Re: kifft ihr?

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blacklebaron

Registriert seit: 29.02.2004

Beiträge: 620

OK, so lange der Besuch unterwegs ist, als Fortsetzung…

Deconstruction
Findest du aber nicht seltsam – obwohl dieser Vergleich „unangebracht“ ist – das man heute, trotz anderer Umstände, mit genau den selben Problemen zu kämpfen hat, wie damals? Die Repressionspolitik hat noch nie funktioniert und wird es auch nie.
Soweit ich informiert bin, ist der Konsum anfänglich abgeflacht (was zu Beginn ja auch logisch erscheint), hat aber dann permanent bis zum Ende zugenommen.

Nein, finde ich nicht seltsam, weil viele der Fehler wieder gemacht werden. Das Gedächtnis scheint kurz, und eine veritable Auswertung der Erfahrungen hat wohl auch nicht stattgefunden.
Was das Trinkverhalten betrifft, habe ich das genau gegenteilige Informationen. Aussage gegen Aussage…

Deconstruction
Und inwiefern haben wir aus unseren Fehlern gelernt?
Blühernder Schwarzmarkt, Mangel an Prävention und Behandlungsmöglichkeiten von Konsumenten, Kriminalisierung von Konsumenten (Mehrjährige Haftstrafen für Grower mit wenigen Pflanzen!), gesundheitsschädigende Streckmittel, explodierende Preise und daraus resultierender finanzieller Ruin für Konsumenten mit all seinen Folgen, Unberechenbarkeit von Wirkstoffgehalt bzw. Wirkstoffzusamensetzung und daraus folgende Überdosierungen mit Horrortrips oder auch Gesundheitsbeschwerden bis hin zum Tod, Wenigereinnahmen von Steuern und Mehrausgaben für Polizei und Gerichte in Milliardenhöhe.. Die Liste kann man noch länger fortführen.
Und das alles ohne Einschränkung der Verfügbarkeit von Drogen. Da hilft auch Schweden nicht, wo weniger gekifft wird, dafür aber deutlich mehr härtere Drogen konsumiert werden.

– Wiegesagt, viele methodische Fehler werden nachwievor gemacht.
– Grower ist doch mal primär Prduzent und nicht Konsument???
– Klar, Drogenbekämpfung ist nicht für lau zu haben. Einer der methodischen Fehler ist halt auch, daß man nicht bereit ist, anfangs massiv Geld in Hand zu nehmen, um konzertierte Maßnahmen in die Wege zu leiten. Statt dessen iwird über Jahrzehnte Geld reingepumpt, ohne großen Nutzen zu erzielen. Ich möchte das mal mit der Chemie vergleichen: willst eine chemische Reaktion (sagen wir: Holz anzünden) in Gang setzen, brauchst eine Aktivierungsenergie. Danach verläuft die Reaktion exotherm. Also mußt Du zum Initiieren mal mit der Flamme voll draufhalten. Das ständige Erwärmen der Holzes mit dem Föhn wird nicht dazu führen, das es zum Brennen anfängt.
– Und Freigabe heißt, um im Beispiel zu bleiben, dem Holz zuzuschauen und zu hoffen, daß es sich spontan selbst entzündet.
– Was die Kosten betrifft: siehe 2. Auftählung. Außerdem schon mal was von Opportunitätskosten gehört?

Deconstruction
Zeige mir Quellen, die belegen, dass es einen Zusammenhang zwischen härteren Strafen und Rückgang des Konsums (aller Drogen insgesamt) gibt. Dann gehe ich weiter darauf ein. Du behauptest zwar gerne, aber Beweise lieferst du nicht. Ich habe hingegen Quellen, die das Gegenteil aussagen. Kannst dir ja die prozentuelle Zahl der Drogentote im internationalen Vergleich mal Ansehen, die repressivsten Länder haben die meisten, die liberalsten die wenigsten.
Oder ich such einfach mal die Studie aus, die darlegt, dass es keinen Zusammenhang zwischen höherem Strafmaß und Rückgang des Konsums gibt. Ist sehr viel Arbeit, aber was tut man nicht für eine verwirrte Seele :haha:

Und wieder: Repression =/= Härte der Strafe
Du wirfst die beiden Begriffe hier ständig durcheinander.
Und einen Zusammenhang wie Du ihn oben einforderst werde ich Dir nicht liefern, weil ich ihn nie behauptet habe – unabhängig davon, ob es vielleicht gibt oder auch nicht.
Überhaupt scheint Dein Blick manisch darauf verengt zu sein, daß Repression automatisch nur Bestrafung bedeute. Eine sehr verkürzte Blickweise. Vielleicht sollte man sich erstmal einigen, worüber wir bei Repression sprechen, wie wär’s mit Aufklärung + Sanktionierung + Hilfe

Deconstruction
Das sind doch zwei Grundverschiedene Dinge, was soll das aussagen?

So grundverschieden sind sie auch nicht, weil beide andere Menschen schädigen, die einen unmittelbar, die anderen mittelbar.

Deconstruction
Sag mir, wieso ich mir vom Staat vorschreiben lassen muss, welche Droge ich zu nehmen habe, und welche nicht, obwohl meine Alternativen gesünder sind und mir einfach besser liegen.
Wieso muss ich mich dafür bestrafen lassen, und andere saufen sich jedes Wochenende voll?
UND WIESO MUSS ICH GESETZE AKTZEPTIEREN, DIE NACHWEISBAR KEINEN EINZIGEN NUTZEN HABEN, DAFÜR ABER ETLICHE NEGATIVEN AUSWIRKUNGEN? Weil irgendeine Partei für ein paar Wählerstimmen an diesem sinnfreien Konstrukt festhält? Nein Danke.
Drogenkonsum ist kein Verbrechen, nur weil es vom Staat so betitelt wird.

Weil wir in einer Demokratie leben?! Die Mehrheit will das halt so, ob man das nun gut und vernünftig findet. Glaubst Du, ich finde alles supi, was mir so vorgeschrieben und abverlangt wird?
Du kannst Dich ja politisch engagieren (mach ich auch) und für das eine oder andere eintreten und versuchen, Gesetzte zu ändern, wenn der Leidensdruck so hoch ist.
Ich persönlich finde aber, auch Gestzte sind (wenn sie nicht grade menschenverachtend o.ä. sind) einzuhalten, wenn sie einem nicht passen. Sonst macht bald jeder, was er will, dann können wir uns als Gesellschaft auch auflösen. Wir klagen sowieso auf hohem Niveau, was man sich in Deutschland alles erlauben kann, davon können weite Teile der Menschheit nur träumen. Und deswegen müssen Gesetze auch exekutiert werden.
Davon abgesehen, für jene, die sich Volllaufen lassen, habe ich genauso das geringste Verständnis und würde mir wünschen, man hätte mehr Handhabe gegen die.

Deconstruction

Dafuq? (<- bedeutet wtf?) Du bist derjenige, der mir keine Beweise für seine Thesen liefert. Ein netter Schreibstil und die Aneinanderreihung von oft unbedeutenden Argumenten und Behauptungen macht eben alleine noch nichts her. Zeig mir doch bitte nur eine Studie, die aussagt, dass die Repression in irgendeiner Art Erfolg hat. Nur eine. Unbedeutend? Ganz schön vorlaute Aussage für jemanden, der noch keine der "unbedeutenden" Argumente ernsthaft durchbrochen hat oder der dies zu tun versucht, indem er Begriffe recht willkürlich verwendet und Unterstellungen macht. [QUOTE=Deconstruction;2203340] Hä? Klar, wenn der Staat Drogen abgibt, fügt er schädliche Streckstoffe bei, um den Gewinn zu steigern 😆 Das kann doch nicht dein ernst sein. Befass dich mal mit Repression in bezug auf Heroin, wird dir vielleicht auch die Augen öffnen. Repression, wir drehen uns langsam im Kreis. Wo stand in meinem Post etwas davon, daß der Staat Streckstoffe beifügt? Wieder mal ne Unterstellung, siehe oben. Am illegalen Markt, der mMn weiter bestehen bleiben würde, dort werden noch mehr Streckstoffe hinzugefügt. [QUOTE=Deconstruction;2203340] Hahahahaha. Gerade durch Repression kommt man doch, um an leichte Drogen zu gelangen, in Kontakt mit härteren Drogen. Oh mann, das habe ich doch gar nicht bestritten. Ich habe doch sogar selbst eine Quelle zitiert gehabt, diegenau das sagt!!! Langsam ärgere ich mich schon, andauernd Sachen korrigieren zu müssen, die einem in den Mund gelegt werden. Viel wichtiger ist doch die Frage, wieso wollen die überhaupt an das Zeug, durch das sie dann auch an das härtere Gelumpe kommen bzw. wieso besteht überhaupt eine Nachfrage? Nicht nur, aber schon auch ganz erheblich, weil es eben salonfähig gemacht wurde, weil das Bewußtsein für die Gefährlichkeit fehlt (und bevor DuDich aufregst, das beziehe ich genauso auf Alk wie auf Cannabis) [QUOTE=Deconstruction;2203340] Wieso ist die Prävention hierzulande so scheiße? Weil das gesamte Budget in Repression fließt, die wiederrum keinerlei positive Auswirkung hat, sondern nur neue Probleme schafft. So einfach ist das. Und den Sinn der momentanen Grenzziehung von Drogen hast du mir auch noch nicht erläutert. Die Parole wiederholt sich. Die Grenzziehung habe ich schon insoweit erläutert, als ich es mir als Außenstehender erkläre. Entweder hast Du sie nicht verstanden oder schon wieder vergessen. [QUOTE=Deconstruction;2203340] Du willst die momentane Richtung ja nicht nur beibehalten, sondern gar verschärfen 😆 Das suggeriert doch, dass du es für den richtigen Weg hälst. Und die Defizite unsrer Drogenpolitik scheinen dir nicht klar zu sein, sonst würdest du diese Meinung nicht vertreten. Ich wiederhole das nicht nochmal alles, siehe oben [QUOTE=Deconstruction;2203340] [URL]http://lmgtfy.com/?q=war+on+drugs+gescheitert Tob dich aus. Da gibt's nix auszutoben. 1. Man ist weder organisatorisch an die Quellen gekommen (der beächtliche Teil an Produzenten sitzt ja nicht in den USA) 2. noch hat man die NAchfrage nach dem Scheiß in den Griff bekommen. Man hat also nur an Symptomen herumlaboriert.

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Qui tacet consentire videtur!