Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

Home Foren Maximum Metal Zeitmaschine – früher war alles besser Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

#5499663  | PERMALINK

Saro

Registriert seit: 13.10.2010

Beiträge: 7,079

Guns N‘ Roses – Appetite For Destruction
VÖ: 1987

W. Axl Rose: voc. + percussions
Slash: lead, rythm + acoustic guitars
Izzy Stradlin‘: lead, rythm + acoustic guitars
Duff „Rose“ McKagan: bass guitars + backing voc.
Steven Adler: drums


Tracklist:

1. Welcome To The Jungle
2. It’s So Easy
3. Nightrain
4. Out Ta Get Me
5. Mr. Brownstone
6. Paradise City
7. My Michelle
8. Think About You
9. Sweet Child O‘ Mine
10. You’re Crazy
11. Anything Goes
12. Rocket Queen

Ok, Bier und Kippen stehen Gewehr bei Fuß und warten auf ihren Einsatz. Dann kanns ja losgehen 😉

Vorwort

Die 1980er Jahre. Der Hard Rock der Siebziger war bereits etbaliert und den legendären Black Sabbath gelang mit ihrem Album Paranoid nicht nur ein Meisterwerk, sonder auch gleich noch nebenbei eine neue, härtere Form des Hard Rock. Der Heavy Metal war geboren. In den 80er Jahren führten Bands der NWOBHM wie Iron Maiden, Judas Priest und Saxon diesen zu neuer Härte. Neben England waren es vor allem deutsche Bands, wie Accept, Helloween oder Warlock, welche den Heavy Metal nicht minder begnadet und sogar noch eine Spur härter, als die Kollegen aus dem UK, zelebrierten.
Aus Dänemark kamen die göttlichen Meryful Fate und ebenfalls aus England, Venom! Letzteren haben wir es zu verdanken, dass man heute Gruppen wie Sodom bewunder kann, welche wiederum den Rumpelsound von Venom nochmal eine Spur härte spielten und wie ihre Vorbilder auch, ihre bitterbösen Songs mit satanischen Lyrics bedachten.
Der Thrash Metal war geboren, Possessed stellten den Namensgeber für Death Metal und o.g. Kandidaten setzten den Grundstein für Black Metal. In Europa ging mal so richtig die Post ab!:mrgit:

Während auf dem alten Kontinent die Devise lautete: Je, härter, je besser, brach in Übersee Anfang der 80er die Hair Metal-Welle los. Zwar setzte sich auch in den Staaten eine grandiose Thrash Metal-Bewegung in Gang, doch waren es Hair Metal Bands, u.a. Mötley Crüe, Poison und RATT, die das richtig grosse Geld machten.

Die Band

Gund N‘ Roses entstanden 1985 nach einer Fusion von Musikern der Bands Holywood Rose und L.A. Guns, aus deren beider Name schliesslich Guns N‘ Roses hervorging.
Die Gunners zählten von 1987 bis in die 90er Jahre hinein zu den erfolgreichsten „Rock“ Bands des Planeten. Bis heute verkaufte man weltweit etwas 100 Mio Alben. Davon über 42 Mio alleine in den USA!

Das Album

1987 veröffentlichten Guns N‘ Roses ihr bislang unerreichtes Debüt, welches sich weltweit bislang stolze 28 Mio Mal verkaufte.
Bevor man dieses Monumentalwerk des Sleaze Rock das erste Mal hörte, schien das Bandphoto auf dem Backcover eher auf eine der, wie Sand am Meer verbreiteten Hair Metal Bands, schliessen. Doch wie heute jedes Kind weiss, entspricht dem überhaupt nicht so.
Das allseits bekannte Cover mit dem Kreuz und den Schädeln der Bandmitglieder war nur eine Notlösung, da die Plattenfirma das eigentlich vorgesehe Cover aufgrund der dagestellten Gewalt, nicht veröffentlichen wollte. Das Ur-Cover kann man allerdings in der Bookletmitte bewundern. Heute nicht mehr vorstellbar, kam es nach der Veröffentlichung von Appetite for Destruction, in den United States of Scheinheiligkeit (weltweit grösste Porno-Industrie) zu einem waschechten Skandal, weil das Album ein paar Mal das Wort „fuck“ enthält… Lächerlich!:shock:

Was macht diese Album so genial, so einzigartig? Abgesehen von der Hitdichte, ist es der dreckige Sound und die dem Sound in nichts nachstehenden Texte. Bis dato hatte keine LA-Band so authentisch und räudig geklungen wie die Gunners.
Diese Mischung aus Slash’s bluesgetränktem Gitarrenspiel, Axl’s an rostige Türschaniere erinnernde Stimme und dem Gesamtbild der Band, lassen diese Platte so einmalig werden.
Die Texte werden dermassen gut in Szene gesetzt, dass man das Gesungene praktisch sehen kann. Axl’s Texte sind nicht frei erfunden. Sie erzählen vom Leben in amerikanischen Großstädten (Welcom to the Jungle), den Missbrauch und die Erfahrung von/mit Heroin (Mr. Brownstone), das nicht beneidenswerte Leben guter Freunde (My Michelle), oder verarbeiten z.B. Jugenderinnerungen wie eine der perfektesten Ballden aller Zeiten, Sweet Chil O‘ Mine, beweisen.

Diese Album kommt so authentisch rüber, ihr braucht nur PLAY zu drücken und schon riecht man die urindurchnässten Seitenstrassen von Holywoods Ghettos, die rauchgeschwängerte Luft in den Kneipen, hört die Sirenen der Polizeiwagen und riecht den alkoholversetzen Atem dunkler Gestalten, die auf der Suche nach dem nächten Schuss, die Strassen L.A.’s durchkemmen!

Musikalisch wird auf Appetite for Destruction astreiner Sleaz Rock, wie er besser nicht sein könnte, geboten. Im Grunde sollte jeder diese Platte von vorne bis hinten kennen. Schwach Songs wird man hier auch in 1000 Jahren keine finden!

Als Hörproben habe ich ein paar ganz besondere Leckerbissen vom berühmt berüchtigtem 88er Gig, aus dem New Yorker Ritz!
Allerdings wird man auch hier, wie bei „It’s so easy“ nicht vom Zensur-Wahn Amerikas verschont („Fuck“ wird überpiept…). Die Aufnahmen sind jedoch göttlich! Steve Adler an den Drums, Izzy Stradlin‘ an der Gitarre, Axl in bester Stimmung – PORNO³!!!

Guns N‘ Roses – It’s so easy
http://www.youtube.com/watch?v=H8y3ep3_ct4

Guns N‘ Roses – Nightrain
http://www.youtube.com/watch?v=q4FAPiD65l0&feature=related

Guns N‘ Roses – Welcome to the Jungle
http://www.youtube.com/watch?v=qBkrH2Ze8T0

Guns N‘ Roses – Paradise City
http://www.youtube.com/watch?v=WOEXLANrFto