsturz bedrohte Equipment irgendwie über die Zeit zu retten! Irgendwie gelingt es, und bei der geforderten Zugabe rasten die Wiener dann wieder VOR der Bühne aus ;).

Damit geht eine weitere, jedoch hoffentlich nicht die letzte Wien-Show zu Ende. Und ich hoffe, dass ich die Reaktionen der Crowd richtig deute, wenn ich sage, dass wir gerne bald wiederkommen würden :).

Nach der Show passiert neben dem Load-Out nicht mehr fiel, da am nächsten Tag mit der Fahrt von Wien nach Schweinfurt die längste Tour-Etappe ansteht. Also geht es so schnell wie möglich in die Horizontale, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu ergattern…

Bis später,
Benjamin und Neaera

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