Re: Eddies Plattenkiste: Die 90er Jahre

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Eddie1975

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Ich mach dann mal weiter, woll…

Dissection – Storm of the Lights Bane
VÖ: 1995

v,g: Jon Nödtveidt
b: Peter Palmdahl
d: Ole Öhman

Neben Norwegen war Anfang bis Mitte der 90er Jahre Schweden, die zweite Black Metal-Hochburg Europas. Hervorgegangen aus diversen Thrash- und Death Metal-Bands formierten sich hier im Jahre 1989 Dissection, deren alleiniger kreativer Kopf und Protagonist Jon Nödtveidt war, und bis zum Ende der Band auch immer bleiben sollte. Von Anfang an operierte die Band auf der Schnittstelle zwischen Death- und Black Metal, auch später ein typisches Markenzeichen vieler schwedischer Extrem- Metalbands, wie z.B. Naglfar. Das Debüt-Album „The Somberlain“ hatte der Band viel positive Kritik und Aufmerksamkeit von der Plattenindustrie eingebracht. Der Nachfolger „Storm of the Lights Bane“ erschien bei einem aufstrebenden deutschen Metallabel namens Nuclear Blast, die sich mit Dissection eine echte Perle in den Katalog holten. „Storm…“ besticht durch amtliche Black Metal-Raserei gepaart mit erstklassigen Arrangements und wunderbaren Melodiebögen. Dazwischen gibt es immer wieder auch ruhige Klavierpassagen zu hören, was für damalige Verhältnisse im teilweise doch sehr konservativen Extrem-Metallager immer noch ein Wagnis darstellte. Songs wie „Where Dead Angels Lie“, „Soulreaper“ und natürlich das Titelstück sind noch heute wahre Hymnen der schwarzen Kunst und sichern Dissection zurecht einen Platz in diesem Thread. Dissection standen zudem in dem Ruf eine mitreißende und packende Live-Band zu sein, was unter vielen der amals und heute noch aktiven BM-Bands eine Seltenheit war und ist.
Leider ging die Karriere der Band auf ziemlich unwürdige Weise zu Ende: Nachdem Jon Nödtveidt wegen Beihilfe zum Mord 1997 zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, gab es erst im Jahr 2003 neues Dissection-Material zu hören, dass nun eine völlig andere Richtung bekam und sehr stark in die seinerzeit schwer angesagte Melodic Death-Richtung steuerte. Jon Nödtveidt nahm sich am 16. August 2006 das Leben. Die Hintergründe für die Tat sind unklar, allerdings gibt es starke Hinweise, dass der Selbstmord im Zusammenhang mit Jons Mitgliedschaft im MLO (Misanthropisch-Luziferischer Orden) steht, einer skurillen satanistischen Sekte, der auch die derzeit schwer angesagte Black Metal-Band Watain nahe steht.

http://www.youtube.com/watch?v=Q78Teqr2T6E

http://www.youtube.com/watch?v=l3pB1OmU8gE&feature=related

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"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler