Re: SirMetalheads Empfehlungen im Viking/Pagan/Folk Metal-Bereich

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SirMetalhead
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SirMetalheads Tipp Nr. 14

Frostmoon – Tordenkrig

1. Skogsrost
2. Vikingmakt
3. Iskaldt Raseri
4. Norgesriket Hylles
5. Hersker Av Mörket
6. For Alltid
7. A Funeral Memorial
8. Behind The Snowcovered Mountains
9. Attack Of The Northern Frostwinds
10. Black Bestial Funeral

Gesamtspielzeit: 34:05

Ich schlage vor, während dem Lesen die Myspace-Seite zu öffnen, denn leider kann ich keine Samples im Internet finden. 2 Lieder von diesem Album kann man jedoch anhören.

Wie stellt man sich einen typischen Wikingerüberfall auf eine Hafenstadt vor? Kaltherzig, schnörkellos, brutal, wild und dennoch nicht planlos. Und trotz dieser ganzen Furore war dieses Thema immer schon mit einer gewissen Faszination und Eleganz behaftet: Nordmänner kommen aus der Dunkelheit und hinterlassen nichts als Blut und Chaos. Und genau so darf man sich Frostmoons Musik vorstellen. Keine Geigen, kein Heldenpathos, keine Bier-Hymnen. Schlicht und einfach dunkle, rohe Gewalt. Denn Frostmoon besitzen im Vergleich zu ihren sämtlichen Nachahmern vor allem eines: Authenzität. Man versucht nicht verkrampft, skandinavische Stimmung zu erzeugen, indem man zum hundertsten Mal Odin und seine Krieger über die Felder reiten lässt, sondern verlässt sich hierbei gänzlich auf die Musik. Und die war schon 1999, als dieses Album zum ersten Mal in dieser Form veröffentlicht wurde, mehr als aussagekräftig. Der Hauptteil des Sounds wird von den Gitarren getragen, die mal furios-sägend, mal zäh und kalt daherkommen. Des weiteren verfügen Frostmoon über einen ausgezeichneten Drum Sound. Es wird nicht einfach durchgezimmert – immer wieder sorgen interessante Fill-Ins und Spielereien für ein Aufhorchen. Ganz weit im Hintergrund vernimmt man manchmal Keyboardklänge, jedoch bei weitem keine klebrigen Teppiche.
Was unterscheidet Frostmoon also von einer stinknormalen Black Metal Band? Trotz des eisigen Klangs findet sich in der Musik noch Platz für mehrstimmige Gesänge. Sie halten sich mit der krächzenden Stimme im Gleichgewicht und machen jedes Stück zu etwas Besonderem. Anstatt proletenhaften Gegröhle oder einem starken Tenor (um auch mal positive Gegenbeispiele zu nennen) erklingen fast schon sanfte und angsteinflößende Chöre. Denn das Wikingerleben bestand nicht nur aus ruhmreichen Schlachten und Festmählern sondern war vor allem auch geprägt durch den Kampf ums Überleben und lange Fahrten auf rauher See. Man höre hierzu den zweiten Myspace-Song „A Funeral Memorial“.

So schnell und überraschend wie sie gekommen sind, verschwinden die Nordmänner auch wieder in der Dunkelheit, denn nach einer guten halben Stunde ist das Album auch schon vorbei. Doch in diesem Fall halte ich das für absolut ausreichend.
Frostmoon haben mit ihrer Mischung aus Black Metal und symphonischen Elementen ein einzigartiges und doch schlichtes Werk geschaffen, von dessen Erhabenheit sich so einige Bands ein paar Scheiben abschneiden könnten.