Re: Anddies Mottenkiste: Die 70er Jahre

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Saro

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Judas Priest – Sad Wings Of Destiny
VÖ: 1976

Rob Halford: voc.
Ian Hill: bass
Glenn Tipton: guitars, piano
K.K. Downing: guitars
Alan Moore: drums


Tracklist

1. Victims of Changes
2. The Ripper
3. Dreamer Deceiver
4. Deceiver
5. Prelude
6. Tyrant
7. Genocide
8. Epitaph
9. Island of Domination


Judas Priest brachten anno 1976 mit dem Meisterwerk Sad Wings Of Destiny ihr zweites Album auf den Markt. Diese Platte kann man bedenkenlos in einem Atemzug mit einflussreichen und/oder prägenden 70er Meilensteinen wie z.B. Paranoid (Black Sabbath), Van Halen (Van Halen) und Led Zeppelin III (Led Zeppelin) nennen, ohne befürchten zu müssen, mit unangenehmen Bermerkungen überhäuft zu werden. Falls doch, haben diese Leute NIX begriffen;-)

Das Album

Dem Metaller von Welt werde ich mit diesem Review natürlich nichts neues erzählen. Dieses Album ist eines derer, die man einfach besitzen muss! Gerüchten zur Folge, soll es aber immer noch sogn. Metalheads geben, denen dieses Album namentlich, wie auch musikalisch, gänzlich unbekannt ist.
Ok, es sind nur Gerüchte, aber wie sagt man so schön? In jedem Gerücht steckt auch immer ein Funken Wahrheit! Da möchte ich natürlich auf Nummer Sicher gehen^^.

Sad Wings… zählt wohl zu den einflussreichsten Metal Alben der Musikgeschichte, da es den Metalsound, so wie wir ihn heute kennen, massgeblich mitgeprägt hat.
Es ist vollgestopft mit unsterblichen Klassikern!
Eröffnet wird das Album mit einem ebend diesen. Victims of Changes ist an Genialität und Ideenreichtum kaum mehr zu überbieten. Eingeleitet durch ein kurzes „Solo“, geht es in ein fettes Riff über, welches wirklich jedem bekannt sein sollte, wenn auch nur unbewusst. Dazu gesellt sich dann die unvergleichliche Stimme des Metal Gods himself, Rob Halford. Wie ein junger Gott, was er ja damals auch noch war, singt und schreit dieser sich durch einen der grössten Metalsongs ever! Zieht Euch einfach nur mal den Schrei bei 6:47 min rein und Ihr wisst, was ich meine^^ Der Song weiss mit Tempowechseln, super Solis und einem Halford in Bestform zu überzeugen. Zudem wird der Track, welcher eine Länge von 7:44 min aufweist, von einer unglaublichen Atmosphäre getragen. Godlike!

Klassiker Nummero dos lässt mit The Ripper nicht lange auf sich warten. Inhaltlich geht es hier, wie der Songname schon erahnen lässt, um den Serienkiller Jack The Ripper, welcher 1888 sein Unwesen in den londoner Hurenvierteln trieb und nie gefasst werden konnte. Wirklich grandios wie sich die beiden Gitarristen Downing und Tipton hier wiedermal duellieren! Und auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Diese Stimme… Vollkommen!

Dreamer Deceiver ist das erste ruhige Stück der Platte. Dieses wird mit einer Melancholie dageboten, dass es einem kalt den Rücken runterläuft! Ist die musikalische Dabietung schon atemberaubend, setzt die Stimme des Metal Gods dem ganzen die Krone auf.

Schon rockiger gehen Judas Priest dann mit dem folgenden Killer Deceiver zu Potte. Hier hört man schon den typischen Priest-Sound heraus, welcher schliesslich bei British Steel zur Perfektion gelangte.

Prelude ist ein von Piano begleitetes, ruhiges Instrumentalstück. Es ist für eine Metalplatte wohl eher untypisch, aber nichtsdestotrotz umwerfend. Ich bin echt kein Freund von Instrumentalen, aber Prelude wird ebendso wie Dreamer Deceiver mit einer atemberaubenden Traurigkeit dageboten.

So richtig lassen es Priest dann mit der „Uptempo“ Nummer Tyrant krachen. Auch hier zeichnet sich der Stil kommender Alben bereits bestens ab. Obwohl Tyrant ein eher unbekannter Priest-Song ist, gehört er zu meinem absoluten Priest-Alltime-Faves!

Mit Genocide schneit uns der nächste unsterbliche Klassiker ins Haus. Hierbei handelt es sich um eine eher rocklastige Nummer, welche mit einem famosen Mittelteil aufwartet, bevor es mit Epitaph wieder ruhiger wird. Auch Epitaph wird von einem Piano begleitet. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung in welche Sparte ich diesen Song packen soll. Er ist für die Band irgendwie untypisch. Trotzdem weiss auch Epitaph auf seine ganz eigenwillige Art zu überzeugen.

Den Rausschmeisser markiert auf Sad Wings Of Destiny das allmächtige Island of Domination. Ein klassicher Priest-Rocker.

Sad Wings Of Destiny ist ein Referenzwerk in Sachen Metal und Hard Rock! Hervorgerufen durch den epischen Opener und metallischer, sowie melancholischer Songs, durchlebt der Hörer ein Wechselbad der Gefühle. Obwohl das Album den für die 70er Jahre charakteristischen Sound hat, sind doch alle typischen Trademarks dieser Band, dieser Metal Legende (!!!) vertreten. Ob den dominanten und stampfenden Bass von Rythm-Tier Ian Hill, die genialen Gitarrenduelle und Solis von Tipton und Downing, oder natürlich die bis ins kleinste Detail perfekte Stimme von Rob „The Metal God“ Halford! Wer Sad Wings… sein Eigen nennen darf, hält ein waschechtes Stück Metal-Geschichte in seinen Händen! Einzigartig und unerreicht!

Judas Priest – Victims of Changes
http://www.youtube.com/watch?v=4O-FHDeITMc

Judas Priest – Tyrant
http://www.youtube.com/watch?v=X_ZsERw4pWo

Judas Priest – Dreamer Deceiver / Deceiver
http://www.youtube.com/watch?v=GjMizl3qQGE&feature=related

Judas Priest – The Ripper (Live)
http://www.youtube.com/watch?v=W2NomJuAkoA