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Lazarus_132
Warum ich es moralisch für verwerflich halte? Ganz einfach: Es ist die eigene schwester, Mutter, Bruder, Kind verdammt nochmal. Was soll amn da schon großartig erklären rechtfertigen? Meine Moral baut sich halt durch mein Verständnis von „richtig“ und „falsch“ auf. Und dieses Verständnis ist eben durch viele gesellschaftliche Normen, persönliche Gefühle (ja tatsächlich) und meine eigenen Überlegungen geprägt. Wie bei jedem anderen Menschen auch.
Ist immer noch sehr allgemein formuliert. Du stützt dich immer noch auf Dinge, die für dich als selbstverständlich gelten, ohne sie weiter auszuführen.
Lazarus_132Ich verstehe ehrlich gesagt auch immernoch nicht wie man so ein Thema so komplett kalt und emotionslos diskutieren kann oder sollte. Machen die Gefühle nicht die individualität des Menschen aus? Wird es heutzutage als intelligent angesehen sämtliche Gefühle aus Diskussionen rauszuhalten? Was soll der Blödsinn? Unsere Emotionen zu gewissen Dingen sind ebend die Hauptgründe dafür bestimmte Dinge nicht zu tun oder denen komplett intolerant gegenüberzustehen. Die gefühlstechnischen Aspeckte kann man einfach nicht aussen vor lassen, da sie meiner Meinung nach mindestens 10 mal wichtiger sind als alle logischen Aspeckte. Das schlimme für euch ist ja scheinbar nur dass man gegen Gefühle nciht Argumentieren kann.
Wo kämen wir denn hin wenn wir nur noch nach unserem logischen Verständnis handeln und urteilen würden? Genau: Die Menschheit würde aus gesichtslosem Neurrotikern bestehen.
Also schreit euren „Ekel“ oder eure Verärgerung doch einfach mal frei heraus. Denn die Welt ist nicht lieb und fair und niemand findet alles toll. Das ist ebend die Welt / Gesellschaft in der wir leben. Also wozu etwas verbergen was doch sowieso jeder weiß? Das ist nicht ehrlich. So einfach ist das.
(etwas überspitzt formuliert)
Dann überlege du dir im Gegenzug mal, wo wir hinkämen, wenn Menschen, deren Handeln über das Leben/die Freiheit von anderen entscheidet, sich nur (oder, um nicht zu übertreiben: auch nur etwas mehr) von ihren Emotionen lenken ließen und von der Pflicht entbunden wären, ihre Handlungen zu rechtfertigen. Ich hätte da nämlich eine Idee: Es wäre eine Welt ohne die Freiheit, das zu tun, was man will oder für nötig hält (solange es nicht die Freiheit von anderen beschneidet), weil man ständig damit rechnen müsste, dafür bestraft zu werden. Und man kann für alles bestraft werden, solange diejenigen, die die Strafe verhängen, sich nicht dafür rechtfertigen müssen. Es wäre auch eine Welt ohne die Sicherheit vor diesem gerichtlichen Chaos; Emotionen sehen seltenst einen fairen Prozess vor.
Man kann das Gerichtswesen nicht zu sehr auf etwas so Subjektivem und Schwankendem wie menschlichen Emotionen fußen lassen. Sie müssen nach einem für potenziell alle verbindlichem und transparentem System funktionieren; wenn in dieser Hinsicht Zugeständnisse gemacht werden, besteht die Gefahr von Willkür. Das muss nicht unbedingt etwas mit den eigenen Moralvorstellungen zu tun haben; man kann eine Sache auch verstehen, ohne ihr zuzustimmen oder sie zu verinnerlichen. Daraus allein lässt sich noch nicht die Befürwortung von Inzest herleiten, ich will nicht abstreiten/ausschließen, dass es auch zur Befürwortung der Strafbarkeit von Inzest Hinführungen gibt, die über „Inzest ist schlecht, weil Inzest schlecht ist“ und verbale leere Mengen hinausgehen. Es gab hier von der Gegenseite bloß so viel Empörung und so wenige Hinführungen.
Lazarus_132Es geht mir wie gesagt viel mehr um die Botschaft als um das Strafmaß oder um die Tatsache Leute zu bestrafen weil sie irgendetwas tun.
*knirsch* Akzeptiert.
PS: Und jetzt entschuldigt mich, ich mache jetzt einen „My Little Pony“-Marathon.
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