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So, Kinners, Necrofiend hat mit seinem Review (vielen Dank dafür, war sehr interessant!) bereits die Richtung angezeigt, in die es nun geht: Es wird finster, denn die nächsten Reviews befassen sich mit Black Metal…
Darkthrone – A Blaze in The Northern Sky
VÖ: 1991
v, lg: Ted „Nocturno Culto“ Skjellum
rg: Ivar „Zephyrous“ Enger
(b: Dag Nilsen)
d,v: Gylve „Fenriz“ Nagell
Wenn heute von Black Metal die Rede ist, ist damit meist die sogenannte zweite Welle des BM gemeint, eine Genre das Ende der 80er Jahre in Skandinavien entstand, besonders in Norwegen und Schweden. Beide Länder sind auch heute noch Hochburgen der Szene. Viele Black Metal-Bands der ersten Stunde wollten sich mit ihrem Sound vor allen Dingen von der seinerzeit boomenden und auch kommerziell erfolgreichen Death Metal-Szene absetzen. Beeinflusst wurden die jungen Bands damals von den Black Metal Bands der „ersten“ Generation, wie Venom, Celtic Frost, Hellhammer, Bathory oder Mercyful Fate, aber auch Thrash Metal Bands wie Sodom und Kreator. Über die kriminellen Auswüchse und Skandale der damaligen Szene, wie Friedhofsschändungen, Brandstiftungen oder Mord und Totschlag, sowie die schillernden Protagonisten dieser Ereignisse ist bereits genug gesagt und geurteilt worden, so dass ich mir diesen Part spare und direkt auf die Musik komme:
Darkthrone hatten auf ihrem Debut „Soulside Journey“ noch klassischen Death Metal gespielt, ehe sie auf dem Nachfolger „A Blaze…“ einen radikalen Stil- und Imagewechsel vollzogen: Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die ungewöhnliche Produktion, die fast ohne Nachbearbeitung auskommt, mit Hall arbeitet und vor allem die Höhen betont. Dadurch entsteht der charakteristische rohe und klirrende Sound, der gemeinhin mit Black Metal verbunden wird. Die Stücke auf „A Blaze..“ sind deutlich länger, komplexer und riffbetonter als auf dem Vorgänger. Zwar sind Riffing und Songwriting noch stark von Death- bzw. Heavy Metal beeinflusst, durch die ungewöhnliche Produktion bekommen die Stücke jedoch einen gänzlich anderen Charakter. Thematisch wandte sich die Band nun verstärkt Themen wie Okkultismus, Satanismus und Heidentum zu, ohne jedoch wie andere Bands einen ideologischen oder religiösen „Unterbau“ zu schaffen. Durch diese Merkmale ist „A Blaze…“ bis eine der Blaupausen für ein Black Metal-Album und viele junge Bands orientieren sich nach wie vor an dem Werk. Darkthrone veröffentlichten auch in der Folge mit „Under A Funeral Moon“, „Transsylvanian Hunger“ und „Panzerfaust“ Meilensteine des BM. Wegen der Zusammenarbeit mit Kristian Vikernes, der Selbstkategorisierung als „Norsk Arisk Black Metal“ , sowie einige vermeintlich rassistischer Äußerungen in einem Interview, wurden Darkthrone von den großen deutschen Metal-Magazinen lange Zeit boykottiert, sind aber nach diversen Aussprachen mittlerweile wieder jedermanns Liebling; insbesondere Fenriz lässt in diversen Storys gerne mal den schrägen aber sympathischen Waldschrat raushängen. Darkthrone sind bis heute aktiv, konnten aber nach den angesprochenen Platten keine wesentlichen Akzente mehr setzen.
http://www.youtube.com/watch?v=kAajs4oMbpg&feature=PlayList&p=7A8F7FCFAE978826&playnext=1&index=21
http://www.youtube.com/watch?v=GLtwCQNPgWg&feature=PlayList&p=7A8F7FCFAE978826&playnext=1&index=24
http://www.youtube.com/watch?v=MOEjmAS3uvI&feature=PlayList&p=7A8F7FCFAE978826&playnext=1&index=25
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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler