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SirMetalhead
Mal ein paar Fragen, um die Diskussion über diese Sache anzustoßen:
Bei welchen Bands/Stilrichtungen ist euch das passiert?
War es ne bewusste Entscheidung, ein langsamer Prozess oder ein Überraschungserlebnis?
War damit trtzdem ein gewisses Nostalgiegefühl verbunden oder wars euch egal?
Habt ihr versucht, dem irgendwie entgegenzuwirken und wie?
Wurde die Stilrichtung durch eine andere verdrängt oder in den Schatten gerückt?
Gabs zu einem späteren Zeitpunkt ein Zurückfinden?
Welche Rolle spielt das „Stadium“ des Musikhörens?
Ist das typisch für die sogenannten „Anfangstage“ des Musikhörens oder könnte das auch mit 60 Jahren noch passieren?
Anders gefragt: Könntet ihr für euch die Länge dieser Zeitspanne definieren?
Zu den Bands, die ich früher total abgefeiert habe, zählt vor allem Metallica. Die sind für mich mit der Zeit recht belanglos geworden, ich höre diese Art von Musik kaum noch. Was einen Musikstil angeht, so ist das wohl Death Metal. Ich habe sowieso immer recht schubweise Death Metal gehört, aber irgendwann fast ganz damit aufgehört. Ich rede jetzt aber von solchen Sachen wie Old School und Technical Death Metal, denn ein bisschen was aus dem Genre hör ich immer noch hin und wieder.
„Verdrängt“ wurde Death Metal ja nicht richtig, ich würde einfach sagen, dass ich Gefallen an „modernerer“ Musik gefunden habe, z. B. Deathcore, Post-Hardcore usw. Deathcore, (Post-)Hardcore, Metalcore. Das sind die Genres, die zu 90% mein Musikhören bestimmen.
Gegen diesen Prozess habe ich mich in keinster Weise gewehrt, sondern ihn als ziemlich normal empfunden. Klar habe ich mich darüber gewundert, warum mir Songs und Bands, die ich doch mal so abgefeiert habe, jetzt auf den Geist gehen, musste aber auch erkennen, dass ein Teil davon wohl mit meinem Dasein als Teenager zusammenhing. Wenn die Hormone verrückt spielen, findet man sowieso eine ganze Menge cool, die man später seltsam findet. Das trifft natürlich nicht auf alles zu, aber wie gesagt, einen Teil davon führe ich darauf zurück.
Ich bin mir sehr sicher, dass mir das auch noch in 60 Jahren passieren kann. Früher z. B. habe ich immer gesagt, dass Hip Hop und House scheiße sind – siehe da, es gibt einige chartstaugliche Songs aus dem Genre, die ich mir mittlerweile ganz gerne anhöre.
Aber wo liegt denn auch das Problem? Stagnation wäre ein Fehler. Ich muss mich entwickeln, um voranzukommen und mit mir entwickeln bzw. verändern sich auch meine Vorlieben, nicht nur in Sachen Musik. Das ist schön, sonst würde ich nämlich sehr viel verpassen.