Re: kifft ihr?

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abrakadabra

Registriert seit: 31.03.2008

Beiträge: 4,809

Sei’s drum, was Du Dich an Deinen gammeligen Pilzen so aufgeilst:-|
Wie schon gesagt, unter Tausenden an Wirkstoffen kann man sich immer den rauskramen, den kaum einer kennt und der einem persönlich am besten in die Argumentationskette passt.

das ist schwachsinn, aus mehreren gründen: erstens hast DU angefangen mit den pilzen „pilze 5, alkohol 72 ,…“ und hast nicht die geringsten argumente dafür gebracht, warum das falsch sein soll. ganz nebenbei gehören psilocibinpilze zu den am häufigsten konsumierten psychedelischen drogen, und sind nicht nur ein einziger „wirkstoff“ aus tausenden.

Trotz dem solche Vergleiche mit Vorsicht zu genießen sind mal folgendes Beispiel daraus: ca. 2,4 Mio Cannabis-Konsumenten, davon ca. 380.000, die einen missbräuchlichen Cannabiskonsum praktizieren: macht knapp 16%.
Der Anteil an Menschen, die Alkohol missbrauchen, wird dort mit knapp 3% (2,4 % „Gefährlicher Konsum“ 0,4% „Hochkonsum“), beziffert. Meinetwegen zählen wir auch noch jene mit erhöhtem Risiko hinzu, trotzdem bleiben wir deutlich unterhalb der Margen des Cannabis.
Die Verhältnisse würde ich schon als signifikant bezeichnen.

Außerdem kommt noch hinzu, Zitat: „Durch den
Kontakt zu Haschischkonsumenten wird z. B.
die Wahrscheinlichkeit, mit anderen
illegalen Drogen in Kontakt zu kommen,
größer. Darüber hinaus deutet der sehr
frühe Konsum irgendwelcher psychotroper
Substanzen auf die unzureichende
protektive Wirkung der Familie und der
entwickelten Lebenskompetenzen (z. B.
Nein-sagen-können) sowie auf eine zu
frühe Außenorientierung an der altersgleichen
Bezugsgruppe und ihrem
(Konsum-)Verhalten hin. Es gibt deutliche
Hinweise darauf, dass auch die Wahl der
Erstdroge von soziokulturellen Faktoren
beeinflusst wird: So haben z. B. die Bewertung
der Substanz durch die Gesellschaft
und die wahrgenommene Gefährlichkeit,
neben der Verfügbarkeit, einen deutlichen
Einfluss auf die Wahl der Erstdroge.“

interessant, du verstehst offenbar nicht, dass der umstand dass zwei ereignisse gleichzeitig eintreten keine kausalität beweist.
wir wissen, dass alkoholsucht sehr schwer behandelbar ist, viel schwerer als cannabissucht – das wird niemand leugnen. außerdem verursacht alkohol wenn man ihn missbräuchlich verwendet permanente schäden, was von cannabis nicht zu erwarten ist, und auch die entzugssymptome bei alkoholsucht sind wesentlich gravierender.
der umstand dass 16% der cannabiskonsumenten und nur ein vergleichsweiser geringer prozentsatz der alkoholkonsumenten missbäruchliche verwendung betreiben, beweist NICHTS, weil man es auch anders erklären könnte, und zwar wie im zweiten von dir zitierten absatz: durch soziale faktoren. alkohol trinkt jeder, auch leute die sich nicht berauschen wollen – es gibt aber in unserer gesellschaft leute die sich berauschen wollen, und es ist wesentlich gesünder dies mit cannabis zu tun als mit alkohol.

Das ist sooo offensichtlich überhaupt nicht, weil nur die halbe Wahrheit. Und die These,
„die kategorie „die droge ist für die gesellschaft schädlich“ (und das ist die einzige kategorie anhand derer man überhaupt irgendwas verbieten darf)“ ist nicht nur ein recht schmales Brett, sondern auch höchst bedenklich!!!

Natürlich hat der Staat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber dem Individuum! Wozu gibt es denn bitte Menschenrechte, ein Grundgesetz usw. Zu der Fürsorgepflicht gehört natürlich auch, dem Einzelnen was zu verbieten. Läuft doch auf der Micro-Ebene Familie nicht anders oder wären Dir Eltern lieber gewesen, denen alles scheißegal ist, was Du anstellst? Die werden Dir doch auch Verbote erteilt haben, bevor Du Dich als kleiner Kerl womöglichl in Gefahr begibst.
Ich will Dir nicht unterstellen, Nazi zu sein, aber Du bedienst Dich deren Argumentationsstrang. Wenn man Verbote/Regeln nur auf das Wohl der Gesellschaft bezieht, hat das schon etwas sehr Totalitäres. Mit solchen Argumentationlinien wurde auch das Euthanasie-Programm begründet – was zählt schließlich schon das Wohl des Einzelnen? („Du bist nichts, Dein Volk ist alles“)
Für das Verbot von Drogen spielt die „Eigenschädigung“ eine ganz entscheidende Rolle – und das ganz zurecht, finde ich.

ahhahahahaha, so einen blödsinn habe ich schon lange nichtmehr gelesen.
dass gesetzte nur jene sachen (per strafe) verbieten dürfen, die für das zusammenleben der gesellschaft unerträglich sind, und gegen die man auf keinem anderen weg etwas tun kann ist auch in deutschland so, und um zb. die französische erklärung der menshcenrechte zu zitieren (artikel 5):
„Das Gesetz darf nur solche Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden. Alles, was durch das Gesetz nicht verboten ist, darf nicht verhindert werden, und niemand kann gezwungen werden zu tun, was es nicht befiehlt.“

weiters unterstellst du, dass sei naziargumentation:
wenn man das herausfinden will, braucht man sich nur eines fragen, und zwar:
haben die nazis der gesellschaft geschadet? ja, natürlich. also haben sie auf eine art und weise gehandelt, die schaden von der bevölkerung abwendet – damit wäre dein „argument“ widerlegt.

Dein Beispiel mit den Ärger machenden Besoffenen ist nicht unproblematisch.
Erstens: Besoffene erleben wir häufig, weil es schlicht die häufigste Droge ist und es vermeintlich einfach zu diagnostizieren ist. Wir sind in unserer Wahrnehmung daran gewöhnt. Deshalb nehmen wir nicht wahr, wenn die Ursachen andere sind, sich aber vielleicht in ähnlichen Symptomen äußern. Diese Fälle geschehen also, wir nehmen sie nur nicht als solche wahr.
Zweitens: Wir nehmen – ob unbewußt oder nicht – nur jene Fälle wahr, die uns in unsere Meinung passen (selektive Wahrnehmung).
Drittens: die Eigen-/Fremdgefährdung anderer Drogen kann sich subtiler äußern (z.B. Beschaffungskriminalität), als das öffentliche Gepöbel eines Besoffenen.

ad 1,
mag vielleicht für crack und ähnliches zeug stimmen, für die meisten anderen drogen ist das kompletter schwachsinn. bekiffte leute sind nicht aggressiv (im gegensatz zu angesoffenen), und leute die psychedelika genommen haben schon gar nicht – die sind sich nämlich wohlbewusst wie verletzlich sie in ihrem zustand sind.
ad 2,
wieviele bekiffte leute hast du schon gesehen, die dadurch wesentlich aggressiver wurden? oder wieviele die pychedelika genommen haben? auch für diese behauptung hast du nicht die geringsten belege.
ad 3,
beschaffungskriminalität ist ein argument für die legalisierung, nicht gegen sie.

