Re: Jahresbilanz 2008 – und Ausblick auf 2009

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xkillwithpowerx

Registriert seit: 25.12.2003

Beiträge: 7,966

Was aktuelle Musik betrifft, war dieses Jahr für mich eigentlich recht unspektakulär. Interessante Neuveröffentlichungen gab es kaum, daher komme ich auch nur auf ne Jahres Top 5. Die aktuelle Entwicklung im Death Metal, was ja eigentlich mein Lieblingsgenre ist, gefällt mir einfach überhaupt nicht, weder der Stil, noch der Sound. Die immer penetranter werdenden Pro Tools Exzesse in den Studios finde ich langsam wirklich nicht mehr feierlich, man könnte beim Hören fast meinen, im Death Metal werden nur noch Drum Computer benutzt. Außerdem ermöglicht die neue Technik auch mäßig talentierten Musikern, auf CD ultratechnisch rüberzukommen – live enttäuschen solche Bands dann aber maßlos. Das kotzt mich einfach nur unglaublich an, sodass ich an aktueller Musik (insbesondere Metal) fast komplett das Interesse verloren habe.
Doch eine gute Seite hat das natürlich auch gehabt, denn dadurch habe ich etliche ältere Perlen für mich entdeckt, vor allem aus den 70ern im den Bereichen Rock, Hard Rock, Prog Rock und Fusion. Die Aufnahmen aus dieser Zeit haben genau das zu bieten, was ich momentan im Metal vermisse: Ehrlichkeit und Authenzität. Virtuose Kabinettstückchen gibts hier auch genug (und hier kann man sie auch „glauben“), von großartigen Kompositionen ganz zu schweigen. Tolle neue Klangwelten haben sich mir da erschlossen und ich denke, das wird sich im nächsten Jahr auch in verschiedenen Bereichen fortsetzen. Dennoch würde ich mir wünschen, dass vielleicht auch bei neuen Veröffentlichungen ab und zu mal wieder was interessantes für mich dabei sein wird..

Und hier dann noch die guten, alten Listen:

Top 5 (erschienen 2008)

1. Synaptic – Distortion Of Senses
Das ist mein absoluter Ernst. Mir egal, ob das arrogant rüberkommt, aber in dieser EP steckt neben jeder Menge Herzblut quasi die Verwirklichung meiner musikalischen Ideale. Da wäre es ja ziemlich seltsam, wenn ich sie nicht lieben würde.

2. Origin – Antithesis
Auf jeden Fall ne saustarke Platte, vor allem ne krasse Weiterentwicklung und gemessen am engen Rahmen des Genres sogar sehr abwechslungsreich. Außerdem angenehm zeitgemäß, ohne sich dem Trend anzubiedern.

3. Arsis – We Are The Nightmare
Schwächer als der Vorgänger, aber alles in allem schon noch sehr gut. Was nervt, sind die viel zu eingängigen Trällermelodien, die hier und da auftauchen (vor allem in den vom neuen Gitarristen komponierten liedern), und die zu glatte Produktion.

4. Cryptopsy – The Unspoken King
Ungewöhnlich für Cryptopsy und nicht alle Experimente gelingen, aber das ist mir lieber als Stillstand und Wiederholung.

5. Decrepit Birth – Diminishing Between Worlds
Zwar gut, aber leider weit weniger als erwartet. Hier wurde verdammt viel Potenzial verschenkt, da zu sehr auf Melodie und Technik gesetzt und auf brachiale Härte verzichtet wurde. Live aber klasse.

Top 20 Alben (persönlich entdeckt 2008):

1. Yes – Close To The Edge
2. Yes – Relayer
3. Spastic Ink – Ink Compatible
4. Jethro Tull – Thick As A Brick
5. Queen – A Night At The Opera
6. Supertramp – Crime Of The Century
7. Mahavishnu Orchestra – The Inner Mounting Flame
8. Yes – Tales From Topopgraphic Oceans
9. Heavenly – Dust To Dust
10. Twisted Into Form – Then Comes Affliction To Awaken The Sleeper
11. The Moody Blues – Days Of Future Passed
12. Rush – 2112
13. Yes – The Yes Album
14. Emerson, Lake and Palmer – s/t
15. Cast In Silence – First
16. Deep Purple – Deep Purple
17. Yes – Fragile
18. Camel – Moonmadness
19. Bodies In The Gears Of The Apparatus – Simian Hybrid Prototype
20. Totenmond – Fleischwald

Beste Konzerte:
Mit Abstand am besten war auf jeden Fall Manilla Road beim KIT X, das war wirklich „Metal to the Bone“. Das Festival war ohnehin ganz großes Kino, auf jeden Fall das beste, auf dem ich bisher war, und es dürfte schwer werden, das noch zu toppen.
Dann waren noch Iron Maiden in Belgien ziemlich geil, At The Gates in Wacken, Cryptopsy in Frankfurt, Birdflesh in Mainz und zu guter letzt beim KIT XI Tokyo Blade und Nasty Savage mit Fernseher Action.
Ein wenig enttäuscht war ich hingegen von Cephalic Carnage (warn beim letzten mal viel agiler und energiegeladener), Carcass (ziemlich seelenlose Reunion), Flotsam & Jetsam (warn OK, aber unter ner Special Old School Show stell ich mir was anderes vor) und Alchemist (lags am miesen Sound, oder haben die nur ihre primitivsten Lieder gespielt?“).
Insgesamt aber konzerttechnisch ein verdammt starkes Jahr, was wohl auch mit meinem neuen Wohnsitz zu tun hat.