Eddies Plattenkiste: Die 90er Jahre

Home Foren Maximum Metal Zeitmaschine – früher war alles besser Eddies Plattenkiste: Die 90er Jahre

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  • #5204437  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    Bombenleger immerhin bin ich ab So mitm Zivi fertig und arbeitslos da hab ich Zeit.

    Mein Beileid.

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    Highlights von metal-hammer.de
    #5204439  | PERMALINK

    Bombenleger

    Registriert seit: 12.05.2005

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    NecrofiendMein Beileid.

    Inwiefern?

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    #5204441  | PERMALINK

    Infernal Overkiller

    Registriert seit: 22.03.2007

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    hier mal mein blasphemy review. ichs eh das etwas anders 😛

    BLASPHEMY – fallen angel of doom:

    1990. die welt befand sich noch im death metal rausch und da krochen vier abscheuliche dämonen aus dem höllenschlund unterhalb kanadas hervor um dem meister der dunkelheit den weg zu bereiten. Vereint unter dem namen blasphemy versuchten diese kreaturen in form von tönen des grauens, verbunden mit dreckig sadistischen wortfetzen ihr teuflisches machwerk unter die menschheit zu bringen um diese in furch, panik und entsetzen zu bringen.
    Doch ausser ein paar wirklich treuen satansanbetern, welche die botschaft natürlich aus tiefstem herzen verstanden haben hat sich niemand für dieses diabolische scheibchen interessiert. Wie auch, denn dem longplayer fehlt es an allem was die menschliche rübe braucht um überhaupt etwas wahrzunehmen.
    So was wie melodien? Nicht die spur! Songstrukturen? Absolute fehlanzeige! Gute oder halbwegs gelungene produktion? Nicht vorhanden!
    Die mucke ist wie ein verfaulter 10 kilo brocken fleisch. Widerlich, gesundheitsschädigend und nur für absolute freaks gemacht. Und da eine gute kritik gegenüber dieser cd für die band einem anschlag ihrer würde gleichkäme gebe ich aus angst vor der hölle auch nur meine toleranz gegenüber solch einer art von black metal und den leuten die sich den extrembangerstoff reinziehn. Gutheißen muss ich’s deshalb noch lange nicht.

    da hör ich lieber anal nathrakh, impaled nazarene, alte beherit, … da krachts wenigstens richtig im gebälk!!!

    edit: ist schon länger her als ich das geschrieben habe. ich weiß es ist schlecht aber ich werd hier auch nochmal gute platten vorstellen.

    #5204443  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    BombenlegerInwiefern?

    Naja, danach wird es scheiße. War jedenfalls bei mir so…

    --

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    #5204445  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    So, Kinners, Necrofiend hat mit seinem Review (vielen Dank dafür, war sehr interessant!) bereits die Richtung angezeigt, in die es nun geht: Es wird finster, denn die nächsten Reviews befassen sich mit Black Metal…

    Darkthrone – A Blaze in The Northern Sky
    VÖ: 1991

    v, lg: Ted „Nocturno Culto“ Skjellum
    rg: Ivar „Zephyrous“ Enger
    (b: Dag Nilsen)
    d,v: Gylve „Fenriz“ Nagell