Der Vorfall war gegen 3 Uhr nachts, der Kerl saß bei mir gegen halb acht oder acht auf’m Stuhl zum Interview, ergo waren es 4 bis 5 Stunden.
Wie schon gesagt, „Medizin oder Gift“ ist oft eine Frage der Dosis. Wie nun die genaue chemische Zusammensetzung des Zeugs war, das er sich da reinpfiff, weiß wohl keiner, als Speed hat er es jedenfalls gekauft und unser Doc hat es bestätigt. Das traurige daran finde ich ja, es überhaupt zu tun: es in diesem Wissen (also vorsätzlich) zu kaufen und einzuwerfen, wohl wissend, was das zur Folge haben kann – die Frage, was dann tatsächlich drin war, ist erstmal sekundär.

wie gesagt: amphetamin gilt als recht sicheres medikament (im krassen gegensatz zu alkohol), und ich habe es auch selbst schon einmal (1x im leben) eingenommen – in meinem fall war es aber kein müll vom schwarzmarkt, sondern reines pharmazeutisches amphetamin. derartige wirkung ist bei mir nichtmal im ansatz aufgetreten, und wenn das zu erwarten wäre WÜRDE MAN ES NICHT VERSCHREIBEN!!!! (man muss dazu sagen, dass geschnupftes amphetamin einen schnelleren onset hat, trotzdem sind die wirkungen vergleichbar.)
wieder: dieser absatz ist ein argument FÜR die legalisierung, nicht gegen sie.

Wenn das unter medizinischer Aufsicht kontrolliert verabreicht wird, lass ich mir das ja noch eingehen. Aber ich wehre mich dagegen, daß jeder dahergelaufene Hanswurst – bestenfalls mit pharmazeutischem Hausfrauenwissen – ein Zeug verticken darf, daß bei falscher Anwendung bzw. Mixtur solche Wirkungen hervorruft.

dagegen bin ich auch – es muss strenge qualitätsstandards für sowas geben. übrigens würde ich die legalisierung von amphetamin (auch komplett reines) problematisch finden, und zwar nicht wegen der verwendung als partydroge, sondern weil leute es leistungssteigerung einsetzten würden. wenn jeder student (und das ist in amerika häufig) mit sowas anfängt, halte ich es für bedenklich. soll man lieber was anderes legalisieren, das nur als partydroge verwendet wird, dann braucht auch keiner mehr amphetamin (außer die mit ADHS, und die bekommen sowas sowieso).

Außerdem kann mir keiner erzählen, daß durch Legalisierung die Qualität der Stoffe zunähme. Das Einzige, was dann eintritt, ist Wettbewerb! Selbst wenn Du’s über Lizenzen regeln willst, kannst Du den Schattenmarkt kaum verhindern. Und wollen wir wirklich Wettbewerb bei so sensiblen Zeug? Es wird immer genug Halunken geben, die den Stoffen noch mehr perverse Sachen beimengen, um im Preiskampf zu bestehen und die Leute an sich zu binden. Andere machen vielleicht auf edel und teuer, mit hochkonzentrierter Wirkmenge, die dann besonders schwer zu handhaben ist.

das ist auch aus mehreren gründen blödsinn:
1, funktioniert das heute bei medikamenten auch – oder hast du angst, dass deine antibiotika wegen des wettbewerbs gestreckt sein könnten? ich wäre für STRENGE QUALITÄTSSTANDARDS, so wie bei allen anderen heute legalen drogen (aka. medikamenten).
2, ist die herstellung der meisten heute verwendeten drogen recht billig, wenn man es einmal kann, und wie gesagt: qualitätsstandards und so.
3, würde durch legalisierung die drogen wesentlich leichter handhabbar machen, weil man dann endlich wissen könnte wieviel wirkstoff man wirklich zu sich nimmt, und auch dememtsprechend dosieren – so wie bei heutigen medikamenten AUCH.
früher war LSD legal, und konnte in der apotheke erworben werden, und im gegensatz zu heute war die dosierung unglaublich einfach, weil MAN GENAU WUSSTE WIEVIEL LSD IN EINER KAPSEL IST!

