Re: Der Weg einer Freiheit – Unstille

Home Foren Maximum Metal Plattenladen Der Weg einer Freiheit – Unstille Re: Der Weg einer Freiheit – Unstille

#6614707  | PERMALINK

Goatfvkk

Registriert seit: 01.05.2011

Beiträge: 222

Hach, ein Shitstorm der Art war ja mal wieder zu erwarten. Also, dröseln wir’s mal auf…

@Axe to Fall:

Woher nimmst du dir überhaupt die Berechtigung zu behaupten inwiefern irgendjemand keinen Bezug zum BM hat?

Aus meinem Verständnis und meinem Bezug zu dieser Musik und ihrer Szene.

eines Genres aus dem ganz schnell eine „Ideologie“ gemacht wird.

Dass jemand, der nicht erkennt wie ideologisch Black Metal motiviert ist, meine Meinung nicht nachvollziehen kann wundert mich nicht. An dieser Stelle könnte man das Ganze eigentlich schon beenden da wir eh nur aneinander vorbeireden würden. Du siehst eine unterhaltende Form der Musik, ich sehe immernoch den Funken der Rebellion, die Vision des Weltbrandes und den archaischen Geist aus dem Black Metal einmal hervorgegangen ist. Das mag für die einen ewig gestrig und gar naiv wirken, das weiß ich. Aber ich fühle mich in dieser ursprünglichen, ideologischen Auslegung des ganzen weitaus wohler. Dass einem da das Herz blutet wenn man auf einmal achso intellektuelle Studenten-BM’ler sieht wie DWEF und Konsorten die ihre banalen Alltagsproblemchen in völlig eine völlig pathetische Interpretation einer Musik packen, die für etwas ganz anderes gedacht war, dürte nachvollziehbar sein. Ich denke das was ich, und viele andere Puristen in dieser Richtung, dabei empfinden ist ähnlich dem was man als Tonträger kaufender, erwachsener Musikliebhaber gegenüber Gigabytes an MP3 sammelnden EMP-Metallerkids empfindet.

Sie passen halt nicht in die lachhafte Szene.

Lachhaft oder nicht, das kann man schlecht beurteilen. Der Kern von Black Metal, die ursprüngliche aktive Szene findet trotz des Siegeszuges des Internets noch hauptsächlich im realen Leben statt. Das was du höchstwahrscheinlich meinst, nämlich dauerposende, mittelschwer alkoholkranke Wochenend-BM’ler die so tun als würden sie alles hassen spiegelt nicht das wieder von dem ich hier rede. Was das „passen“ angeht – du hast absolut Recht, und das ist die Basis für meinen Hauptkritikpunkt – sie passen nicht, jeder weiß das, und dennoch werden sie von Kaspern von Kaspern wie Mille als Speerspitze des heutigen Black Metal angesehen. Es gäbe keinerlei Anlass zur Kritik an dieser Band wäre dieses ganze Tralala von wegen „die sind aber ganz, ganz toller Black Metal“ nicht da. Die Sache sähe anders aus wenn einfach mal von „modernem Metal“ die Rede wäre.

Gewalt ist sowieso das allerletzte.

Ich erspare dir und mir dann jetzt einfach mal die Frage warum du überhaupt etwas mit Black Metal zutun hast, wo Gewalt, Hass und Menschenverachtung von seinem Beginn bis heute zentrale Säulen des Black Metal sind.

@lazarus:

Es geht aber einfach um die musikalischen Gesichtspunkte nicht um das Image oder sonstwas. Musikalisch betrachtet spielen die schon modernen BM…

ist an sich schon in der vorletten Quote + Antwort an Axe beantwortet. Wie oben schon zweimal nachbetont, rein musikalisch kritisiere ich da gar nichts. Aber wie oben schon erklärt, zu Black Metal gehört mehr als das.

@infiction:

Muss ich mir das dann so vorstellen, dass du zuerst einen vollständigen Background-Check jeder Band durchführen musst, ob all deine Kriterien an das Image einer Band erfüllt sind, bevor du entscheidest, ob du die Musik (!) mögen kannst/darfst oder nicht?

Nein. Im Normalfalle stellt sich recht schnell und offensichtlich heraus ob eine Band authentisch ist. Ist für mich ebenso ein Qualitätskriterium wie für manch einen ob in einer Band Typ XYZ mitspielt der auch bei NS-Band ZYX an der Gitarre steht. Da meckert ja auch keiner rum wenn jemand sowas boykottiert. Und ich für meinen Teil will Bands die dieses Kriterium nicht erfüllen nicht unterstüzen. Wobei es auch so ist dass sich die allermeisten Bands da in einem neutralen Rahmen bewegen, da gibt es gar keine Anlässe das zu hinterfragen, selbst wenn sich herausstellen würde dass es dann solche Kasper wie die Typen von DWEF sind. Manch eine Band ist gerade aufgrund ihrer Authentizität besonders gut, nehmen wir mal als Beispiel ein paar wenige Vertreter der aktuellen Orthodoxen/Okkulten Welle im BM die sich dadurch hervortun keinen Trend mitzumachen sondern seit Jahren aktiv in dieser Richtung zu sein, selbst wenn sie jetzt erst Musik zur Thematik produzieren. Sowas gibt der Musik einen Geist, eine Seele – und davon spüre ich bei DWEF einfach gar nichts.

@chugchug:

Du würdest es also vorziehen wenn sich einer völlig trve darstellt und bei Prügeleien mitmischt?

Niemals ausgesagt. „Trve“ kann man streichen, das Gelaber um dieses peinliche Wort ist unnötig. Wenn du ein paar Meter weiter denkst kannst du es mit „authentisch“ ersetzen, aus obiger Ausführung dürfte hervorgehen dass das dann nicht gleichbedeutend mit „Corpsepaint haben, grimmig schauen, alles hasse“ und all diesen „lustigen“ Bildern ist die so gerne gepostet werden wenn man diese lächerliche Trvenesskeule schwingt. Was die Prügeleien angeht – muss keiner machen. Aber die Eier haben und trotzdem Präsenz zeigen würde sowas im Normalfalle schon im Keim ersticken und es gäbe gar keine Klopperei. Feige wegzubleiben dagegen ergibt ein gewisses Bild der Leute.

Ich weiß ja nicht ob das nur bei mir so ist, aber ich höre Musik grundsätzlich um der Musik willen, nicht wegen einem Image.

Die Antwort hierauf sollte sich aus dem letzten Absatz an Infiction ergeben.

@leo-suomi:
Danke, wunderbar hier mal jemanden zu sehen der nachdenkt bevor er in seinem gekränkten Bild von „Black Metal“ grantig reagiert. Was du beschreibst trifft’s doch ganz gut, abgesehen davon dass ich weiter gehe und eben in exakt dieser Diskrepanz zwischen Auftreten und Musik den Punkt sehe warum sich das Ganze nicht dem Black Metal zurechnen lässt.

--