Home › Foren › Maximum Metal › Plattenladen › Die Welt der Genres › Basisbibliothek Thrash Metal › Re: Basisbibliothek Thrash Metal
ExecuterMeine Überlegung beruht halt auf dem Wiedererstarken des Thrash und der Ursache dafür. Ich bezweifele mal einfach, dass es jetzt so viele neue Bands bzw. Reunions gibt, weil die 80er so toll waren. Ich denke mal, dass es dafür Alben (spätere Veröffentlichungen) geben muss, die dem Genre wieder neues Leben eingehaucht haben müssen. Diese Alben würde ich für die jetzige, schon läger andauernde Hochphase des Thrash als essenziell ansehen.
Bin gespannt, was du da findest… 😉
Das Interesse am Thrash ließ ja schon Ende der 80er mit dem Aufkommen des Death Metals nach, später kam noch der unsägliche Grunge-Boom dazu, Thrash Metal Bands lösten sich auf oder änderten ihren Stil, Bands wie PANTERA, MACHINE HEAD und Konsorten fehlentwickelten das Genre über Neo-Thrash oder Groove Metal hin zum Nu Metal. Im Untergrund und speziell in der Black Metal Szene brachten Bands in der zweiten Hälfte der 90er den Thrash Metal musikalisch und optisch zu ihren Ursprüngen (VENOM, CELTIC FROST, BATHORY usw.) zurück, Black/Thrash wurde ’ne Art „Trend“ (das Album „Black Thrash Attack“ von AURA NOIR z.B. wurde schon genannt, 1999 erschien ein Sampler „Thrashing Holocaust“ bei Necropolis Records, auf dem man die Entwicklung auch nachhören kann), während im Untergrund zunehmend auch ein Wechsel zum reinen Thrash Metal stattfand (z.B. DEFLESHED oder die ebenfalls schon genannten GUILLOTINE). Medien und Label versuchten, ein Thrash-Revival zu inszenieren, z.B. mit der „Hell Comes To Your Town“-Tour 2002 mit SODOM, KREATOR und DESTRUCTION (im August 2001 gab’s übrigens das „Thrash of the Titans“-Benefizfestival für Chuck Billy und Chuck Schuldiner, „the most colossal thrash metal concert event the world has ever witnessed!“, das neben dem guten Zweck zu Reunions von Bands wie EXODUS, HEATHEN oder DEATH ANGEL führte), aber erst in der zweiten Hälfte der 2000er entstand ’ne richtige junge Szene mit dem unverfälschten Sound und der Optik des Thrash Metals der 80er. Alben wie „Complete Annihilation“ (2005) von AVENGER OF BLOOD, „Slaughterhouse“ (2006) von ETERNAL DEVASTATION, „Evil In The Night“ (2006) von MERCILESS DEATH, „Chemical Assault“ (2006) von VIOLATOR usw. erschienen, Festivals wie das „Thrash Assault“ wurden veranstaltet, Labels veröffentlichten Sampler wie „Thrashing Like A Maniac“ (Earache, 2007) oder „Speed Kills… Again“ (Heavy Artillery, 2007) – Thrash war plötzlich wieder überall angesagt…
Wie gesagt, geiles Zeug bei den jungen Bands dabei (natürlich längst nicht alles), aber nichts wirklich Bahn brechend Neues, sondern doch einfach nur an den „tollen“ 80ern orientiert.
--
"Unsere Größe ist es, daß wir all diese Champions-League-Titel mit einem konkreten Stil, einer Idee und einer Philosophie gewonnen haben. Es war nicht nur lediglich gewinnen, es ging auch um den Stil und die Art und Weise, wie wir gewonnen haben." (Carles Puyol)