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Bekanntlich gehöre ich ja auch der rechten Forumsfraktion an. Daher versuche ich mal, meine wesentlichen Bedenken gegen die Bildungspläne in BW und Berlin deutlich zu machen:
1. Die Schülerperspektive: Die konkret in Aussicht stehenden Unterrichtsmethoden laufen, wie Birgit Kelle betont, darauf hinaus, dass die Schamgrenzen zumindest eines Teils der Schüler durchbrochen werden. Das sehe ich als Verletzung der Intimsphäre an, die staatlichen Organen schon von Verfassungs wegen verboten ist. Niemand darf durch ein staatliches System des Schulzwangs genötigt werden, Begriffe und Praktiken des Intimlebens durch Pantomime darzustellen oder sich sonst dazu in der Öffentlichkeit des Klassenraumes dazu zu verhalten.
2. Die Elternperspektive: Der Koalitionsvertrag der Regierung Baden-Württembergs formuliert folgendes Anliegen: “Schülerinnen und Schüler reflektieren die Darstellung von Geschlechterrollen und sexueller Vielfalt in Medien und Werbung und entwickeln eine Sensibilität für Stereotype“. Damit sind, wie Thorsten Hinz in der JF betont, “das Mann-Frau- beziehungsweise das Vater-Mutter-Kind-Muster gemeint“. Und schon damit haben die Eltern intakter Familien alles Recht der Welt, sich gegen diese Form der Sexual-“Aufklärung“ zu wehren: “Der Staat nimmt ihnen die Wertevermittlung und Sexualerziehung aus der Hand und macht die Elternschaft von Vater und Mutter vor den eigenen Kindern als spießiges Rollenmodell lächerlich“.
3. Die gesellschaftspolitische Perspektive: Demokratie bedeutet, dass die Regierung den Werten und Anliegen des Volkes verpflichtet ist. Ideologiestaaten à la DDR und BRD drehen den Spieß um; sie machen die Bürger ihnen gegenüber rechenschaftspflichtig und sehen es gar nicht gerne, wenn wir uns etwa falsch ernähren, zu viel trinken oder rauchen oder eben “unvernünftige“ Ansichten über den politischen Umgang mit Menschen anderer Herkunft oder anderer sexueller Orientierung haben. Das ist doch der eigentliche Hintergrund für diese neu erfundenen Schulfächer. Mit einem sinnvoll und freiheitlich verstandenen Bildungsbegriff lässt sich so etwas nicht vereinbaren. Ich will nicht erleben, dass die Schulen in Deutschland noch mehr zu ideologischen (Um-)Erziehungsanstalten denaturieren, in denen keine Biologie mehr unterrichtet, dafür aber politische Parolen zu Lehrinhalten erhoben werden.
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