Re: Früher war alles anders – oder: Der Musik entwachsen

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Hati

Registriert seit: 15.02.2011

Beiträge: 4,571

Meine allerersten Genre waren (nicht wie bei vielen anderen) größenteils Metalcore, Melodic Death Metal (aber nur der kitschige, keyboard-dominierte und leicht verdauliche) und Nu Metal. Je mehr man jedoch im Netz geforscht hat, desto öfter traf ich auf angeblich hervorragende Bands, die überhaupt nichts mit meinen Standardgenres zu tun hatten und die habe ich ziemlich lange ignoriert und als Schund abgetan. Aber mit 15 oder so habe ich eigentlich schon bewusst sämtliche Genre abgeklappert um einen rundum Überblick zu erhalten und hab auf dieser Reise zu vielen Subgenres Zugang gefunden. Ich glaube als Jugendlicher ist man noch etwas ignorant und zu selbstsicher und wähnt seinen eigenen Geschmack als den Besten und lässt alles andere gar nicht an sich heran, aber je älter man wird, desto offener wird man und vertraut auch mal auf Fremdmeinungen oder generell verbreitete Tipps.
Bei mir war es eigentlich nur Neugier, da ich irgendwann selbst verwundert war, wie sehr mir doch Bands wie Anaal Nathrakh mit 15 oder so gefallen haben, obwohl ich es damals selbst als „nur Geschrei“ abgetan habe. Spätestens da habe ich vermutet, dass es doch mehr solcher Bands geben muss und da habe ich mich dann auch oft von meiner pubtertären Meinung gelöst und viele neue Welten für mich entdeckt. Damals habe ich mir auch zwanghaft Bands reingezogen, die ich auf den ersten Blick schlecht fand, aber von vielen Leuten gemocht wurden. Da wurde mir nach und nach deutlich, dass es schon einen Unterschied macht, zu welcher Musikfindungsphase man auf eine Band trifft. Wer kann denn schon einschätzen, wie man bestimmte Lieblingsbands findet, wenn man sie zB erst jetzt zum ersten Mal hören würde? Als ich dann nach vielen Jahren „nach Hause kam“ und mir meine alten verehrten Bands reingezogen habe, habe ich gemerkt, was jetzt nur unkritischer Leichtsinn und was ehrliche Verbundenheit war.

Meine momentane Devise bei der Musiksuche ist eine Mischung aus dem Altbewährten (etwas, was einem schon damals gefallen hat und heute immer noch) und Sachen, die mir noch wirklich fremd sind und einfach ungewohnt klingen. Vorteil davon ist, dass mich nicht mehr viel wirklich „verschreckt“, aber Nachteil, dass eben diese Bands nicht gerade populär in der Szene sind und dementsprechend schwer an Tonträger heranzukommen ist.

Ich denke, wenn es um Musik geht, ist jeder Mensch anders gestrickt, wenn es um „Entwicklung“ geht. Es gibt genug Leute, die mit 14 Slipknot, Immortal, Metallica, etc. für sich entdeckt haben und diese nach wie vor verehren. Wenn man nicht diese Grundportion Neugier mitbringt, ziehen sich manche Phasen dementsprechend in die Länge. Bei mir ändern sich meine Lieblingsbands nach wie vor von Jahr zu Jahr, was mir zeigt, dass mein Geschmack sich immer noch wirklich eingepegelt hat. Daher finde ich auch viele Meinungen in diesem Forum sehr hilfreich, da es hier viele User gibt, die trotz langer Musikerfahrung eine Grundvorstellung haben, von dem, was ihnen gefällt und das auch meist gut begründen können und mir dann helfen Musik, zu der ich noch keinen so großen Bezug aufgebaut habe, einschätzen zu können.

Puh, viel zu viel Text…

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Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.