STOP !!! . „Es“ bleibt schon mal überhaupt gar nix festzustellen. Wenn überhaupt, stellst Du etwas „für Dich“ fest, aber ich halte auch das eher für eine steife Behauptung. Den Schuh von wegen der Rechtfertigung ziehe ich mir ja überhaupt nicht an. Rechtfertigung setzt ja voraus, sich wissentlich in einer moralisch schwächeren Position zu befinden. Und das trifft schlichtweg nicht zu.

welche seite sich rechtfertigen muss hängt NICHT davon ab, wer sich „in einer moralisch schwächeren position“ befindet, sondern wer etwas VERBIETEN will. derjenige, der in die allgemeine handlungsfreiheit eingreiften möchte (aka. der gesetzgeber) muss RECHTFERTIGEN, warum das unbedingt notwendig ist, und auf keinem milderen wege möglich. dass du das nicht anerkennen willst, widert mich eigentlich an.

Daß angeblich die Reinheit der Stoffe besser würde…. das ist bislang aber über den Status einer Behauptung auch kaum hinausgekommen.

qualitätsstandards, kennst? funktioniert heute bei medikamenten ganz gut, finde ich. jedenfalls habe ich keine angst, dass mein aspirin mit waschpulver gestreckt sein könnte.

Rechtfertigungstendenzen erkenne ich am eher in Deinem letzten Posting. Vorher lese ich noch von totaler Freigabe, dann fängst Du an zu erzählen, daß Du sehr strenge Regeln für Dich festgelegt hast, es erst 5 mal gemacht hast usw. ergo man doch ganz schön aufpassen muss.

die regeln die ich genannt habe, sind dazu da die qualität der drogen halbwegs zu sichern. was mir irgendein abgefuckter drogendealer verkauft weiß ich nicht. das ist ein problem, dass es bei legalisierung nicht geben würde, und es hat auch in der vergangenheit gut funktioniert.
dass ich erst 5x in meinem leben psychedelika eingenommen habe, liegt nicht daran, dass ich sie für besonders gefährlich halte, sondern weil ich einfach keine lust hatte es öfter zu tun. psyechedelika (fast alle gängigen) sind eben nicht suchterzeugend, und nach deren einnahme hat man keinen drang es nochmal zu tun – eher im gegenteil.

Pharmezeut bist Du ja scheinbar auch nicht. Insofern isses ja noch die Frage, was man mit dem eingeschränkten Sachverstand verstanden zu haben glaubt, insbesondere wenn – und des Eindruckskann ich mich nicht erwehren – man sich vornehmlich Quellen bedient, die einem nur das bestätigen, was man vorher bereits mehr oder weniger zu wissen glaubte. Oder isses reiner Zufall, daß unter den unzähligen Studien genau jene windige Einzelgängerstudie hervorzaubert wird, die einem genau das zu bestätigen scheint?

du hast von drogen keine ahnung, und bist auch deshalb nicht imstande die qualität dieser studie zu beruteilen, sorry. ich finde das maßlos arrogant von dir, und darauf werde ich auch nichtmehr eingehen.

Klar, das Leben ist nie ohne Restrisiko, aber muß man es das Schicksal so herausfordern? Das Risiko beim Motorrad fahren (falls das im ersten Post gemeint war???) kann ich durch meine Fahrweise wenigstens noch selbst beeinflussen.

wieder: du machst aussagen bezüglich der gefährlichkeit von psychedelischen drogen. (SO HERAUSFORDERN!!!!?!?!?!??!“) rechtfertige das bitte.

übrigens: es ist auffallend, dass du dauernd abschweifst, ständig irgendwo neue feuer entfachst (zb. deine faschismusvorwürfe, deine lächerlichen einwände bzgl. der noch schlimmer werdenden qualität im falle einer legalisierung usw.), und solche rhetorischen tricks gehen mir auf die nerven. außerdem sind deine langen beiträge kein zeichen von kompetenz, sondern von schlechtem stil.