Re: Ragnarök Festival 2011

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Svartberg

Registriert seit: 08.11.2008

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Ich finde auch, dass Rieden der optimale Ort für das Festival ist – natürlich auch, weil es genau vor meiner Haustür liegt 😈 Ich fand es schade, nur einen Tag dabei gewesen sein zu können, aber leider sind meine Freunde allesamt abgesprungen, allzu gesund bin ich momentan auch nicht und dieses und jenes, aber egal, Samstag fand ich wirklich gut. Das Forentreffen muss ich irgendwie verpasst haben, ich stand zwar um Punkt 14 Uhr einige Zeit lang vor der Schlafhalle rum, aber ich konnte SirMetalhead nirgendwo entdecken und jemand anderen kannte ich ja nicht. Na, dann sieht man sich eben nächstes Jahr wieder 🙂

Von Blackshore hab ich nur die letzten paar Minuten mitbekommen. Bestimmt ganz nett, aber auch nicht mehr. Anders CTULU, die letztes Jahr irgendwann um 2 Uhr morgens vor 50 verschlafenen Nasen spielen mussten und ich daher kaum mehr im Gedächtnis hatte – diesmal fand ich sie richtig gut, auch der Sound (der dieses Jahr konstant besser war als letztes Jahr) knallte ordentlich. Guter Auftritt soweit, Path of Golconda hab ich mir nach zwei langweilig-austauschbaren Songs geschenkt.

Folk Metal mit Frauengesang finde ich fast immer schrecklich, Alkonost und Arkona haben mich 2009 und 2010 aber eines Besseren belehrt. Auch dieses Jahr war mit Dalriada wieder eine derartige Band am Start und wieder fand ich sie großartig. Ein frühes Highlight. Arafel waren danach zwar nicht unbedingt schlecht, wirkten im Vergleich zu dem kraftvollen Auftritt der Ungarn aber einfach unspektakulär. Hier und da ein netter Riff, eine nette Melodie, sonst aber mittelmäßiges Folk-Metal-Allerlei, man kennt es ja zur Genüge. Ich gehe jede Wette ein, dass die Band ohne ihren Sänger maximal das halbe Publikum gehabt hätte…

Mit Adorned Brood war dann wieder mal eine unspektakuläre Sauf- und Partyband mit viel Keyboardgeklimper am Start. Der Meute hat’s gefallen, ich hab mich lieber ne Runde hingesetzt und auf Geist gewartet.

Mein Eindruck dieses Jahr war übrigens, dass sich das metschwangere Odin- und Thor-Völkchen drastisch reduziert hat, auch die berüchtigten Pagankinder sind mir kaum noch aufgefallen. Das muss wohl daran liegen, dass die Veranstalter wenig reine Partybands oder große Namen verpflichtet haben, wie die letzten Jahre etwa Korpiklaani und Ensiferum. Prinzipiell eine gute Entscheidung, die sich hoffentlich nicht finanziell gerächt hat. Letztes Jahr war die Halle voller.

Geist, ich meine Eis überzeugten nach dieser Durststrecke dann auf voller Linie. Sehr atmosphärischer und leidenschaftlicher Auftritt mit dem vielleicht besten Sound des Festivals. Genauso Agrypnie: Auch wenn ich die Band vorher nicht kannte, machte mir der Auftritt großen Spaß und die atmosphärischen Kompositionen der Band stellten einen angenehmen Kontrast zum sonstigen Heidengedöns dar.

Valkyria habe ich im wahrsten Sinne des Wortes verpennt und kann daher nicht über sie berichten. Dafür freute ich mich sehr auf Manegarm, da ich sie nun endlich zu einer humanen Uhrzeit zu sehen bekam – um 5 Uhr früh beim „Heidenfest 2009“ und gegen 2 Uhr nachts beim „Ragnarök 2009“ war ich beide Male zu fertig, um der Band noch großartig etwas abgewinnen zu können. Das war diesmal anders, der Auftritt überzeugte mich auf ganzer Linie. Das gleiche Fazit kann ich auch zu Thyrfing ziehen, die Band ist live einfach großartig. und hat mich wunderbar unterhalten.

Mein Highlight des Festivals waren neben den bereits erwähnten Dalriada dann allerdings Orphaned Land. Schade, dass der Band nur 45 Minuten Spielzeit eingeräumt waren, ich hätte sie auch doppelt solange sehen können. Auch wenn der weibliche Gesang fehlte und die meisten symphonischen Elemente vom Band kamen, waren die Songs packend, die Setlist ließ keine Wünsche offen und die Stimmung in den vorderen Reihen am Kochen. Schade nur, dass die Band scheinbar immer noch ein Geheimtipp ist und nicht annähernd so viele Fans mobilisieren konnte wie die sehr viel früher spielenden Adorned Brood. Alles Banausen.

Dann also Twilight of the Gods. Ich gebe zu, ich bin kein Bathory-Fan, höre zwar einige seiner Alben immer wieder gerne, der bekannte „Funke“, der ein gutes Album zu einem Meisterwerk werden lässt, ist bei mir aber bislang nicht übergesprungen. Das gleiche Bild bot sich mir dann beim Auftritt: Die Band legte sich ins Zeug, die Songs kamen gut rüber, der Sound war ordentlich und Spaß hatte wohl jeder, der dabei war – jedoch war von der Faszination, der Atmosphäre, die Quorthon mit seinen Stücken aufzubauen versucht, bei mir kaum zu spüren. Das lag allerdings auch daran, dass zu dieser Musik einfach keine Mitklatsch- und „Hey, Hey“-Spielchen passen wollten. Ein schöner Gig, aber der große WOW-Effekt blieb bei mir einfach aus.

Obscurity rockten danach noch einmal ordentlich, allerdings spürte ich die Müdigkeit immer mehr, weshalb ich den Auftritt von den Tribünen aus verfolgte und insgesamt positiv überrascht worden bin, mich dann aber nicht mehr zu den Todtgelichtern durchringen konnte. Das Schlafbedürfnis war einfach zu groß geworden – und so ging ein schöner Festivaltag zu Ende, das Feeling der letzten Jahre war aber aufgrund meines nur eintägigen Aufenthaltes nicht so sehr zu spüren…

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