Re: kifft ihr?

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abrakadabra

Registriert seit: 31.03.2008

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okay, als erstes würde ich hier grundsätzlich gerne festfestellen, dass du KEINE wissenschaftliche quelle jedweder art hier angeführt hast, obwohl du mehrfach für begründungen deiner ansicht, dass alkohol ungefährlicher als cannabis und die gängigen pyechdelika sei, aufgefordert wurdest. weiterhin hast du behauptet, dass du nicht glauben kannst dass „pilze“ wesentlich ungefährlicher seien als alkohol, was ob der tatsache dass du von pilzen nichtmal den hauptwirkstoff kennst (Psilocibin) eine komplett inkompetente aussage deinerseits war.

weiters hast du die 2010er „the lancet“ studie als populärwissenschaftlich und wenig hilfreich abgetan – schön, man kann daran sicher kritik üben. der grund für die punktebewertung war, dass die britische regierung das so wollte, und das spielt eine rolle weil das britische justizministerium diese studie bezahlt und in auftraggegeben hat, in der hoffnung damit ihre drogenpolitik rechtfertigen zu können. wie du dir unschwer vorstellen kannst, hat ihnen das ergebnis nicht gefallen.

so, jetzt zu deiner kritik gegenüber der punktewertung: was erstmal offensichtlich ist, ist dass die kategorie „die droge ist für die gesellschaft schädlich“ (und das ist die einzige kategorie anhand derer man überhaupt irgendwas verbieten darf) eine sinnvolle ist, und dass es drogen gibt die schädlicher sind als andere – zwar nicht in jeglicher hinsicht, aber im „für die gesellschaft relevanten durchschnitt“ (relativ für das individuum gesehen). so ist zb. heroin sicher schädlicher als coffein, auch wenn es situationen gibt in denen die einnahme von coffein gefährlicher wäre als die von heroin.
es wäre also möglich, wenn man wüsste was der „gesellschaftlich relevante durchschnitt“ ist, und wenn man die drogen genau kennt, die drogen nach ihrer gefährlichkeit für die gesellschaft zu ordnen – und dafür eignen sich numerische werte nunmal ziemlich gut. das ist es was die wissenschaftler versucht haben, nicht mehr und nicht weniger, und an diesem vorgehen ist per se NICHTS auszusetzen. klar, leicht ist es nicht, aber dafür haben wir ja experten die ihr bestes tun.
außerdem hat die studie die einzelnen gefährdungsgebiete nicht einfach zusammengekocht, ohne die einzelwertungen auch anzugeben, du kannst sie im von mir verlinkten papier nachlesen – auch das hast du offensichtlich nicht getan.

du hast geschrieben:

Die Tatsache, daß man sich im Moment des Rausches selbst oder andere gefährdet oder kompromittiert kam übrigens bisher zu kurz

das stimmt nicht. auch das wurde in der studie beurtielt, und sie kam zu dem ergebnis dass gerade bei alkohol die fremdgefährdung während des rausches extrem hoch ist – jetzt mal ehrlich: das verwundert dich? wie oft hast du schon einen angesoffenen gesehen / von einem gehört der jemandem ärger bereitet hat oder ihn sogar tätlich angriff? ca. tausendmal.

so, nun zu dem beispiel mit deinem arbeitskollegen, der am vorabend „speed“ genommen hat:
amphetamin hat eine wirkungsdauer von ca. 6 stunden, das passt mit deiner geschichte schonmal nicht zusammen, und so ein verhalten ist auch nicht normal. amphetamin („speed“) wird übrigens auch als medikament (hauptsächlin in den USA) bei ADHS verschrieben, die wirkungen die du geschildert hast könnten bestenfalls von einer starken überdosis (wieder: das problem ist hier die illegalisierung, ansonsten hätte er anständig dosieren können) oder verdammt viel pech kommen. mein tipp: es war kein amphetamin, und der arbeitskollege dachte dass es welches war – was wiederum ein gutes argument für die legalisierung von drogen ist.

es bleibt festzustellen, dass du dich in der position befindest (weil du etwas verboten haben möchtest), deine ansichten auch zu rechtfertigen – das hast du bisher nicht getan außer mit irgendwelchen schauergeschichten über leute mit zitternden händen, die IRGENDWAS genommen haben könnten – nur weil du kein pharmazeut bist, heißt es nicht dass du nicht nachlesen kannst, und dich gegebenenfalls informieren.