Re: ‚Das Kaninchen in der Zirkusstadt‘ oder Hati, Nik und der Zauber der Manège

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Hati

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Beiträge: 4,571

So, nach einer kleinen Auszeit äußer ich mich auch mal:

01. Khoma – If all else fails
Als Intro für den Sampler hat sich Nik einen Song von schüchterner Natur rausgesucht. Von der Band habe ich noch nie gehört, aber scheinbar hat sie sich einer Post-Rock-Abart verschrieben. Der Gesang bewegt sich ständig in einem angenehm nasal-gesäuselten Bereich und erstreckt sich klagend über die musikalische Szenerie. Ansonsten ein überschaubarer Rhythmus, mit eingeworfenen schweren Riffs, wovon sich der Frontmann jedoch nicht beirren lässt und in seinem Duktus bleibt. Spontan würde ich auf einen klassischen Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo…-Aufbau tippen, wovon der Song jedoch nicht schlechter wird. Er ist sanft genug, um in einen abwechslungsreichen Sampler einzuführen, aber er ist mir jedoch ein wenig zu eingängig. Ich hätte ihn eher ans Ende gepackt oder zumindest gerne im Albumkontext gehört, doch groß meckern kann ich nicht, da er trotzdem mein Kitsch-Zentrum stimuliert.
7/10

02. Jesu – Wolves
Obwohl „Wolves“ mindestens doppelt so lang ist, wie der vorherige Song, fällt es kaum auf, da er durch seine hypnotischen Synthies, den verrauschten Riffs und den verzerrten Clean-Vocals eine recht delirierende Atmosphäre aufbaut. Er kommt sehr friedlich daher, der einzig durch die grummelnden Gitarren eine melancholische Note erhält. Da ich hier kaum einen Spannungsbogen erkennen kann, dient der Track wohl wieder eher dem emotionalen Bereich im Gehirn. Durchaus deprimierendes Flair, das ich von daher auch eher am Ende der Playlist erwartet hätte. Hat mich durchaus neugierig auf mehr gemacht, was ich beim ersten Durchhören nicht erwartet hätte.
8/10

03. A Storm of Light – Collapse
Das Album wollte ich zwar schon lange mal auf mich wirken lassen, aber irgendwie ist es bei mir immer vorbei gerauscht. Und wieder ein eher entspannter Song, der sich mit seinen langgezogenen Melodiebögen und seinem verträumten Gesang gar nicht so sehr vom bisherigen Sampler unterscheidet. Einzig die warmen Riffs, die mit den teilweise rauhen Vocals zu einer spannenden Kombination verschmelzen, läuten einen metallischen Unterton in Niks Playlist ein. Obwohl ich den Track jetzt schon einige Male gehört habe, bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, ob es nicht vielleicht zwei Sänger sind, so unterschiedlich kommen mir die Klangfarben an manchen Stellen vor. Am Ende trifft es dann doch nicht so meinen Geschmack, da mir der Song irgendwie schal vorkommt. Während die beiden Tracks zuvor einen gewissen Charme hatten, vertraut „Collapse“ auf seine desaströs-melancholische Stimmung, die sich bei mir jedoch nicht wirklich einstellen will. Kann aber gut verstehen, wieso das Leute so sehr abfeiern und ich bin gespannt, ob mir das dazugehörige Album jetzt vielleicht eher zusagt, nachdem ich diesen Song hier derartig eingebettet erlebt habe.
6,5/10

04. Fall of Efrafa – Woundwort
Bisher erfüllt jeder Song das große Oberthema „Melancholie“ und so muss ich mich jetzt durch den längsten Song durchschlagen. Die Band kannte ich nur vom Namen her und wer kann mir die Gruppe näher bringen als ein Fanboy? Die Produktion ist hier betont unsauber und der Gesang, die ersten Screams auf dem Sampler, tönt auch von weiter weg, als er sicherlich ist. Der Song macht viele Phasen durch und jede von ihnen hat ihren berechtigten Platz, wie ich finde. Eine chirurgische Aufschlüsselung, wie Nik es so akribisch bei meinem Cleric-Song gemacht hat, würde ich jetzt nicht vornehmen, denn mir ist der Song homogen genug, als dass ich ihn als zusammengeworfenes Potpourri ansehe. Es wechseln sich im Grunde eine von verträumten Synthies durchlaufene Basslinie und entsprechend zurückhaltenden Drums mit eindringlichen Keyboard/Gitarren-Passagen und wehleidigen Screams ab. Der Track verabschiedet sich mit verzweifelten Beckenschlägen und hat insgesamt auch einen sehr kurzweiligen Eindruck auf mich machen können.
8,5/10

05. Alpinist – Postmodern Problems
Der Name hat mir auch schon lange was gesagt, aber zu mehr als einem „Überfliegen“ des Lichtlaerm/Minusmensch-Doppelreleases bin ich nicht gekommen. Die Cover machen natürlich alle was her, aber am Ende ist es mir dann doch irgendwie zu roh und zu nah am Hardcore. Der Song geht knappe zwei Minuten und poltert ausnahmsweise mal etwas schneller aus den Boxen. Die Lyrics versuchen auch diese Rohheit einzufangen und es gelingt. Zwar werden hier und da schrille Gitarreneffekte eingeworfen, aber dies geschieht eher beiläufig und werden einfach vom Grundrhythmus vereinnahmt. Dieser wird jedoch recht aufwirbelnd in Szene gesetzt und erzielt bei mir durchaus den Effekt, mich etwas total Kaputtem ausgesetzt zu haben. Mir fehlt jedoch der Druck dahinter und die Vocals erscheinen mir etwas heiser, auch wenn sie für Fans sicher „genau richtig“ klingen. In der kurzen Zeit ist das Ganze jedoch nicht weiter tragisch und bei Laune halten konnte mich der Song durchaus. Doch ist er für mich nichts Besonderes; diesen Bereich überlasse ich dann vielleicht doch lieber anderen Leuten.
5,5/10

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Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.