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DashDen Grave Digger-Konzertbericht hab ich auch nicht entdeckt. Es gibt aber einen von Schöwe hier im Forum.
Richtig. Das ist der, der im Heft landen sollte, aber in letzter Minute rausgeflogen ist aus Platzmangel, daher ist das noch fälschlicherweise im Index vertreten.
Hier nochmal für alle Fans Andreas‘ Bericht:
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Grave Digger
+ Astral Doors + StormHammer
München: Backstage
Über 400 Fans entscheiden sich gegen die am selben Abend in München spielenden Megadeth – und sollen ihr Kommen nicht bereuen. Denn alleine die Lokalmatatoren von StormHammer trumpfen mit kompromisslosen Kampfeshymnen vom Feinsten auf und schwören die Gemeinde so passend auf den Abend ein. Zwar gehen in dem Bass-lastigen Gewummer sämtliche Gitarren unter, und der stimmlich angeschlagen wirkende Shouter Tommy Lion kann sich aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht so austoben, wie er möchte. Doch die Fans haben ihren Spaß, beordern die fünf Münchner nach der das Set abschließenden obligatorischen Eigenhommage ‚StormHammer‘ sogar noch mal zurück auf die Bühne.
Die Schweden Astral Doors schlagen eine rockigere und atmosphärischere Gangart ein, wie die gleich als Einstieg gewählten beiden Opener des aktuellen Albums EVIL IS FOREVER zeigen: Bereits während ‚Bride Of Christ‘ gerät Frontmann Nils Patrick Johansson derart in Ekstase, dass er sein Shirt ins Auditorium schleudert. ‚Evil Is Forever‘ mutiert zu einem Tribute-to-Rainbow-&-Black-Sabbath, zumal Johansson mittendrin ein ‚Heaven And Hell‘-Zitat einbaut, und auch in der Folge wird Improvisationsvermögen groß geschrieben. ‚Cloudbreaker‘ und ‚Man On The Rock‘ vom Debüt OF THE SON AND THE FATHER beenden schließlich eine kurzweilige und viel zu kurze 1a-Performance – wenigstens für eine Zugabe hätten sich die nordischen Hard-Rocker noch einmal blicken lassen können.
Grave Digger wiederum fahren ein Best-of-25-years-Programm auf, das es in sich hat: ‚The Last Supper‘, ‚The Grave Dancer‘, ‚Excalibur‘ – spätestens hier steht der Saal Kopf. ‚Headbanging‘ Man‘ kommt auch mal wieder zu Live-Ehren, der Mitsing-Refrain von ‚Valhalla‘ treibt die Stimmung gen Siedepunkt, die Stakkato-Hymne ‚Knights Of The Cross‘ wirkt auch nicht unbedingt beruhigender, und ‚In The Dark Of The Sun‘ verjagt eventuell aufkommende Muskelkater im Nackenbereich per Bang-Gegentherapie im Nu. Dazwischen immer wieder eingestreut: Schätzchen wie ‚The House‘ (THE GRAVE DIGGER) oder ‚Twilight Of The Gods‘ (RHEINGOLD) beziehungsweise neuere Standards à la ‚Grave In The No Man’s Land‘ und ‚Black Widow‘ (THE LAST SUPPER), die das Zeug zu Evergreens haben. Mani Schmidt ackert scheinbar aus dem Handgelenk für zwei Gitarreros, während „olle Bolles“ wandlungsfähige Stimme bei ‚Morgana Lefay‘ und ‚Lionheart‘ besonders zur Geltung kommt. Dankenswerterweise gibt es keine Soloeskapade, sondern Rock’n’Roll voll auf die Zwölf; einfache, aber effektvolle Lichtshow ohne Pyros – Knallfrösche und die bayerischen Brandschutzbedingungen haben sich nicht lieb.
Die erste Zugabe besteht aus ‚The Grave Digger‘ und dem unverzichtbaren ‚Rebellion‘ – das Auditorium wird zum Fleischsalat. Bonusrunde Nummer zwei beginnt zwar leiser, aber dennoch mit einem Paukenschlag: Boltendahl singt zu Piano-Begleitung ‚Yesterday‘! Endlich haben die Jungs mal auf mich gehört, denn seit über zehn Jahren rede ich mit Engelszungen auf sie ein, dieses Stück ins Programm zu nehmen!
‚Rheingold‘ und das ultimative ‚Heavy Metal Breakdown‘ schließen einen exquisiten Abend im Zeichen der harten Klänge ab, der vier hoch zufriedene Hundertschaften kurz vor ein Uhr voll aufgewärmt in die frostige Nacht entlässt.
Der Schöwe
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Wenn's weh tut, geht's noch lang!