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h0azJo, hab das schon ein wenig ungeschickt formuliert, stimmt. Ich kann mit den Begriffen „relativ“ und „absolut“ aber sehr wohl umgehen und dein Statement klang für mich halt eben genau nach dem, was Leute typischerweise von sich geben, die sich bei der Gefährlichkeit/Akzeptanz von Drogen ausschließlich an der Rechtslage orientieren, nicht an Fakten (welche für mich übrigens eine sehr große Rolle spielen, dass es nie nur alleim um diese geht ist mir schon klar, vielleicht habe ich mich da auch doof ausgedrückt).
Ich entschuldige mich für die Schärfe, die ich da womöglich reingebracht habe.
Das mit der Rechtslage war übrigens nur ein Hilfsmittel. So ein Nachplapperer bin ich – das kann ich hoffentlich guten Gewissens sagen – noch nicht, als daß ich das einfach ungesehen übernehme.
Obwohl ich nun auch nicht glaube, daß beim Gesetzgeber ausschließlich Vollhonks sitzen, die diese Grenzziehung vollkommen willkürlich vornehmen.
abrakadabraja, deswegen solltest du keine argumente die auf wissenschaftlichen studien beruhen ignorieren, ohne selbst irgendwelche referenzen zu nennen.
1, also haben leute die zb. cannabis geraucht haben „schneller abgebaut“ als alkoholiker? interessant, und glaub ich dir auch nicht.
2, was das mit der autosuggestion betrifft: hast du überhaupt jemals irgendwas über diese substanzen gelesen? wenn ja, hättest du deinen beitrag so nicht geschrieben.
3, wir alle sprechen hier nicht über den kumulativen schaden den die droge an der gesellschaft anrichtet, sondern die gefahr FÜR DEN EINZELNEN. von absoluten zahlen redet NIEMAND, das interessiert anscheinend nur dich für dein strohmann-argument.überhaupt scheinst du dich der tatsache zu verwehren, dass die frage wie schädlich eine droge für den einzelnen ist eine wissenschaftliche ist – ansonsten würdest du nämlich eingestehen, dass zu ihrer klärung wissenschaftliche studien oder wenigstens überlegungen notwendig sind. du hast hier noch keine einzige genanntt bzw. dargelegt. solange du das nicht tust, sind deine postings hier auf gleicher stufe wie die argumente der hippies, die dir schwören dass gras keine einzige negative wirkung hat.
zu 3.
Wenn Du Dir meine Beiträge nochmal genau ansiehst, wirst Du feststellen, daß es mir gerade um individuellen Gefahr geht. Die Konotation mit dem „volkswirtschaftlichen Schaden“ wurde von anderer Seite eingebracht. Ich habe dazu im Kern nur gesagt, daß ich anerkenne, daß der „Gesamtschaden“ bei Alk und Nikotin höher ist. Mehr aber auch nicht. Und ich die individuelle Gefahr bei anderen Stoffen höher einschätze.
Was wissenschaftlich Referenzen betrifft, müsste man sich freilich erstmal einigen, worüber man spricht. Sonst ist das ganze wenig hilfreich.
Wenig hilfreich (und das ist noch milde ausgedrückt) ist insofern auch die von Dir zitierte Studie, weil Sie eben auch sehr divergente Faktoren vermengt, was nach deren Meinung Gefährlichkeit ausmacht. Darunter sind Kriterien der Eigengefährdung als auch soziale und gesellschaftliche Gefährdungsfaktoren. Die werden hier recht simpel zu einem undifferenzierten Brei zusammengekocht – das, was Du eben noch wortreich kritisiert hast.
Um zu diesem dubiosen Durchschnittswerten zu kommen, muß man ja die Faktoren irgendwie gewichten. Wie willl man das ernsthaft machen? Auch dazu habe ich keine nachvollziehbare Antwort gefunden. Es drängt sich der Verdacht auf, daß das eher willkürlich geschah.
