Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

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Saro

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Beiträge: 7,079

Gary Moore – Run for Cover
VÖ: 1985

Gary Moore: lead & backing voc., guitars
Glenn Hughes: lead & backing voc., bass
Philip Lynott: lead & backing voc., bass
Gary Ferguson: drums
Paul Thompson: drums
Charlie Morgan: drums, Simons drums
Andy Richards: keyboards
Neil Carter: keyboards, backing voc.
Don Airey: keyboards


Tracklist

1. Run for Cover
2. Reach for the Sky
3. Military Man
4. Empty Rooms
5. Out of my Sytem
6. Out in the Fields
7. Nothing to lose
8. Once in a Lifetime
9. All Messed Up
10. Listen to your Heartbeat

Gary Moore – eine kleine Biographie

Wir schreiben das Jahr 1985. Warlock veröffentlichen mit Hellbound ihr zweites Album, Mötley Crüe gelingt mit Theatre of Pain der grosse Durchbruch, Guns N‘ Roses werden ins Leben gerufen und mit Gary Moore bringt eine, schon damalige Rocklegende, Run for Cover an den Start.
Seine ersten Brötchen als Musiker verdiente sich Moore ab 1969 als Gitarrist bei den berühmt breüchtigten Thin Lizzy. Von dieser Zeit an verband Gary Moore und Thin Lizzy-Bandkopf Pihlip Lynott (20.08.1949* – 04.01.1986 R.I.P.) eine enge Freundschaft.
Gary gründete zusammen mit Lyott die gemeinsame Blues-Band Skid Row (nicht zu verwechseln mit den Skid Row um Fronter S. Bach). Nach zwei veröffentlichten Alben, 1972, verliess er die Band wieder und gründete seine erste eigene Band, die Gary Moore Band. Der Erfolg blieb aus. Es folgten weitere Solo-Versuche und ein Wiederein und -ausstieg bei Thin Lizzy.
Während dieser Zeit erspielte Moore sich einen Ruf als Gitarrenvirtuose und etablierte sich immer mehr in der Hard Rock- und Metalszene.
1980 startete er dann nochmals als Solokünstler durch, veröffentlichte G- Force und wurde 1983 mit dem Ex-UFO-Mitglied Neil Carter um einen wichtigen Co-Musiker bereichert.

Das Album

1985 veröffentlichte Gary Moore mit Run for Cover sein bereits siebtes Soloalbum. Er wurde bei dem Album u.a. von seinem langjährigen Freund Philip Lynott unterstützt. Lag der muskalische Schwerpunkt früherer Werke noch im Blues, wurden seine Alben ab 1980 zusehends rockiger. Die bluesigen Wurzeln gerieten jedoch nie ganz in Vergessenheit und schimmern auf Run for Cover immer wieder durch.
Thematisch geht Moore sehr abwechselungsreich zur Sache.
Der Titeltrack und Eröffnungssong ist ein für die 80er vom Sound her typischer, auf sehr hohem Niveau dagebotener und geradliniger Rocker. Es dauert nicht lange und man beginnt im Takt zu nicken.

Ein (etabliertes;-)) Thema ist die Liebe im Allgemeinen. Ob in Brüche gegangene Beziehungen wie im genialen Rocksong Out of my System oder Herzschmerz, wie in der herzzereissenden Ballade Empty Rooms, wird ein selbst so ausgelutschtes Thema nicht langweilig. Denn egal welche Thematik besungen wird, gelingt es dem Iren diese in ein sowohl musikalisch, wie auch lyrisch anspruchsvolles Gewand zu hüllen.
Für die dominierende amerikanische Pop/Rockmusik der 80er Jahre eher untypisch, man denke an Songs wie Girls, girls, girls (Mötley Crüe) oder I want Action (Poison), geht es in Songs wie dem genialen Reach for the Sky um eine eher ernsteres Thema. Hier handelt es sich um einen, nicht im Sinne des Hair Metal, aufmunternden Song.
„Man soll seinen Kopf nicht hängen lassen, wenn es mal nicht so glatt läuft.“
Heute fester Bestandteil seelenloser und scheinheiliger, auf die breite Masse abgestimmter Chartsongs, hört man in Gary Moore’s Songs eine Aufrichtigkeit, wie sie in den Charts kaum zu vernehmen ist. Jedes Lied, egal ob rockig oder balladesk, wird mit absolut ehrlichen Emotionen dageboten.

Ein weiterer, wichtiger Textbestandteil des Iren ist der Krieg. Auch hier wird wieder auf höchstem musikalischen und lyrischen Niveau gearbeitet.

Textauszug von Military Man: „Mama take a look at your boy, he’s a soldier. Mama take a look in his eyes, they’re colder… …Mama take a look at your boy, he’s fighting. Mama take a look at your boy, he’s frightened“

Refrain: They have trained your boy to kill and kill someday he will. They have trained your boy to die and ask no questions, why.“

Out in the Fields markiert den Überhit des Albums und befasst sich mit selbigen Thema.

Textauszug: „It doesn’t matter if you’re wrong or if you’re right. It makes no diffrence if you’re black or if you’re white. All men are equal till the victory is won. No colour or religion ever stoped a bullet from a gun.“

Refrain
„Out in the fields – the fighting has begun. Out on the streets – they’re falling one by one. Out from the skies – a thousand more who die each day. Death is just a heartbeat away!“

Wirklich ganz grosses Tennis, das uns Mr. Moore hier bietet!
Durchhänger sucht man auf Run for Cover vergebens, wenn man denn welche finden möchte. Nothing to lose, Once in a lifetime, All messed up – alles erstklassische Hard/Blues Rock Nummern und über jeden Zweifel erhaben!
Beendet wird das Album mit der tollen Ballade Listen to your Heartbeat.
Gary Moore ist mit diesem Album ein echtes Meisterwerk gelungen, das auch heute noch vieles, im gleichen musikalischen Stil veröffentlichte, in den Schatten stellt.

Die Digitally Remastered Edition wurde um das Studiostück Still in love with you, einer genialen Bluesnummer und den nicht minder genialen Live-Versionen der Klassiker Stop messin‘ around und Murder in the Skies bereichert. Diese Songs machen die Anschaffung der genannten CD-Version umso lohnenswerter. Göttlich!

Gary Moore – Military Man
http://www.youtube.com/watch?v=80IEVB_pEQk

Gary Moore – Out of my System
http://www.youtube.com/watch?v=xCg132HEwkY&feature=related

Gary Moore – Out in the Fields (fanmade Clip)
http://www.youtube.com/watch?v=lnuHgDl6UfU&feature=fvw

Gary Moore – Empty Rooms (Clip)
http://www.youtube.com/watch?v=GHSfaEHgUPE