    Wenn heute von Black Metal die Rede ist, ist damit meist die sogenannte zweite Welle des BM gemeint, eine Genre das Ende der 80er Jahre in Skandinavien entstand, besonders in Norwegen und Schweden. Beide Länder sind auch heute noch Hochburgen der Szene. Viele Black Metal-Bands der ersten Stunde wollten sich mit ihrem Sound vor allen Dingen von der seinerzeit boomenden und auch kommerziell erfolgreichen Death Metal-Szene absetzen. Beeinflusst wurden die jungen Bands damals von den Black Metal Bands der „ersten“ Generation, wie Venom, Celtic Frost, Hellhammer, Bathory oder Mercyful Fate, aber auch Thrash Metal Bands wie Sodom und Kreator. Über die kriminellen Auswüchse und Skandale der damaligen Szene, wie Friedhofsschändungen, Brandstiftungen oder Mord und Totschlag, sowie die schillernden Protagonisten dieser Ereignisse ist bereits genug gesagt und geurteilt worden, so dass ich mir diesen Part spare und direkt auf die Musik komme:
    Darkthrone hatten auf ihrem Debut „Soulside Journey“ noch klassischen Death Metal gespielt, ehe sie auf dem Nachfolger „A Blaze…“ einen radikalen Stil- und Imagewechsel vollzogen: Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die ungewöhnliche Produktion, die fast ohne Nachbearbeitung auskommt, mit Hall arbeitet und vor allem die Höhen betont. Dadurch entsteht der charakteristische rohe und klirrende Sound, der gemeinhin mit Black Metal verbunden wird. Die Stücke auf „A Blaze..“ sind deutlich länger, komplexer und riffbetonter als auf dem Vorgänger. Zwar sind Riffing und Songwriting noch stark von Death- bzw. Heavy Metal beeinflusst, durch die ungewöhnliche Produktion bekommen die Stücke jedoch einen gänzlich anderen Charakter. Thematisch wandte sich die Band nun verstärkt Themen wie Okkultismus, Satanismus und Heidentum zu, ohne jedoch wie andere Bands einen ideologischen oder religiösen „Unterbau“ zu schaffen. Durch diese Merkmale ist „A Blaze…“ bis eine der Blaupausen für ein Black Metal-Album und viele junge Bands orientieren sich nach wie vor an dem Werk. Darkthrone veröffentlichten auch in der Folge mit „Under A Funeral Moon“, „Transsylvanian Hunger“ und „Panzerfaust“ Meilensteine des BM. Wegen der Zusammenarbeit mit Kristian Vikernes, der Selbstkategorisierung als „Norsk Arisk Black Metal“ , sowie einige vermeintlich rassistischer Äußerungen in einem Interview, wurden Darkthrone von den großen deutschen Metal-Magazinen lange Zeit boykottiert, sind aber nach diversen Aussprachen mittlerweile wieder jedermanns Liebling; insbesondere Fenriz lässt in diversen Storys gerne mal den schrägen aber sympathischen Waldschrat raushängen. Darkthrone sind bis heute aktiv, konnten aber nach den angesprochenen Platten keine wesentlichen Akzente mehr setzen.

    http://www.youtube.com/watch?v=kAajs4oMbpg&feature=PlayList&p=7A8F7FCFAE978826&playnext=1&index=21

    http://www.youtube.com/watch?v=GLtwCQNPgWg&feature=PlayList&p=7A8F7FCFAE978826&playnext=1&index=24

    http://www.youtube.com/watch?v=MOEjmAS3uvI&feature=PlayList&p=7A8F7FCFAE978826&playnext=1&index=25

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    "Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler
    #5204447  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    Eddie1975
    Darkthrone – A Blaze in The Northern Sky

    Jo, die gehört hier natürlich auch rein.

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    #5204449  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Emperor – In the Nightside Eclipse
    VÖ: 1994

    v,g,kb: Vegard Sverre „Ihsan“ Tveitan
    g,v: Tomas „Samoth“ Haugen
    b: Terje „Tchort“ Schei
    d: Bård „Faust“ Eithun

    Auch das Debut-Album der norwegischen Band Emperor gilt als Meilensteine in der Entwicklung des Black Metal. Dabei wäre „In the Nightside Eclipse“ beinahe nie erschienen, denn zum Zeitpunkt des Release saßen bis auf Ihsan alle damals aktiven Band-Mitglieder in Haft (unter anderem wegen Mord, Raub und – natürlich – Brandstiftung). „In the Nightside Eclipse“ enthält alle Markenzeichen, die norwegischen Black Metal damals auszeichnete: Eine sehr minimalistische Produktion, einen kalten, klirrenden Sound, sowie den charakterischen hohen Schreigesang. Und trotzdem stellt das Album einen Quantensprung dar, denn Emperor arbeiten auf „In the Nightside Eclipse“ mit Stilmitteln, die es im BM in dieser Geballtheit vorher nicht gab: Ausgefeilte Melodiebögen, klar gespielte Gitarrensoli, Samples, Keyboards und Chöre.Mit dem Song „I Am The Black Wizards“ enthält das Album einen der bekanntesten BM-Hits. Insgesamt wirkt „In the Nightside Eclipse“ weitaus weniger sperrig als bisherige Black Metal-Alben und sollte so den Weg für den späteren kommerziellen Erfolg der Stils bereiten. Emperor bleiben diesem Stil weitgehend treu und feierten auf dem Wacken Open Air 2006 eine viel gefeierte Live-Reunion. Alle Emperor-Mitglieder sind auch heute noch musikalisch aktiv, Samoth in der Death Metal-Band Zyklon, Ihsan veröffentlichte erst unlängst ein äußerst gelungenes Solo-Album.

    http://www.youtube.com/watch?v=gJo9kE4kTdU

    http://www.youtube.com/watch?v=WWWXKnN7xao

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    #5204451  | PERMALINK

    Bombenleger

    Registriert seit: 12.05.2005

    Beiträge: 21,105

    NecrofiendNaja, danach wird es scheiße. War jedenfalls bei mir so…

    Ich hab schon nen recht genauen Plan für die nächsten Monate, da mach ich mir ma keinen Kopf.

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    #5204453  | PERMALINK

    SadEx

    Registriert seit: 23.12.2008

    Beiträge: 1,009

    Necrofiend1990: Extreme werden neu definiert

    Blasphemy-Fallen Angel of Doom

    Zum zweiten Mal nach ihrem Demo im Vorjahr erheben sich die Herren „Nocturnal Grave Desecrator And Black Winds“ (bass, vocals), „The Traditional Sodomizer Of The Goddess Of Perversity“ (guitar, backing-vocals), „Caller Of The Storms“ (lead-guitar) und „3 Black Hearts Of Damnation And Impurity“ (drums) aus ihrem Gräber und Krypten in der Ross Bay Cemetary, um der Welt das fürchten zu lehren. Und so ist dieses Album auch deutlich brutaler und roher als viele zeitgenössische Deathmetalreferenzwerke. Und wohl auch düsterer, die Übergänge Death- und Blackmetal sind fließend. Lyrisch sicher eher ein klassischer Blackmetal, musikalisch eher dem frühen Deathmetal, inspiriert von Possessed und Necrovore, zugehörig. Vielleicht sogar mit etwas Grind und Thrash ala frühe Sodom. Sozusagen die ultimative Mischung aus Dunkelheit und Brutalität. Letztendlich ist das Album Blaupause für einen neuen Stil, der unzählige Nachahmer findet: War Metal. Und damit sicher eine der häufig gecoverten Bands bei neueren War/Black/Deathbands. Auch outfittechnisch werden Akzente gesetzt, der Megatonnen an Nieten, Patronen usw. Stil der 80er wird von vermeidlich lächerlichen Elementen wie Spandexhosen und Haarsprayfrisuren gereinigt, und um Glatzen, Kaputzen und Sonnenbrillen über den schwarz geschminkten Augen ergänzt. Daher auch die Eigenbezeichnung als Satanic Skinhead Legion (wer hier böses denkt, bedenke, daß die Band teilweise schwarzen Mitglieder hat). Auch hier ist die Liste der Nachahmer lang.
    Song herauszupicken fällt schwer, für mich eher eine typische „Albumband“. Hier mal die ersten beiden Songs:

    Oh jaaaaaa. Kann man im gleichen Atemzug die „Gods Of War“ nennen…die ich mittlerweile noch besser finde. In Sachen unheiligen Geballer haben die 90er doch noch allerhand zu bieten.

    --

    WHAT ONCE WAS SO STRONG, SHINING SO PRIDE WHAT ONCE WAS A KINGDOM OF BEAUTY AND LIGHT NOW CRUSHED AND BURIED, NOW RUINS AND DUST NOW CONQUERED BY EVIL RECEIVED BY TERROR AND LUST[/B]
    #5204455  | PERMALINK

    Infernal Overkiller

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 5,365

    SAIGON KICK – SAIGON KICK 1991

    label: atlantic
    spielzeit: 50:21
    genre: hard rock (?!)

    tracklist:

    1. new world
    2. what you say
    3. what du you do
    4. suzy
    5. colors
    6. coming home
    7. love of god
    8. down by the ocean
    9. acid rain
    10. my life
    11. month of sundays
    12. ugly
    13. come take me now
    14. i.c.u.

    eine der wenigen bands, welche sich nur sehr schwer einordnen lassen und somit ihren absolut eigenen völlig neuen und unverwechselbaren sound haben sind zweifelsohne die herrschaften von saigon kick gewesen. gerade deren erster, selbstbetitelter longplayer muss man als aufgeschlossener rock fan eigentlich in und auswendig kennen! tun aber viel zu wenige was sehr schade ist, denn das album vereint so viele verschiedene stilarten und drückt dermasen viele emotionen aus, dass eine kategorisierung oder das stecken in eine schublade schier unmöglich erscheint.
    zwischen den beatles, punk rock, led zepplin und heftigem power metal hatte die band die komplette palette an ausdrucksmöglichkeiten drauf.

    ehrlich, abwechslungsreicher als auf dieser geilen scheibe kann man nicht zu werke gehen ohne das songmaterial zu zerstückeln. ja jetzt fängt er wieder zu sülzen an denkt ihr jetzt sicherlich, aber im ernst ich weiß wirklich nicht wie man einen solchen juwel noch anders beschreiben kann? wer die cd hat, kennt und/oder besitzt wird mir mit großer sicherheit recht geben.
    von brutalen gitarrenriffs wie in dem mit indischen klängen verzierten opener „new world“, über punkig abrotzende klänge wie bei „what do you do“, welches grunge combos wie nirvana die schrotflite bis zum anschlag mit übler gewalt in den rachen rammt, über gut durchdacht und ausgefeilte chorgesänge und wahrlich ergreifende melodielinien wie bei „what you say“, „colors“ oder tierisch gute groover ala „down by the ocean“, gibt es jede menge ideen und absolut musikalische vielfalt zu bestaunen.
    der für mich wohl absolute höhepunkt der platte ist wohl das leider viel, viel, viel zu kurze herzzerreißende, depressive und melancholische „take me away now“ !!! oh mann was für ein song.

    kurzum ist zu sagen, wer eine extrem intensive, fesselnde, mit wahnsinnigen melodien gespickte hard rock scheibe mit tiefgang sucht und nicht engstirnig 80s only mäsig mit scheuklappen durch die gegen trabt muss sich dieses album irgendwie sichern. soviel steht fest.

    es führt kein anderer weg zum glück!

    dann noch ein paar hörproben.
    colors:
    http://de.youtube.com/watch?v=Wr_4yY7mVZ0
    come take me now:
    http://de.youtube.com/watch?v=cNcaYnl1bZY

    … auf youtube gibts jede menge. ihr könnt euch ja selbst noch mehr raussuchen.

    danke für die aufmerksamkeit!

    #5204457  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Sehr schönes Review, „Colors“ kenn ich natürlich, sehr geiler Song, obwohl ich mit solcher Musik zum Zeitpunkt ihres Erscheinens absolut nichts anfangen konnte.

    --

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    #5204459  | PERMALINK

    Infernal Overkiller

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 5,365

    danke. ich bin gerade mal ein jahr älter als die platte. kenne die schon recht lange, hat mir mein vater mal gezeigt. bin dadurch unter anderem auch zum richtigen metal gekommen. das album hat für mich persönlich auch große bedeutung und vielleicht hat es auch deshalb einen kleinen bonus bei mir …

    #5204461  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Ich mach dann mal weiter, woll…

    Dissection – Storm of the Lights Bane
    VÖ: 1995

    v,g: Jon Nödtveidt
    b: Peter Palmdahl
    d: Ole Öhman

    Neben Norwegen war Anfang bis Mitte der 90er Jahre Schweden, die zweite Black Metal-Hochburg Europas. Hervorgegangen aus diversen Thrash- und Death Metal-Bands formierten sich hier im Jahre 1989 Dissection, deren alleiniger kreativer Kopf und Protagonist Jon Nödtveidt war, und bis zum Ende der Band auch immer bleiben sollte. Von Anfang an operierte die Band auf der Schnittstelle zwischen Death- und Black Metal, auch später ein typisches Markenzeichen vieler schwedischer Extrem- Metalbands, wie z.B. Naglfar. Das Debüt-Album „The Somberlain“ hatte der Band viel positive Kritik und Aufmerksamkeit von der Plattenindustrie eingebracht. Der Nachfolger „Storm of the Lights Bane“ erschien bei einem aufstrebenden deutschen Metallabel namens Nuclear Blast, die sich mit Dissection eine echte Perle in den Katalog holten. „Storm…“ besticht durch amtliche Black Metal-Raserei gepaart mit erstklassigen Arrangements und wunderbaren Melodiebögen. Dazwischen gibt es immer wieder auch ruhige Klavierpassagen zu hören, was für damalige Verhältnisse im teilweise doch sehr konservativen Extrem-Metallager immer noch ein Wagnis darstellte. Songs wie „Where Dead Angels Lie“, „Soulreaper“ und natürlich das Titelstück sind noch heute wahre Hymnen der schwarzen Kunst und sichern Dissection zurecht einen Platz in diesem Thread. Dissection standen zudem in dem Ruf eine mitreißende und packende Live-Band zu sein, was unter vielen der amals und heute noch aktiven BM-Bands eine Seltenheit war und ist.
    Leider ging die Karriere der Band auf ziemlich unwürdige Weise zu Ende: Nachdem Jon Nödtveidt wegen Beihilfe zum Mord 1997 zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, gab es erst im Jahr 2003 neues Dissection-Material zu hören, dass nun eine völlig andere Richtung bekam und sehr stark in die seinerzeit schwer angesagte Melodic Death-Richtung steuerte. Jon Nödtveidt nahm sich am 16. August 2006 das Leben. Die Hintergründe für die Tat sind unklar, allerdings gibt es starke Hinweise, dass der Selbstmord im Zusammenhang mit Jons Mitgliedschaft im MLO (Misanthropisch-Luziferischer Orden) steht, einer skurillen satanistischen Sekte, der auch die derzeit schwer angesagte Black Metal-Band Watain nahe steht.

    http://www.youtube.com/watch?v=Q78Teqr2T6E

    http://www.youtube.com/watch?v=l3pB1OmU8gE&feature=related

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    #5204463  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    1994: We Are Death… Fukk You !

    oder das gleichnamige Album von Sadistik Exekution


    Schon in den 80ern gegründet, aber in selbigen nur von Demos bekannt, folgte 1991 das Debüt „The Magus“, das ich zwar gut aber nicht so stilprägend wie den hier besprochenen Zweitling finde. Erst mit diesem Album wird der kaotische Stil zum Stilmittel. Meist auch wüstes Geknüppel, aber auch von doomigen Passagen unterbrochen, ist die Band konstant bemüht jede Struktur für nichtig zu erklären. Wobei es durchaus welche gibt, wenn auch durchaus etwas gewöhnungsbedürftig, wie vielleicht bei Voivod. Genau wie bei diesen fällt mir auch keine Band ein, die so eigenständig und total „over the top“ klingt wie Sadistik Exekution, obwohl genug Bands versucht haben sie zu kopieren. Dieses Trademarks brachte ihnen später (keine Ahnung, ob hier auch schon) auch großartige Auszeichnungen ein, wie die Arschbombe des Monats im RockHard oder die Unterstellung in Reviews es nicht mal für nötig zu halten ihre Instrumente zu stimmen. Der Grad zwischen Genialität und Wahnsinn ist halt zu schmal für die breite Masse und eine Band für letztere waren (oder sind?) sie wohl kaum.
    Zu diesem Album gab es wohl dann auch die einzige Europa Tour der vier Kaoten, die von üblichen Exzessen, Schlägereien und ähnlichem begleitet wurde, die sogar Tourpartner Impaled Nazarene etwas in Verlegenheit brachten. Unvergessen auch Gitarrist Reverend Kriss Hades der mit Dutzenden von Sicherheitsnadeln durch die Haut auftritt. Generell ist die Band offensichtlich sehr bemüht GG Allins Geist weiterleben zu lassen und in den harten Metal zu integrieren. Anekdote am Rande: Der Albumtitel soll übrigens eigentlich nur eine Aufforderung der Band auf dem Mastertape gewesen sein, das Label möge sie nicht als Blackmetal einstufen.

    http://www.youtube.com/watch?v=xBuEURQSRdk&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=KFWqWz1KLgo

    --

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    Boernite

    Registriert seit: 10.05.2006

    Beiträge: 7,968

    Saugute Reviews, die Sad Ex fehlt mir noch, aber zu „Astral Abortis“ hab ich mir zu unserer Silvesterfeier beinahe das Genack und sämtliche andere Knochen zerstört.

    --

    Bring a saw, cut off an arm Necrophilia has its charm Molestation of the dead Fucking with a cut-off head
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