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Empyrium – A Wintersunset
Dieses Album ist meiner Meinung nach einfach perfekt. Es mag vielleicht noch ein wenig amateurhaft klingen, aber gerade das macht es aus.
Die melodiösen E-Gitarren und Synthesizer Klänge sind einfach traumhaft und erzeugen eine einzigartige Atmosphäre, die wirklich wunderbar dem Cover entspricht.
Das Intro „Moonromanticism“ läutet schon etwas sehr Großes ein und bereitet einen innerlich darauf vor, was einen erwartet. Der zweite Song „Under Dreamskies“ beginnt direkt mit einer der intensivsten und melodischsten E-Gitarre, die ich je gehört habe. Es genügt wirklich die erste Sekunde, der erste Ton, um bei mir starke Emotionen auszulösen. Auch der Gesang, der zwischen melancholischem Clean und ergreifenden Screams alterniert ist einfach herrlich. Dazu noch die symphonischen Elemente und zwischendurch mal ein wenig Doom und man hat einen perfekten Song.
Perfekt gehts direkt weiter mit „Franconian Woods in Winters Silence“. Knüpft vom Stil her direkt an „Under Dreamskies“ an und steht diesem in nichts nach. Es beginnt tendentiell ein wenig ruhiger und entläd sich dann völlig ab der 6. Minute.
Die Melodie, die sich durch den gesamten Song zieht, ist wirklich göttlich und wird einfach nicht geschmälert durch die vielen Wiederholungen… das Lied könnte meiner Meinung nach ruhig einen ganzen Tag dauern und es würde mich nicht stören. Auch hier gibt es wirklich nichts auszusetzen, nichtmal die kleinste Kleinigkeit. Somit hätten wir den dritten perfekten Song! („Moonromanticism“ zählt natürlich auch dazu, obgleich ich es oben nicht erwähnt habe).
Es folgt „Yearning“ und ruft, dem Titel entsprechend, eine tiefe Sehnsucht hervor, die sicherlich von jedem individuell abängig ist, wobei das eigentlich beim gesamten Album der Fall ist.
Auch dieses Stück ist ein purer Genuss, der durch keinen Augenblick gemindert wird.
Dabei ist das Lied fast schon eintönig (nicht im negativen Sinne gemeint), es gelingt aber den Musikern immer neue Facetten aus dem Hut zu zaubern, die hier nichtmal den Hauch einer Langeweile zulassen.
Weiter gehts mit „Autumn Grey Views“. Eingeläutet von einer wunderschönen Akustikgitarre, bei der ich mich ertappe, wie ich jetzt am liebsten aufhören würde zu schreiben und mir eine Gitarre schnappen möchte. Der Versuchnung widerstehend möchte ich noch von berührendem melancholischem Gesang und dominierenden Synthies berichten, wie man sie auch schon auf den Liedern zuvor gehört hat.
Das soll aber nicht heißen, dass es sich hier um eine eintönige (im negativen Sinne gemeint^^) Scheibe handelt. Es ist halt musikalisch gesehen ein Konzeptalbum, auf dem bei fast jedem Song die gleichen Mittel verwendet werden, dennoch gelingt es Empyrium jeden Song völlig anders klingen zu lassen, obwohl die Atmosphäre stets die gleiche ist.
Last but not least kommt mit „Ordain‘ D to Thee“ der Abschluss dieses großartigen Albums und zugleich das längste Stück. Es beginnt mit einer melodischen E-Gitarre, die nach kurzer Zeit wieder durch Synthesizer unterstütz wird. Es folgt Clean Gesang und schließlich verzerrter, der mir irgendwie das Gefühl gibt, dass es sich um einen Abschluss handelt, das letzte Kapitel eines Buches, das Ende eines Films. Allerdings geht der Song noch ein bisschen länger und es werden noch einige wunderschöne Stellen offenbart:
Der Cleangesang ab der 7. Minute, die wieder einsetzenden E-Gitarren und neue ausgefeilte Melodien des Synthesizers, von dem man vermuten müsste, dass man diesem nichts neues mehr entlocken könnte, durch den exzessiven Einsatz.
Auf diesem Album ist, meiner Meinung nach, jedes Stück perfekt.
Es gibt tatsächlich nichts was ich auszusetzen hätte, was besser gemacht werden könnte, was verändert werden sollte. Vom Anfang bis zum Ende ist jeder Moment genau richtig.
Bei meinem ersten Hördurchgang habe ich vermutet, dass das Album spätestens nach „Franconian Woods in Winters Silence“ einfach schlechter werden muss. Nach dem Motto: „Die ersten drei Songs waren ein Glückstreffer, spätestens jetzt muss das Album doch signifikant schlechter werden.“
Ich wurde, zum Glück, eines besseren belehrt. Empyrium konnten das hohe, ich nenns mal „musikalische Niveau“ aufrecht erhalten.
So!
Wenn man schon in den Genuss kommt Empyrium live sehen zu dürfen, muss man wenigstens hier die Genialität der Band etwas hervorheben!
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Gänsehaut statt Gänsemarsch