Viel interessanter wären – und die Werte wären dann wenigsten ein bissl vergleichbar – besonders extreme Werte in einzelnen Kategorien. Angaben dazu habe ich nicht gefunden (wobei ich nicht ausscließen will, daß ich den Link nicht gefunden habe).
Also nach Methoden der empirischen Forschung (und ohne angeben zu wollen, aber damit kenne ich mich doch ganz gut aus) ist die Tabelle (Alk 72, Pilze 5) in dieser Form echt frei von Validität und Reliabilität. Und auf dieser undifferenzierten Tabelle/Studie irgendwelche Pauschalaussagen über Gefährlichkeit oder politische Empfehlungen abzuleiten ist schlicht unseriös.
Wenn ich böse gewillt wäre, müsste man den Veröffentlichern ja glatt unterstellen, daß es mehr um das kleine mediale Aufsehen und vielleicht Forschungsgelder ging. Aber so weit will ich mich mal nicht aus’m Fenster lehnen.
zu 2.
In Anbetracht der Unmengen potentieller Rauschmittel kenne ich auch nicht jeden. Von dem konkreten Stoff habe ich mal flüchtig gehört. Und eben weil ich nicht jeden kenne und (vermutlich wie Du) kein Biochemiker, Pharmazeut oder dergleichen bin, habe ich meinen Beitrag so geschrieben, wie ich ihn geschrieben habe. Freilich kann man sich unter Myriaden an Wirkstoffen einen raussuchen, bei dem die Langzeitschäden (vermeintlich) geringer sind. Diesen Verdacht selektiver Wahrnehmung habe ich jedenfalls.
Die Tatsache, daß man sich im Moment des Rausches selbst oder andere gefährdet oder kompromittiert kam übrigens bisher zu kurz. Und dieses Rausches wegen gibt es diese Mittelchen doch überhaupt: um billiger/schneller/intensiver/… zu seiner Realitätsflucht zu kommen. Und das ist es, was ich ja fast noch trauriger finde, als die unzähligen Folgeschäden.
zu 1.
Da war alles möglich dabei, teilweise auch mehrere Stoffe gleichzeitig. Der sporadische Tütenraucher war da noch eines der geringsten Übel. Es waren aber auch ein paar Kandidaten dabei, bei denen das sukzessive mehr wurde – ähnlich wie bei Alkoholikern. Nur das man da halt die persönlichen Veränderungen viel konzentrierter beobachten konnte, z.B. wie die immer lethargischer wurden.
Oder anderes Beispiel: ist vor Dir schon mal ein Kerl gesessen, zitternd, schwitzend, flennend und überhaupt völlig aufgelöst? Der hat sich am Vorabend, wie sich später rausstellte, Pep geschmissen, vermutlich auch noch verunreinigt, etwas Alk war sicher auch noch im Spiel, aber keine Mengen von denen man so ausrastet, wie der es Tat.
Der war, wie er so vor mir saß, noch gar nicht richtig vom Trip runter und hatte gerade realisiert, daß er sich beinahe an seiner Arbeitskollegin vergangen hat nachdem er gewaltsam in ihr Zimmer eingedrungen war. Und wimmerte mich an, ich solle ihn nicht entlassen (btw. ob er entlassen wurde, weiß ich nicht. Lag hier nicht in meiner Kompetenz)
Ach, wie war das? Alk, 72 Punkte Speed, 23. Ist doch Käse, ruiniert war er damit auf jeden Fall erstmal.
Wiegesagt, dieses Punktesystem ist der letzte Scheiß und suggeriert nur, die Auswirkungen wären direkt vergleichbar. Daraus die Aussage abzuleiten, der eine oder andere Stoff sei generell gefährlicher als der andere ist Humbug. Aber eine populärwissenschaftl. Studie mit so einem Aufreisser aufzupeppen ist freilich einfacher, als eine differenzierte wissenschaftliche Erkenntnis zu verkaufen. Und damit haben die sich völlig desavouiert.
Ach so, ich vergaß, Du glaubst mir ja nicht (warum auch immer). Schade
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Qui tacet consentire videtur!