Re: Alben die das Prädikat ‚perfekt‘ verdienen

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Nik

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ALTAR OF PLAGUES – Mammal (2011)

Wann kann man ein Album als perfekt bezeichnen. Dass ist wohl die erste Frage, welche man sich stellt, wenn man hier eine kleine Beschreibung zu seiner Wahl einsetzt. Für mich muss ein perfektes Album eigenständig sein, sich in seinem eigenen Bereich bewegen, und auf voller Länge überzeugen.
Im Sumpf aus Blackmetalbands, die ihren Stil mit postrockigem Ambiente durchziehen, gibt es sicher viel Schrott, auch viel gutes. Und es gibt auch einige Bands, welche dabei absolut überragend sind, sei es bei der Komposition, oder auch der Umsetzung. Zu diesen zählen ALTAROFPLAGUES für mich.
Und im Vergleich zum Vorgängern (welchen ich auch sehr gerne mag) legt Mammal die Messlatte für das ganze Genre höher.
Es handelt sich um ein dynamisches Album mit unfassbar intensiver Atmosphäre, nicht zuletzt wegen seiner Abwechslung. Wo Neptune is Dead brutal und schnell drauflosgeht, um sich in den Tiefen des Ozeans zu verlieren, langsam und ruhig immer tiefer zu sinken, um sich dann, dem Leviathan gleich zu erheben, da schwebt Feather and Bones in anderen Sphären, und bietet einen mitreissenden Mix aus Mid-Tempo Blackmetal, schnellen Blastbeateruptionen, verträumten Klanglandschaften, tollen Melodien und hat sogar Klargesang, welcher großartig klingt, und einen noch tiefer in den Bann des Liedes zieht.
When the sun drowns in the Ocean bietet eine achtminütige Verschnaufpause, fast gänzlich instrumental und von ausserweltlicher Schönheit.
All life converges to the same geht dann wieder härter zur Sache, lässt aber die postrockigen Wurzeln wieder stärker durchtreten.
Und so schafft es das Album, auf keinem seiner meist überlangen Songs auch nur annähernd langweilig zu wirken, zu variabel sind Riffs, Motive und Tempo. Aber es sind nicht nur der Aufbau der Lieder, welcher Mammal so großartig macht. Auch die Produktion unterstreicht den Klang perfekt – die Gitarren sind nicht böse verzerrt, sondern haben einen fast schon warmen Klang, und die Drums klingen wundervoll warm und organisch, auch hier fällt die Nähe zum Postrock wieder auf. Die tiefe, die Dunkelheit im Klang von Mammal kommt alleine durch die wundervollen Melodien, welche für mich durchgängig zu den besten gehören, welche ich aus dem schwarzmetallischen Bereich kenne. Auch die leisen Keyboards, welche unter der Last der anderen Instrumente verschwimmen, rücken sich nciht penetrant in den Vordergrund, sondern bleiben fast unsichtbar, und erschaffen doch den größten Teil der Atmosphäre. Zuletzt bliebe dann noch der Gesang, welcher, sowohl klar, als auch gekrächtztm genau so klingt, wie ich mir schöne Blackmetalvocals wünsche.
Mit Mammal liefern die Iren ein eigenständiges, gut durchdachtes, abwechslungs- und innovationsreiches Album, welches sich seine eigene Nische schafft, und ohne irgendwelche Ausfälle einfach nur als perfekt bezeichnet werden muss.
http://www.youtube.com/watch?v=XUX-yEsmSyo

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